28. März 2024

Fünf Monate Währungsreform: Der CUC geht, die Probleme bleiben

Fünf Monate nach Beginn der Währungsreform auf Kuba ist der konvertible Peso (CUC) inzwischen weitgehend außer Zirkulation. Wie der Leiter der Reformkommission, Marino Murillo, bekannt gab, seien bereits 80 Prozent der Geldmenge umgetauscht oder über Verkäufe abgeschöpft worden. Der Bevölkerung bleibt noch bis zum 1. Juli für den Wechsel der ehemaligen Zweitwährung, die wirtschaftlichen Probleme der Insel werden den CUC allerdings noch lange Zeit überleben.

Dollar gewinnt an Bedeutung

Mit der Abschaffung des konvertiblen Peso kehrte Kuba nach mehr als drei Jahrzehnten wieder zu einer einheitlichen Landeswährung zurück, gleichzeitig wurde der Wechselkurs für Unternehmen und Haushalte auf 24:1 zum US-Dollar vereinheitlicht. Dieser gerät angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Versorgungskrise allerdings zunehmend unter Druck: ab Januar pendelte sich der Schwarzmarktkurs zunächst auf um die 50:1 zum Dollar ein und blieb dort für längere Zeit stabil. Seit einigen Tagen gerät er wieder leicht ins Rutschen und wird auf Anzeigenportalen mit bis zu 60:1 zum Dollar gelistet.

Während die Gehälter auf Kuba in Pesos (CUP) gezahlt werden, sind seit vergangenem Juli inzwischen viele Lebensmittel und Hygieneprodukte außerhalb des Rationierungssystems nur noch gegen US-Dollar und andere Fremdwährungen erhältlich. Nur ein Drittel der Bevölkerung hat hierzu direkten Zugang durch Geldsendungen von Familien aus dem Ausland – den übrigen bleibt nur der illegale Umtausch, da der Staat mangels Devisen den offiziellen Kurs von 24:1 nicht bedienen kann. Lediglich wer für längere Zeit ins Ausland fährt kann Pesos im Wert von maximal 300 Dollar umtauschen.

Preise auf einem Bauernmarkt in Havanna im Mai 2021 (Quelle: Privat)

In Folge des coronabedingten Tourismus-Einbruchs und neuer US-Sanktionen haben sich die Importkapazitäten des Staates im vergangenen Jahr halbiert. Die aktuelle Versorgungslage ist entsprechend angespannt. Während die Bauernmärkte heute anders als in den 1990er Jahren verhältnismäßig gut mit Obst und Gemüse bestückt sind, fehlt es vor allem an Importwaren wie Speiseöl, Fleisch und Hygieneartikeln. Lange Schlangen von mehreren Stunden sind in Havanna und anderen Städten eher die Regel als die Ausnahme, in Apotheken und Krankenhäusern fehlen selbst essentiellste Medikamente. Um die Situation zu lindern wurde für Mai die Abgabe von einem Pfund (in Kuba: 460g) zusätzlichem Reis für Preise zwischen 7 und 10 Pesos über das Bezugsheft „Libreta“ angekündigt. Für viele Haushalte wirkt das wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, wovon die Kommentarspalte unter der Ankündigung des Nachrichtenportals „Cubadebate“ zeugt. Um die Ernährung der Bevölkerung „mit der geringstmöglichen Abhängigkeit von außen“ sicherstellen zu können, startete die Regierung von Präsident Miguel Díaz-Canel jüngst eine umfangreiche Landwirtschaftsreform. Bis erste Ergebnisse auf den Tellern ankommen, wird es jedoch einige Zeit brauchen.

Trotz der sich bereits zuvor andeutenden erneuten Zweiteilung der Versorgungskanäle blieb die Währungsreform nicht ohne Effekt: ungeachtet der schleichenden Entwertung des Peso hat das seit Januar deutlich rationalere Lohn- und Preisverhältnis neue Anreize zur Aufnahme einer produktiven Beschäftigung erzeugt, mehr als 100.000 Personen konnten bis dato vermittelt werden. Der einheitliche Wechselkurs im Staatssektor setzt Anreize für Exporteure und Importsubstitution, die frühzeitig gegeben werden müssen – auch und gerade wenn sich die Wirtschaft nur langsam in diese Richtung umsteuern lässt.

Staatshaushalt am Limit

Kubas finanzielle Situation könnte indes schwieriger kaum sein, der Staat ist in vielen Bereichen praktisch zahlungsunfähig. Seit 2019 kann das sozialistische Land seine Schulden nicht mehr bedienen, die erst wenige Jahre zuvor im Rahmen eines Abkommens mit dem „Club von Paris“ neu verhandelt wurden. Wie der kubanische Ökonom José Luis Rodríguez schätzt, hat sich der Schuldendienst Kubas von 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2008 auf 12 Prozent im Jahr 2018 erhöht. Die Neuverhandlung, mit welcher der Erlass eines Großteils der kubanischen Altschulden in Höhe von 8,5 Mrd. US-Dollar geregelt wurde, war notwendig, um überhaupt an neue Kredite zu kommen und das Vertrauen von Gläubigern und Handelspartner zurückzugewinnen. Zwei Dinge, die Kuba dringend braucht um den Peso zu stabilisieren und die Pandemie versorgungstechnisch zu überbrücken.

Die Einstellung des Schuldendienstes könnte für Kuba durch die Sanktionsmechanismen des damals ausgehandelten Vertrags zu empfindlichen Problemen auch bei kurzfristigen Kreditlinien führen, wenn nicht eine andere Lösung gefunden wird. „Es stimmt, dass die Regierung ihre Schulden zurückzahlen will, aber es stimmt auch, dass es an Nahrungsmitteln fehlt. Woher soll das Geld also kommen?“ fragt der Ökonom Omar Everleny Pérez. Die aktuelle Situation sei „nochmals komplizierter als im Jahr 2020“, so Everleny. Auch der inzwischen in Kolumbien lehrende ehemalige Zentralbankökonom Pavel Vidal ist sich sicher, dass Kubas Regierung an dem Vertrag festhalten will, ihr durch Pandemie und US-Sanktionen aber die Hände gebunden sind. Dies scheinen mittlerweile auch die Gläubiger vernommen zu haben: Wie das Finanznachrichtenportal „Bloomberg“ berichtet, will der britische Biotechnologie- und Militärtechnikkonzern CRF I Ltd. die Rückzahlung der 1,4 Mrd. US-Dollar an das Unternehmen mit weiteren Abschlägen bis zum Jahr 2026 stunden. Das Angebot wurde offenbar kurz vor dem Parteitag im April unterbreitet. Mit dem „Club von Paris“ einigte sich Kuba 2020 auf eine einmalige Aussetzung der Zahlungen. Ob für dieses Jahr eine ähnliche Lösung gefunden wird, ist noch ungewiss. Der Schritt von CRF könnte jedoch dazu führen, dass andere Gläubiger nachziehen werden.

Fazit: Licht am Ende der Impfung?

Kubas Wirtschaft befindet sich inmitten der schwersten Krise seit den frühen 1990er Jahren. Die Währungsreform, mit der Anreize für mehr Beschäftigung und Exporte gegeben wurden, kann daran naturgemäß auf kurze Sicht nichts ändern. Im Gegenteil: viele Probleme der komplexen Finanzbeziehungen innerhalb des Staatssektors werden jetzt umso deutlicher, was allerdings gleichzeitig Voraussetzung für ihre Lösung ist. Die aktuelle Rezession, welche 2020 zu einem Wirtschaftseinbruch von 11 Prozent führte, wurde von dem Prozess jedoch nicht verschärft. Sie begann bereits im Herbst 2019 in Folge der damaligen Energiekrise und erhielt durch die Pandemie und immer neue Finanzsanktionen der Trump-Administration schließlich die aktuellen Ausmaße. Ohne eine Änderung bei mindestens einem der externen Parameter – US-Blockade oder Tourismus/Pandemie – wird sich die Lage mittelfristig kaum bessern. Von Biden scheint derzeit keine humanitäre Geste zu erwarten sein, weshalb die Insel ihre Hoffnung auf eine zügige Impfkampagne mit der Perspektive einer nachhaltigen Öffnung des Tourismus und möglichen Exportverträgen ihrer Vakzine zum Ende des Jahres setzt. Wie genau diese Gleichung aufgeht, ist freilich ungewiss.

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19 Gedanken zu “Fünf Monate Währungsreform: Der CUC geht, die Probleme bleiben

  1. ein zweiter Gortbaschov fuer die Kubaner und Kuba .Niemand in der Geschichte hat Kuba so viel Schaden zugefügt wie dieser Mr. Marino Murillo

    1. Die aktuelle Wirtschaftskrise kann man weder Murillo noch der Währungsreform zuschreiben sondern hat viele externe wie interne (strukturelle) Ursachen. Das Hauptproblem der Währungsreform war ihr Timing: eigentlich hätte sie 2015/16 passieren müssen, als die Devisenreserven noch halbwegs gut gefällt waren und nicht inmitten der schwierigsten Haushaltslage seit den 1990ern.

      1. Servus marcel, du müsstest die Investitionsliste wiedermal aktualisieren. Seit 2019 hat sich vieles verändert. LG

  2. Endlich einmal ein Bericht, der sich an der Realität orientiert, die allerdings noch schlimmer ist, als man sie aus dieser Abhandlung entnehmen kann. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sich die Zustände in der nächsten Zeit bessern, denn bis wieder Touristenflieger in La Habana, Varadero und anderen Städten landen, wird einige Zeit vergehen. Ebenso wird es dauern, bis die Lebensmittelversorgung der Hotel klappt und den hohen Ansprüchen der Touristen entspricht, denn das hat eine andere Qualität als Öl, Reis,Tomatenmark und Spaghetti. Zwar ist es so, dass die großen Hotelketten ihre Waren meist direkt aus Spanien erhalten, denn sonst läge kein Serano-Schinken auf den Bufetts und es gäbe keinen Rioja in den Gläsern.

    Wäre Geld da, könnte Cuba die Impfstoffe kaufen, die auf dem Markt sind. Doch auf Pump gibt es nichts mehr. Mich hat die Großmauligkeit etwas aufgeregt, mit der Cuba zu Anfang der Pandemie umgegangen ist. Da gab es Träume vom ersten Impfstoff und riesigen Exporten. Aber diese Träume sind wie Schaum zusammengefallen, da Cuba in der Imstoffentwicklung weit hinten geblieben ist. Natürlich will ich nicht außer acht lassen, dass es Länder gibt, die gar keinen Impfstoff entwickeln und sich damit auch nicht beschäftigen. Teils aus Mangel an Know-How, teils aus Geldmangel.

    Pandemie und Währungsreform haben diesen Hexenkessel produziert, in dem das Land gefangen ist. Ich denke, der fehlende Tourismus mit seinen Devisen hat den extremen Mangel ausgelöst und würde ihn wieder abmildern können. Ich hoffe, im Herbst wird es wieder anrollen, wenn bis dahin russische Touristen nicht mir ihrem bekannt schlechten Benehmen das Ruder übernommen und andere Touristen abschrecken werden. Ich habe ruschische Touristen am Cayo Blanco erlebt, die mit den gegrillten Langusten die Möwen gefüttert haben. Kaum ein Cubaner sieht eine gegrllte Languste auf seinem Speisezettel. Ich könnte den Leuten, die so etwas tun, noch zugute halten, dass sie die cubanische Alltagsrealität nicht kennen, finde es aber trotzdem fies.

    Ja, ich kenne Leute, die auf dem Land ein Schwein und einige Hühner halten. Von den Eiern wird ein Drittel behalten und zwei Drittel werden verkauft. Das Schwein wird unter mehreren verwandten Familien geteilt, so dass pro Familie am Ende auch keine Fleischberge bleiben. Wie ich gehört habe, haben sich auch die Gesetze über das Schlachten von Kühen gemildert. Die Strafen auf das illegale Schlachten einer Kuh waren drastisch hoch. Wie es jetzt aussieht, weiß ich nicht genau. Um an Rindfleisch zu kommen, hat man früher „Kuhunfall“ gemacht: Man hat eine Kuh vor ein altes Auto, meist einen LKW, getrieben, so dass die Kuh auf der Strecke blieb. Das wurde dann offiziell gemeldet. Wenn eine Kuh vor ein Auto lief, blieb das straflos. Es kam die Polizei. Und dann ging es an Ort Und Stelle oder im nächstgelegenen Dorf ans Verteilen der Kuih, damit das Fleisch nicht verdarb. Da war die Polizei ebenfalls beteiligt, Im Prinzip waren solche Aktionen – die allerdings nicht zu gehäuft auftreten durften – eine detailliert abgesproche Sache. Ich schrieb ja mehrmals, das Cubaner sich Schlupflöcher basteln, um durchs Leben zu kommen. „Kuhunfall“ ist eines davon …

    Cuba hat große brachliegende Landflächen mit viel Grün. Aber ich habe noch nie Kuhherden gesehen. Es geht nicht in meinen Kopf, weshalb man nicht mehr Kühe züchtet und keine ordentliche Landwirtschaft betreibt? Das ist alles total unorganisiert. Die Bäuerlein ackern mit dem Pferd oder sogar mit einem Handpflug. Wie sollen denn das landwirtschaftliche Produkte auf den Markt kommen?

    Was ich gar nicht verstehe: Weshalb greift ein sozialistischer „Musterstaat“ wie China dem „kleinen Bruder“ nicht unter die Arme? China, die Wirtschaftsdiaktatur, ist steinreich und eine riesige Industrienation. Was sind den da ein paar Traktoren, ein paar Landmaschinen, die Cuba helfen könnten, eine Agrarwirtschaft aufzubauen? Was sind denn ein paar Tonnen Medikamente? Doch das scheint die Herren in Peking genauso wenig zu interessieren wir die Herren in Brüssel oder sonstwo? Gut, bei der EU kann ich das noch nachvollziehen, das man eine kommunistische Parteidikatur noch unrerstützen möchte. Bei China, die selbst eine solche ist, kann ich es nicht verstehen. Da hält man ebenfalls gnadenlos den Hand auf! Und auf Pump gibt es scheinbar auch nichts.

    Ich habe gestern wieder mehrmals via WhatsApp telefoniert: Immer mehr Leute versuchen das Land zu verlassen. Ein jungen Mann aus meinem Bekantenkreis ist auf den Bahmas geschnappt und festgesetzt worden. Er wird wieder nach Cuba zurückgeschickt. Dann wird ihn nichts Gutes erwarten … Wir hoffen, er kommt mit einer Geldstrafe davon – die er allerdings kaum bezahlen könnte und sie absitzen müsste. Leute, ich sag euch, es ist ein schreckliches Elendspäcken, das die Cubaner derzeit auf dem Rücken tragen.

    1. Interessanter Text von Dir. Aber wenn Du so gute Kontakte in Kuba hast, warum richtest Du deine Fragen (warum keine Kuhherden usw?) nichtmal an die dortigen Bauern oder verantwortliche Leute? Mich würden die Antworten auch interessieren. Warum China dem soz. Bruderstaat nicht hilft, frage ich mich u.a. auch. Vielleicht gibt es mit den USA heimliche Absprachen. Und vielleicht haben die Russen den Kubanern eine Garantie gegeben, wenn die China nicht anbetteln. Es ist alles verzwickt und kompliziert.

  3. Ein sehr differenzierter Bericht der Lage.
    Vor allem die Sache mit den Gläubigern!
    Ich habe mich dann spontan sehr gewundert, da ich die Information nicht hatte.
    Die Altschulden von 8.5 Milliarden Dollar!!!
    12 % vom Bruttoinlandsprodukt.
    Da habe ich mir andere Beträge vorgestellt.
    Das iat ja eigentlich nichts im Vergleich zu den EU-Lāndern.
    Viele liegen weit über 100%!
    Deutschland hatte vor Corona rund 62 %

    Mark Zuckerberg hat ein Vermögen von 97 Milliarden und Bill Gates 124 Milliarden Dollar.
    Selbst unser Karl Albrecht hat fast 40 Milliarden.

    Einzelpersonen!

    Und 8,5 Milliarden fehlen einem ganzen Volk!
    Da sieht man Mal die Relationen, wie Zahlen betrügen. Wie man mit ihnen Memschen Angst einjagen kann.

    Dann haben die Kubaner ja gar nicht so schlecht gewirtschaftet!
    Das schaffen wir nicht!

    Die Rechnung ergibt rund 750 Dollar Schulden pro Einwohner in Kuba.

    In Deutschland hat jeder 27400 Dollar Schulden.
    Wir stehen alao real gesehen mit der Schuldenlast viel schlechter da.

    Sicherlich mit dem Gedanken, das Kuba ohne die neuen Massnahmen von Trump, Corona und anderem, jetzt Schuldenfrei wäre.

    Ohwweeeee, auf mein altes Auto klebte der damala verbreitete Sticker: Alt aber bezahlt, hahaha.

    In unserem Land ist vieles nicht bezahlt.
    Und es müssen noch Schulden abgezahlt werden für Sachen die es schon längst nicht mehr gibt.

    Und jetzt kommt Corona noch obendrauf!
    In Mecklenburg -Vorpommern müssen die Landesbeamten darum ab sofort selbst zum Sauger greifen.
    Man will 1.2 Millionen Euro pro Jahr an Reinigung einsparen….. wegen Corona!
    Ahhhhhh, jaaa…..
    Beamte sind billiger als Putzhilfen?
    Die haben jetzt weniger Arbeit und die Beamten weniger Zeit sich um ihre Kernaufgaben zu kümmern.

    Das nennt man vorausschauendes Wirtschaften!
    Da können die Kubaner noch was von uns lernen.

    1. Ich verstehe nicht ganz, was Sie sagen wollen. Hier geht es doch um Kuba und nicht um Deutschland. Die 8,5 Milliarden sind für Kuba eine riesige Summe, und mit diesen Schulden kommen sie kaum an neue Kredite. D dagegen bekommt mit Handkuss Geld soviel es will. Den „Erfolg“ des kommunistische Systems an der Pro-Kopfverschuldung festzumachen ist wohl etwas verwegen. Ich würde den „Erfolg“ eher an den Lebensumständen der Bevölkerung messen. Und da steht Kuba verheerend da. Sicher ist daran auch die (externe) Blockade durch USA schuld, aber die interne Blockade des Landes liegt im Wesen dieser Diktatur.
      Die Systemänderung wäre der Schlüssel, aber ein derartiger Änderungsprozess ist meines Erachtens nicht in Sicht. Trotz der kleinen Trippelschrittchen, die man jetzt unternimmt….. der herrschenden Machtelite aus Militär und Castristas geht es immer noch zu gut.
      Dumm wird’s nur, wenn die Unruhen im Volk wachsen, dann kommen nämlich garantiert auch die Touristen nicht zurück, wer will schon in ein Land mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen reisen.

      1. Hallo Gurney,
        sie haben es wohl sehr gut verstanden.
        Deutschland bekommt Kredite dadurch, das die EZB aus dem Nichts heraus Geld erschafft.
        All die Milliardencoronapakete ist neues Geld. Schulden.
        Ohne diese herrschte jetzt bei uns Massenarbeitslosigkeit. Viele Firmen wären schon letztes Jahr pleite gewesen. Für Impfstoffe wäre ohne die neuen Schulden gar nichts zu bezahlen.
        Die EU-Länder können sich ihr Geld einfach selbst machen, obwohl ihre Schuldenlast, gemessen am Nettoinlandsprodukt viel höher ist als in Kuba.

        Kuba kann sich selbst kein Geld machen. Da sehen sie dann die unmittelbaren Folgen von Sanktionen und Coronapandemie, sobald keine Devisen ins Land gebracht werden.
        Wenn sie sich die Wirtschaftszahlen von Kuba zwischen 2010 und 2019 ansehen, werden sie feststellen, das viele Bereiche bis zu dem Beginn der Ära Trump durch die angefangen Reformen in die richtige Richtung gingen.
        Kuba hat den Produktionsfaktor Boden, sprich Bodenschätze nicht um gleich eine Exportnation zu werden. Tourismus konnte nur die erste Quelle zu Devisen sein. Darauf kann man dann weiteres aufbauen. Zudem machte der Export von Gesundheitsdienstleistung einen Teil der Einnahmen aus. Dieser ist durch Brasilien auch zum großen Teil weggefallen..
        Dann kam auch noch Sturm Irma, die Krise in Venezuela……

        Man sah eine stetige Entwicklung bis 2017. Davon zu reden das die Reformen gar keinen Sinn machten kann man dann sehr wohl widerlegen. In der Zeit erschienen auch überall Berichte in den Zeitung über die langsam verbesserte Versorgung der Bevölkerung. Reisemöglichkeiten seit 2013.
        Ich bekräftige auch das die Ausführung der Reformen besser gemacht werden konnten.
        Aber aller Anfang ist schwer, das weiß jeder. Der Wille war da und das ist auch international honoriert worden. Durch z.B. dem Schuldenerlass.

        An der Schuldenlast gemessen, ist es überhaupt kein Problem Kuba Kredite zu gewähren um die jetzige Not zu lindern. Sie haben bewiesen das sie diese, selbst unter den bestehenden Sanktionen und der realen Wirtschaftsleistung zurückzahlen konnten.
        Das Problem ist, das keine Kredite gewährt werden dürfen.
        Wer sich damit beschäftigt bekommt ein Problem mit den USA.
        Das ist mein großes Entsetzen im Moment. Man tut international nichts um das Elend der Bevölkerung zu erleichtern. Obwohl die Blockade von der UN abgelehnt wird. Man benutzt das momentane Elend der Bevölkerung um die Regierung in ein noch viel schlechteres Licht zu rücken als sie sowieso schon ist. Jetzt hat man die beste Chance für den Kollaps zu sorgen.
        Hoffentlich endet es nicht in Unruhen, wie sie beschreiben.
        Dann ist es auch noch Endegelände mit Bildung und der bescheidenen Gesundheitsversorgung.
        Die Alten bekommen gar nichts mehr.
        Ich darf gar nicht daran denken wenn dann noch ein Hurrikan das Land überrennt.

        Schauen sie Mal nach Nordstream 2. Da sehen sie wie die Blockade funktioniert. Vor der Haustür!
        Selbst Versicherungen haben sich aus dem Projekt zurückgezogen. Da gibt es keine Banken, die Kredite geben dürfen.
        Machen sie sich darüber ein bisschen schlau, das ist sehr interessant.
        Es ist durchaus denkbar das die AIDA Schiffe nicht mehr in Warnemünde anlegen dürfen, da im Rostocker Hafen Materialien für den Bau der Pipeline lagern.
        Diesen Teil des Hafens hat man dann schnell in einen eigenen Betrieb umgewandelt. Mal sehen ob es hilft.
        Man hat jetzt in Mecklenburg-Vorpommern selbst eine Stiftung ins Leben gerufen um Betrieben finanzielle Ausfälle durch Sanktionen auszugleichen.

        Alles bei allem können sie dann darauf schließen das die MOMENTANE ECHTE NOTLAGE der Bevölkerung nicht von innen, sondern von außen kommt.
        Das ist eine ganz einfache finanztechnische Rechnung.
        Wenn man sich mit Volks- und Betriebswirtschaft auskennt, gesetzliche Rahmenbedingungen kennt, ist Kubas momentane Misere banal zu erkennen.
        Bekäme Kuba Kredite um die Krise zu bewältigen, würde es im Moment für die Bevölkerung deutlich besser aussehen als in sehr vielen Dritte Weltländern.

        Ohne die EZB hätten wir im Moment auch großes Elend, vielleicht auf einem etwas höheren Niveau.
        Und man darf den Rest der armen Ländern im Moment auch nicht aus den Blickwinkel verlieren.
        Da ist das Elend durch Corona noch viel extremer als auf Kuba.
        Wir haben eine ganz besondere weltweite Situation im Moment.
        Wer da ständig hauptsächlich die Regierung in Havanna verantwortlich macht, beurteilt die jetzige Lage rechtlich, volkswirtschaftlich und politisch im falschen Kontext und mit einer Lupe.

        Niemand stellt in Frage das dort viel besser und anders gemacht werden kann. Politisch und wirtschaftlich.
        Das ist wie bei uns. Darum immer der Vergleich mit Deutschland. Das sollte man dann aber unter normalen Voraussetzung beurteilen und nicht in einer Krisensituation.
        Selbst im Propagandablatt Granma, kann man endlos über die Probleme in Kuba lesen, die Notlage, die Selbstkritik.

        Ich begreife auch die Betroffenheit von Menschen, die die Notlage ihrer Freunde, Familie und Bekannten persönlich erfahren. Das wird dann schlimm sein. Das ginge mir auch so.
        Aber letztendlich ist man dann auch befangen.
        Und Befangenheit engt oft die Sichtweise ein. Das sieht man bei Politkern, in der Wirtschaft, vor Gerichten. Das Ganze will man dann nicht mehr sehen.
        Da bleibt Neutralität auf der Strecke und vernünftige, weitsichtige Entscheidungen können nicht getroffen werden.

        Ich war aber auch in anderen armen Ländern unterwegs. In normalen Zeiten. Habe bei Menschen auf Müllbergen in Manila meine Zeit verbracht usw…….
        Es gibt seeeehr viel größeres Elend auf der Welt. Wo Mütter weinen, das sie ihren Kinder gar nichts zu essen besorgen können. Nichts! Keine Ration trockenen Reis! Wo es keine Gespräche mit Whatsapp oder irgendeinen Zugang zu was gibt. Wo es gar nichts gibt!
        Aber in nicht weiter Entfernung Mitbürger lebend im vollsten Luxus. Selbst eingesperrt hinter Gittern.

        Man will dann natürlich am Liebsten EINEN Schuldigen haben, der für die jetzige Situation verantwortlich ist. Den Sündenbock. Das liegt in der Natur des Menschen. Der Mensch hat aber auch die Fähigkeit sich von dieser Sichtweise zu befreien.
        Aber letztendlich ist man dann auch befangen.

  4. Wer auf Kuba während der letzten Amtsjahre von Obama war, hat eine unglaubliche Aufbruchstimmung im ganzen Land besonders natürlich in den Tourismus Hochburgen erleben können. Es heisst also die Hoffnung nicht aufgeben und auf die Vernumft in Washington zu bauen. Auch die Exilkubaner können kein Interesse daran haben, dass das Land ihrer Väter zu Grunde geht. Zerstören ohne zu sagen wie es weitergeht ist wie im Kindergarten. Die vermeintlichen Demokratien in der „Nachbarschaft“ sind sicher kein Vorbild. Ich hoffe, nächstes Jahr dieses schöne Land mit seinen wunderbaren Menschrn wieder bereisen zu können.

  5. @Berthold:

    Ich vermute, Sie haben das cubanische Leben außerhalb der Touristenrouten nicht kennengelernt. Jeglicher Luxus in den Dörfern – und seien es nur ein paar Badelatschen as Plastik stammten aus touristischen Kanälen. Das gibt es ein unglaublich gut funktionierendes Netzwerk, das jetzt völlig zusammengebrochen ist. Wenn eine Person in der Touristik arbeitete, hingen oft ein paar Familien dran!

    Nicht der Lohn, den das Hotelpersonal bekommen hat, brachte den Wohlstand, denn die Löhne waren – und sind immer noch – lächerlich gering. Die Tipps überstiegen die Löhne um ein Vielfaches. Die Schweinerei dabei war, dass das Personal nicht die gesamten Trinkgelder ausbezahlt bekam, die in den Töpfen lagen. Daran hat der Staat mitverdient und 20% einbehalen! Es ist unglaublich, aber eine Tatsache. Nun ist alles weggebrochen – und der Staat steht nackt und blank da, denn Cuba hat – schon immer nach der Revolution – von der Hand in den Mund und großteils auf Pump gelebt.

    Jetzt wird die jahrzehntelang schwärende Wunde sichtbar, nachdem man den Verband abgerissen hat. Ich habe es einigemale gesagt: Die Blockade trug ihren Teil bei. Aber sie ist nicht der alleinige Sündenbock an der Misere. Es wurde einfach eine Misswirtschaft betrieben. Eine Vorausschau gab es nicht, Investituionen auch nicht. Aber viel Sturheit mit Tunnelblick!

    Ich blicke zurück aus die sozialistische Zeit in Europa: Welches Land sozialistische konnte autark leben und sich einen Wohlstand schaffen? Kein sozialistisch regiertes Land in Europa hat das geschafft. Überall herrschte Mangel. In Polen gab es eine Zeit, das wusste die Bevölkerung gar nicht mehr wie Fleisch überhaupt schmeckt. Ich habe Pakete mit „lumpigen“ Sachen, wie Backpulver, Zucker, Mehl und Waschmittel nach Polen geschickt. So konnte Weihnachten wenigstens ein paar Plätzchen gebacken werden!

    Ähnliche Zustände herrschen nun in Cuba. Es gibt jedocgh Fleisch und viele importierte Waren. Doch mal kann sie nur kaufen, wenn man Dollar hat. Die kommen aus von Exilcubanern aus aller Welt und halten die Kiste am Laufen – wie immer – von der Hand in den Mund. Man muss sich aber auch fragen, was mit den vielen Cubanern ist, die keine Angehörigen oder Freunde im Ausland haben, die ihnen Geld schicken?

    Diese Leute wurschteln sich auf unglaubliche Weise und mit ungeheurem Lebensmut durch. Vor ein paar Tagen wurden in Cardenas die Schaufenster eines Dollarladens eingeschlagen, weil die Menschen so unzufrieden sind und sich einfach nicht zu helfen wissen. Prompt kam von den cubanischen Organen die Meldung, „ausländische konterrevolutionäre Kräfte“ hätten diese Randalierer bezahlt. Der Erzfeind USA war schnell zum Sübdenbock gemacht! Lieber Gott im Himmel, es waren Menschen, die Hunger und keine Dollar hatten! Kinder weinen um ein Bonbon, und die Eltern weinen, weil sie s nicht kaufen können. Selbst vor den Brotläden gibt es lange Schlangen, die sich oft schon im Morgengrauen bilden.

    Weder verdamme ich den Sozialismus, noch rede ich die Regierung schlecht. Aber ich halte das System für unfähig, den Menschen wirkliche Freiheit und einigermaßen Wohlstand zu bringen. Da frage ich mich, was schlimmer ist: Ausbeutung oder Unterdrückung. Im Prinzip hat die Revolution nichts gebracht. Die Cubaner sind ein hochgebildetes Volk. Doch die Bildung liegt brach, wenn sogar Rechtsanwälte des Trinkgeldes wegen in die Hotelerie gehen. (Gingen!)

    Jettz versuchen verzweifelte Menschen die Insel zu verlassen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ich kenne persönlich eine Fälle, die sie vor enigen Tagen ereignet haben. Momentan sitzen einige meiner Bekannten in den USA in Prüfungshaft. Ein junger Mann wurde af den Bahamas geschnappt und zurückgeschickt. Man brachte ihnn nach La Habana. Bis heute weiß niemand, was mit ihm ist. Gestern hörte ich von er Mutter, dass alles Anfragen an die Behörden unbeantwortet bieben. Das Ganze ist nun schon vier Wochen her. Cubanische Freiheit!

    Das Krankenhaus ist kostenlos, wenn du selbst putzt und deine Medikamente mitbringst! Das wird jeder Cubaner – wenn er kein La Habana Hardliner ist – bestätigen.

    Momentan gibt es nichts. Oder es ist teuer, denn die Inflationswelle rollte ungebremst: 4 Rollen mieses zweilagiges Toilettenpapier für umgerechnet 12 Euro! Von Waschpulver und anderen Hygieneartikeln will ich gar nicht reden. man bekommt sie ausschließlich gegen Doller. Der CUP (Peso cubano) ist defacto nichts wert. Man kann dafür ein paar Grundnahrungsmittel, wie Reis und Bohnen kaufen und die Stromrechnung bezahlen. Es wird nichts hr subentioniert. Raul Catro sagte in seiner Abschiedrede, der Cubane müsse mit seinem realen Lohn auskommen und düfe sich nicht auf staatliche Geschenke, wie Subventionen verlassen. Gleichermaßen wird Herr Castro von den Geldgeschenken aus dem Ausland wissen und damit kalkulieren!

    Ich fürchte, früher oder später wird das alles mit einem Knall zusammenkrachen. Ich wünsche nur, dass kein Blut fließt und es nicht zu einem Bürgerkrieg kommt, denn dann ist der cubanische Tourismus auch im Eimer. Vielleicht aber kommt es zu einem allmählichen Demokratisierungsprozess, denn Cuba ind ein „westliches“ Sytem zu stürzen, wäre ein Sprung ins eiskalte Wasser und könnte üble Folgen haben, denn dier Cubaner müssten erst einmal lernen und sich politisch bilden. Bisher war Schweigen angesagt. Allmählich wird es gebrochen, und ich spüre aus den täglichen Nachrichten, die ich via Whatsapp aus vielen Landestelen bekomme, wie – vo allem bei den jüngeren Leuten – der Freiheitsdrang gleichzeitig mit der Unzufriedenheit mehr und mehr wächst. Ich kann nur sagen: Gott schütze Cuba und sein Volk!

    Und: Nein, man kann das nicht mit Europa vergleichen. es ist eine andere Welt! Aber trotz allem, wünsche ich, dass die Insel bald wieder bereist werden kann. Am 20. Mai sollen in Mantaza die Impfungen beginnen. das ist doch schon mal etwas …

  6. Hallo ich möchte mich einmal einschalten in diese Diskussion um Cuba.
    Ich bin auch seit einigen Jahren dort unterwegs, habe viele Freunde und weiß ein wenig über die Zustände dort.
    Auch mir taten die Leute leid, die ständig unter der Misswirtschaft der Regierung leiden müssen.
    Es wird bei jeder Gelegenheit den USA die Schuld an dieser Miesere gegeben, aber das ist nicht so. Trotz Embargo ist es selbst aus den USA weiterhin möglich, Waren per Container nach Kuba zu schicken.

    Es sind die teuersten Containertransporte der Welt.
    So kostet die Versendung von Stückgutwaren aus Miami 1$ / Lbs.(Pfund) oder oder 1,75€ pro KG.
    Sebst Containersendungen aus anderen Ländern nach Kuba sind möglich, nur sehr teuer.

    Zum 1. dürfen nur von der kubanischen Regierung lizensierte Firmen solche Transporte durchführen, die dementsprechend teuer sind.
    Zum 2. entstehen in Cuba ca 6.800cuc (2020) Container-Entladekosten.
    Zum 3. kommen dort zum Teil absurde Zollberechnungen hinzu.
    Alles in allem, liegt man bei einem 40ft. Container bei ca. 20 – 28T€.
    Diese Kosten übersteigen oftmals den Wert des Inhaltes.

    Was ich damit sagen will ist, dass die kubanische Regierung es ihrer eigenen Bevölkerung so schwer macht irgendetwas zu importieren, ohne dafür utopische Summen zu veranschlagen.

    Ein Bekannter Unternehmer, der die Versorgung der Bevölkerung mit angesehen hatte, versuchte über Monate, dem kubanischem Staat Hähnchen, und Fleisch aller Kategorien zu sehr günstigen Konditionen zu verkaufen.
    Bekam aber immer nur zu hören, Bezahlung durch („Letter of Exchange“) Kreditbrief mit Zahlungsziel 36 Monate oder „kein Interesse“.
    36 Monate Zahlungsziehl für Lebensmittel, die in 24h mit 600% Aufschlag verkauft worden wären.

    Da intenational bekannt ist, dass Cuba seine Kredite seit langem nicht zurück zahlt, sondern nur immer aus Schuldenerlass aller Kreditgeber hofft, ist aus diesem sowie vielen anderen Geschäften nichts geworden.

    1. Leider ist ein wichtiger Zusatz vergessen worden:
      Es muss sich nach dem Embargo um ZULÄSSIGE Waren und Containerlieferungen handeln !!!
      In dem Kommentar wird der Eindruck erweckt, als ob ALLE Waren geschickt werden dürfen.
      Dem ist nicht so.

      Des weiteren wäre es hilfreich zu den Zahlen die passenden Quellen anzugeben, so das interessierte Leser sich informieren können.

    2. Man muss sich nur einmal die Zölle anschauen, die einem Privatmann auferlegt werden, wenn er „Mitbringsel“ im Gepäck hat, die Mindesmengen/Maßer überschreiten. Das, was den Menschen zugute kommtund eigentlich Hilfslieferungen sind, blockiert der Staat mit hohen Zöllen. Mir hat man mal eine Großpackung Gummibärchen abgenommen. Man stelle sich eas einmal vor! Pakte zu senden ist eine absolute Unmöglichkeit. Diese Sendungen gehen bei der Post „perdido – verloren“. Doch um das Kind beim Namen zu nennen – die Pakete werden geklaut! Manchmal auch völlig unsinnigerweise „beschlagnahmt“. Die Inhalte landen möglicherweise auf den Tischen hoher Funktionäre. Ich will es nicht behaupten, aber es ist anzunehmen. Niemand blickt hinter die Kullissen und weiß, wie diese Leute leben. Offiziell haben sie nicht jrh als die gemeine Bevölkerung. Doch wer glaubt schon an Märchen …? Schlangestehen müssen sie sicherlich nicht!

      Übrigens kommen Hähnchefleisch und Milchpulver, sowie andere Lebensmittel aus den USA – natürlich gegen Cash wegen der weltweit bekannten Kreditunwürdigkeit. Wer seine Schulden nicht bezahlt, bekommt nichts mehr. Das ist überall auf der Welt so. In Deutschland gibt es die Schufa, die vor faulen Zahlern warnt. Wie ein Warnsystem weltweit funktioniert, weiß ich nicht. Die Waren sind in den MLC-Läden so teuer wie in den USA und manchmal noch teurer. Das kann kein Cubaner mit einem Mindestlohn von 2100 CUP = 124 Euro stemmen.

  7. Tja, wer illegal einführt kennt auch die Strafen.
    Wie bei uns!
    Spendet Gummibärchen für Kuba!
    Jeder hat ein Recht darauf dick und doof zu werden😂

    1. Die Gummibärchen waren legal eingeführt. Eine Grund für die „Beschlagnahme“ wurde nicht genannt. Aber einer der Zöllner fand halt besonderen Gefallen daran – vielleicht für seine Kinder. Dieser Gedanke ist tröstlich für mioch. Derzeit sind Gummibärchen d i e Sensation! Meinem Kollegen haben sie zwei Tafeln Schokolade Milka Traube-Nuss „beschlagnahmt“. Grund: Angebliches Einfuhrverbot für Rosinen! Es ist besser, die Klappe zu halten, da man Gefahr läuft, seine Ferien im Knast anstatt an einem der schönen Strände zu verbringen. Dafür habe ich 30 64er Speicherkarten durchgekriegt, mit denen ich Riesenfreude bereiten konnte. (Kein Verkauf!)

      1. Sehr schön wenn sie hilfsbereit sein möchten.
        Aber mit solchen Produkten helfen sie und ihre Bekannten wenig, wenn es wie beschrieben in Kuba größte Not geben sollte.
        Das ist wie mit den Enten füttern am Teich.
        Es ist mehr die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.
        Ich gebe den Menschen dort Geld.
        Devisen. Das ist was sie dort brauchen, falls Mal echte Not sein sollte.
        Für mich ist es aber eine Unterversorgung.
        Not gibt es dagegen in vielen freien, demokratischen dritte Weltländer fur grosse Bevölkerungsschichten .
        Plastikflaschen sammeln auf Müllbergen,
        Gefährliche Elektroapparate demontieren und nie eine Schulgebäude von innen zu sehen.
        Geschweige denn eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus. Sei es noch so minimal ausgestattet.
        Zum Glück haben all ihre Freunde diesen, in vielen Ländern, Luxus schon und verlangen nur ab und an nach einer Milka.
        Ein Luxusprodukt.

        1. Lieber Jan,

          was meinen Sie, wie viel Geld ich schon nach Cuba geschaufelt habe? Diese Gummibärchen waren ein kleines Gutsi für die Kinder, denn man bekommst das auf Cuba so gut wie gar nicht. Was glauben Sie, wie viel Freude eine Handvoll Gummibärchen oder gar eine Milka (die ich im Koffer und nicht im Handgepäck verstaut hatte) bei den Kindern auslöst? Die Freude der Kinder drückt einem die Tränen in die Augen!

          Ich lade bei jeder Aktion der ETESCA mehere Handys auf. Manche meiner Freunde bekommen eine kleine monatliche „Rente“. Zu Zeit ist es schwierig, da nicht AIS-Karten nicht funktionieren und es unsinnig ist, CUP zu senden, da man dafür nicht viel bekommt. Man muss Dollar haben, um Importwaren kaufen zu könenn. Und fast alles ist importiert!

          Und Krankenhaus: Einer meiner Freunde kam vorgestern mit Corona-Verdacht in ein Krankenhaus in Cardenas und schickte mit Fotos. Ich war wirklich erschüttert: Lose heraushängende Kabel, Steckdosen die aus den Wänden hingen. Ein Feldbett, ein verrostetes Rohr als Dusche. Auf ein Waschbecken wiesen nur die zugegipsten Löcher an der Wand hin und ein abgeklemmtes Abflussrohr. Hässlich grüb gestrichene Wände, die abblätterten, Gehsteigfliesen auf dem Boden. Das Essen, so schrieb er, sei ein Fraß, ein undefinierbarer Brei. Er hatte, als er gesund war, ab und an wengistens mal einen Fisch oder eine „Hutia“ – eine Baumratte – gefangen. Wenn man es wirklich nicht weiter gebracht hat, dann dann Dankeschön!

          Da haben Sie Recht: ein paar Gummibärchen sind nichts! Und: Wir reden hier über Cuba und nicht über das Elend in der Welt, das mancherorts mit Sicherheit noch viel größer ist. Doch auch mit den größten Worten und mit den besten Idealen werden wir die Welt nicht retten. Ein Tupfer ist aber besser als gar nichts!

          1. Die Währungsreform war schwachsinn!
            Dadurch ist viel Elend entstanden. Profiteuere sind vielleicht die kleine Regierungsclique in Havanna die sich so ihre Gehälter versilbern.
            Der Rest guckt in die Röhre.
            Sowas hätte es bei Fidel nicht gegeben!!!
            Mit Sozialismus hat das wenig zu tun seine Währung ausgerechnet dem Erzfeind USA anzupassen!!!
            Und warum sperrt man Havanna für Touristen ab?
            Ins Varadero Ghetto darf man doch auch oder hat man da was zu verstecken.

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