28. März 2024

Neues Schuljahr bringt neue Uniformen

Auf Kuba hat das neue Schuljahr begonnen. Nach langen Monaten des Fernunterrichts sind Kubas Eltern seit Montag wieder mit ihren Jüngsten unterwegs in die Klassenzimmer, 90 Prozent von ihnen mindestens erstgeimpft. Doch noch etwas ist anders als sonst: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat das Bildungsministerium den Uniformen ein neues Design spendiert. Die neue Schulkleidung soll „komfortabler und praktischer“ als die bisherige sein und einen moderneren Schnitt haben, verspricht das Ministerium. Was hat sich konkret geändert?

Die blauen und roten Pionierhalsbänder gehören im sozialistischen Kuba seit den 1960er Jahren zum Straßenbild. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Die Kolorierung der Uniformen fällt allerdings einheitlicher und „in den Farben der kubanischen Fahne“ aus. So verschwindet das charakteristische Senfgelb für Hosen und Röcke der Sekundarstufe I, welche jetzt genau wie die der Oberstufe („Preuniversitaria“) blau sind. Als Unterscheidungsmerkmal bleiben die Knöpfe, die für Schüler der Sekundarstufe transparent sind.

Bei der Grundschuluniform hat der Rock keine Träger mehr, sondern Knöpfe. Die Bluse wurde mit einem Kragen versehen, was für mehr Komfort beim Tragen des Halstuchs sorgen soll. Für Jungen wurden die Shorts mit Taschen auf der Vorderseite ausgestattet. Die Falte an den Hosenbeinen entfällt, um den Stoffverbrauch zu optimieren. Auch bei der Oberstufe und den berufsbildenden Schulen gab es Änderungen: Mädchen erhalten einen kurzen Rock mit zwei Oberteilen und blau-weißen Knöpfen, während die Knöpfe bei der berufsbildenden Schule gänzlich in blau und bei den pädagogischen Schulen rot ausfallen. Zur Unterscheidung tragen die Schüler der technischen, voruniversitären und pädagogischen Fächer einen Aufnäher am linken Ärmel: weiß für die mittleren technischen Fächer, blau für die Oberstufe und dunkelblau für die pädagogischen Fächer.

Wie die Tageszeitung „Juventud Rebelde“ berichtet, wurden die neuen Uniformen auf Basis von Umfragen und Prototyp-Erprobungen unter rund 550.000 Schülerinnen und Schülern entwickelt. Dabei sei das Ziel verfolgt worden, den Tragekomfort zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu senken. Reißverschlüsse wurden aufgrund der einfacheren Reparierbarkeit durchgehend durch Knöpfe ersetzt. Die bislang verwendeten Baumwollstoffe werden beibehalten, da diese haltbarer sind und schneller trocknen als die zunächst erprobten Kunstfasern.

Inzwischen wurden die ersten 100.000 Einheiten produziert. Die vorhandene Kleidung darf weiter verwendet werden und soll im Laufe der nächsten drei Schulhalbjahre nach und nach ersetzt werden. So lange werden beide Uniformtypen parallel genutzt. Auch für die neuen Uniformen wird der Preis zur Hälfte vom Staatshaushalt subventioniert. So kosten sämtliche Teile für Grundschüler zusammen 159 Pesos (ca. 4,5 €) bzw. 170 Pesos (ca. 6,2 €) für die Sekundarstufe. Noch zeigen muss sich, ob sich die unstete Verfügbarkeit verschiedener Größen mit dem einheitlicheren Herstellungsprozess in Zukunft verbessern wird.

Vorstellungsclip des Bildungsministeriums:

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