29. März 2024

Corona-Pandemie auf Kuba: Zahl der Infizierten steigt auf 80

Karte zur Corona-Ausbreitung in Kuba (eigene Darstellung auf Basis von Proyecto Inventario)

Nach jüngsten Angaben haben sich auf Kuba mittlerweile 80 Personen mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert. Am Donnerstag ereignete sich auf der Insel der zweite Todesfall. Vertreter des kubanischen Gesundheitsministeriums (MINSAP) gaben heute auf einer Pressekonferenz neue Zahlen zur Ausbreitung des Virus bekannt. Am stärksten betroffen ist demnach die Hauptstadt Havanna mit 24 Fällen.

Auf Kuba wurden am 11. März die ersten drei Corona-Fälle gemeldet, bis zum 17. März blieb es bei vier positiven Tests. Inzwischen steigt die Anzahl der Covid-19 Erkrankten auf Kuba exponentiell. 1.851 Verdachtsfälle und Personen mit Kontakt zu Infizierten stehen derzeit in Krankenhäusern unter Quarantäne. 1.715 davon sind Kubaner, 136 Ausländer. Weitere 34.216 Personen, die zu Risikogruppen gehören, befinden sich unter ständiger Beobachtung durch das Familienarztsystem.

Seit dem Ausbruch wurden auf Kuba 1.039 Personen auf das Corona-Virus getestet. Zur Analyse stehen drei Labore zu Verfügung, welche rund um die Uhr besetzt sind: im Institut für Tropenmedizin (IPK) in Havanna, sowie je ein Labor in Santa Clara und in Santiago de Cuba. Am Donnerstag wurden 146 Tests durchgeführt, von denen 13 positiv waren. Die Fallzahl hat sich damit von 67 auf 80 erhöht. Bis auf Mayabeque, Guantánamo und die Insel der Jugend sind inzwischen alle Provinzen der Insel betroffen.

Entwicklung der Covid-19 Fallzahlen in Kuba bis einschließlich 26.03 (Quelle: Proyecto Inventario)

Von den insgesamt 80 diagnostizierten Patienten sind 73 Fälle aktiv. Vier Patienten gelten als geheilt, eine Person wurde in die Vereinigten Staaten ausgeflogen. Zwei Personen erlagen auf Kuba an den Folgen des Virus: ein 61-jähriger Tourist aus Italien, der am 18. März verstorben ist, sowie ein 45-jähriger Russe, dessen Tod gestern gemeldet wurde. Wie die Behörden bekannt gaben, litten beide unter Vorerkrankungen und wurden im IPK in Havanna behandelt, welches für die schwersten Verläufe verantwortlich ist.

56 der Infizierten sind kubanische Staatsbürger, den Rest machen permanent auf Kuba lebende Ausländer bzw. Touristen aus. Sie stammen aus Kanada (5 Personen), Frankreich (5), Italien (4), Russland (3) und sechs weiteren Staaten. Deutschland, Österreich und die Schweiz sind bisher nicht darunter. Die meisten (35 Prozent) sind zwischen 41 und 60, jedoch sind alle Altersgruppen vertreten.

Nach wie vor konnten keine inländischen Übertragungsketten aufgedeckt werden. Francisco Durán García, epidemiologischer Direkter des kubanischen Gesundheitsministerium, gab allerdings zu bedenken, dass das Virus eine lange Inkubationszeit ohne Symptome habe. Inländische Infektionsketten könnten daher „nicht kategorisch ausgeschlossen“ werden. Es sei jetzt wichtig, dass sich jeder verantwortlich verhalte und zu Hause bleibe.

Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen sind am Samstag von der Regierung neue Maßnahmen beschlossen worden, die am Montag nochmals erweitert wurden. Es wird versucht, möglichst alle Infektionsketten zu verfolgen und Personen mit Symptomen zu isolieren. Familienärzte und Vertreter von Massenorganisationen sind zusammen mit Medizinstudenten dazu angehalten, von Tür zu Tür gehen und Personen mit Symptomen zu melden. Insgesamt stehen auf Kuba rund 3.100 Isolationsbetten sowie 2.000 Beatmungsgeräte auf Intensivstationen zu Verfügung.

Aktuelle Zahlen zu COVID-19 in Kuba

Zahlen zu Neuinfektionen werden auf Kuba derzeit einmal täglich vom Gesundheitsministerium (MINSAP) bekannt gegeben. Inzwischen gibt es ein eigenes Corona-Dashboard für die Insel, welches weitere Details wie Altersgruppen, Nationalität und Herkunft nach Gemeinden visualisiert:

Auch das private „Proyecto Inventario“ arbeitet an der Aufarbeitung der Daten zur Corona-Pandemie für Kuba. Die Grafiken und Zahlen dürfen frei verwendet werden:

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