24. April 2024

Spanien „normalisiert“ Beziehungen mit Kuba

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Spaniens Außenminister José Manuel García-Mar­gallo und seine Delegation beim Treffen mit dem kubanischen Außenminister Bruno Ródriguez (Quelle: Granma)

Havanna. Spaniens Außenminister José Manuel García-Margallo hat die „Normalisierung“ der Beziehungen seines Landes mit Kuba angekündigt. Der Minister traf am Sonntag zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Kubas Hauptstadt ein, bei dem auch die bilateralen- und Wirtschaftsbeziehungen beider Länder erörtert wurden. Er wurde von Kubas Vizepräsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez empfangen. Zuletzt war im Jahr 2010 ein spanischer Minister in Kuba zu Gast.

Bei dem Treffen mit seinem kubanischen Amtskollegen Bruno Ródriguez betonte García die Bedeutung der aktuellen Wirtschaftsreformen in Kuba, insbesondere die anstehende Währungsreform. „Spanien muss in Kuba präsent sein, wenn es Kuba helfen will, seine Zukunft zu gestalten“, so García-Margallo.

Die Handelsbeziehungen sollen gestärkt und eine zweite Botschaft in Santiago de Cuba eröffnet werden. Spanien ist nach Venezuela und China Kubas drittwichtigster Handelspartner. Das Handelsvolumen beider Länder betrug im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden US-Dollar.

Der Minister wolle die „lobenswerten Anstrengungen Kubas im Kampf gegen Ebola anerkennen“ und hob Kubas Rolle bei den Friedensverhandlungen zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung hervor. García-Margallo sagte, dass Kuba aufgrund seiner „relevanten Stellung in Lateinamerika“ eine Schlüsselrolle bei dem anstehenden Iberoamerikanischen Treffen in Veracruz, Mexiko, spielen könne.

Der spanische Außenminister war bei seinem Treffen möglicherweise auch in einer besonderen diplomatischen Mission unterwegs. Angeblich hatte er einige „sehr konkrete Botschaften“ von US-Präsident Obama im Gepäck. Das meldete die Spanische Tageszeitung El País im Vorfeld des Besuchs in Berufung auf Diplomatenkreise. Weitere Details wurden bis dato nicht bekannt.

von Marcel Kunzmann / Amerika21

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