18. April 2024

2021 droht historisch niedrige Zuckerrohrernte

Laut Schätzungen der Nachrichtenagentur Reuters könnte die Zuckerproduktion dieses Jahr auf unter 1 Mio. Tonnen fallen (Quelle: Granma)

Kubas angeschlagene Wirtschaft dürfte in diesem Jahr keine Erleichterung durch die Zuckerrohrernte erhalten. Nach ersten Zahlen der zu Ende gehenden Saison könnte das Ergebnis rund 500.000 Tonnen niedriger als geplant ausfallen. Ursprünglich wollte Kuba in diesem Jahr 1,2 Millionen Tonnen Rohrzucker produzieren, etwa die selbe Menge wie 2019/20.

Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters, die jedes Jahr einen Ausblick auf die Ergebnisse der Zuckerrohrernte („zafra azucarera“) gibt, könnte das Ziel von 1,4 Millionen Tonnen deutlich verfehlt werden. Die Agentur rechnet mit einer Ernte von lediglich 900.000 Tonnen und stützt sich dabei neben der systematischen Auswertung von Ernteberichten auch auf Insiderinformationen. Das wäre das schlechteste Ergebnis seit 1908 und ein Rückgang von 25 Prozent gegenüber der letzten Erntekampagne.

Nach dem weitgehenden Abbau der Zuckerrohrindustrie Anfang der Nulljahre versuchte Kuba ab 2013/14 den Sektor unter anderem mit brasilianischer Hilfe wieder zu beleben. Statt der ehemals bis zu 8 Millionen Tonnen der 1980er Jahren sollten so zum jetzigen Zeitpunkt zumindest wieder 3 bis 4 Millionen Tonnen erreicht werden. Aufgrund veralteter Anlagen, geringer Investitionen und organisatorischer Probleme kamen die Pläne jedoch ins Stocken. In der Saison 2017/18 fiel das Endergebnis mit 1,1 Millionen Tonnen zum ersten Mal seit 2009/10 wieder historisch niedrig aus. Nach einer leichten Erholung auf 1,4 Millionen Tonnen droht nun ein erneuter Rückschlag in diesem Jahr.

Industrie und Bevölkerung auf Kuba verbrauchen etwa 600 bis 700.000 Tonnen pro Jahr, weitere 400.000 werden an die Volksrepublik China exportiert.

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