28. März 2024

Ein Monat nach Hurrikan „Ian“: Stromversorgung wiederhergestellt

Einen Monat nachdem Hurrikan „Ian“ in der westlichen kubanischen Provinz eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat, sind erste Etappenziele beim Wiederaufbau erreicht worden. Wie auf der wöchentlichen Regierungssitzung zur Koordinierung der Arbeiten bekannt gegeben wurde, haben in Pinar del Río mittlerweile 87 Prozent der Haushalte wieder Strom. Während die Wiederherstellung der Netze schnell voranschreitet und in wenigen Wochen abgeschlossen sein dürfte, wird der Aufbau der beschädigten Gebäude von Verzögerungen begleitet.

108.501 Immobilien sind von den Folgen des Hurrikans betroffen. 12 Prozent wurden völlig zerstört, bei rund der Hälfte sind die Dächer beschädigt. Für die Reparaturarbeiten sind 70.000 Dachelemente aus der Staatsreserve bereit gestellt worden, die zu subventionierten Preisen abgegeben werden. Bis dato ist allerdings nur ein kleiner Teil in den Verkauf gelangt. Premierminister Manuel Marrero mahnte vergangenen Dienstag, „Hürden bei der technischen Dokumentation und Abwicklung zu beseitigen“. Die Kreditvergabe für vulnerable Haushalte kommt ebenfalls schleppend voran. Als vollständig repariert gelten bislang 4.738 Gebäude.

Deutliche Fortschritte sind in der Provinz bei der Wiederherstellung von Basisdiensten wie Strom und Wasser erzielt worden. Während fast 90 Prozent der Haushalte wieder Strom haben, konnten 153 von 176 kommunalen Wasserquellen in Betrieb gehen. Die massiven Schäden am Mobilfunknetz konnten rasch beseitigt werden.

Die Landwirte in Pinar del Río werden derzeit von Arbeitsbrigaden aus anderen Provinzen unterstützt, mit deren Hilfe zügig eine kurzzyklische Aussaat ausgebracht wird. Auch 6.300 Hektar Tabak sollen noch diesen Winter neu ausgebracht werden. Beliebte Touristenziele wie das Viñales-Tal empfangen wieder Besucher. Seit dem Sturm stattete Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel der Provinz acht Besuche ab.

In den Nachbarprovinz Artemisa und Mayabeque, auf der Insel der Jugend sowie in Havanna sind kleinere Schäden entstanden, von denen die meisten noch ihrer Lösung harren. Außerhalb von Pinar del Río sind in Artemisa die größten Schäden zu verzeichnen, dort sind 11.659 Gebäude betroffen. In der Hauptstadt wurden 1.176 Gebäude beschädigt, von denen bislang 258 repariert wurden.

Der Sturm traf am 27. September als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 218 Stundenkilometern auf Land. Fünf Menschen kamen ums Leben. Mehr als 50.000 Anwohner sind im Vorfeld durch den kubanischen Zivilschutz evakuiert worden (Amerika21, Update vom 1.11)

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