18. April 2024

Cayos in Ciego de Ávila werden Tourismus-Sonderzone

Kubas Ministerrat hat die vorgelagerten Inseln („Cayos“) der zentralkubanischen Provinz Ciego de Ávila zur „Sonderentwicklungszone für den Tourismus“ erklärt. Das 76.000 Hektar große Gebiet umfasst Cayo Guillermo, Cayo Coco sowie die Cayos Antón Chico, Antón Grande, Romano und Paredón Grande. Die Inselgruppe wird aufgrund ihrer Schönheit auch Jardines del Rey, „Gärten des Königs“ geannt. Ihre Lagunen sind die Heimat wildlebender Flamingos.

Im Gesetzestext, der von Preminister Manuel Marrero unterzeichnet wurde, wird die Zielstellung bei der Neuordnung des Gebiets wie folgt definiert:

Die Ziele der Zone ist die Entwicklung des Tourismus in Verbindung mit Sonne, Strand, Meeres- und Naturaktivitäten mit Schwerpunkt auf einem nachhaltigen, harmonischen und geplanten Ansatz, der darauf abzielt, Produktionsketten sowie die Entwicklung der Gemeinde zu fördern und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern.

Gaceta Oficial Nr. 109, 4. November 2022

Wesentlicher Inhalt des Zonengesetzes sind neue Regeln zu Umweltschutz und Bebauung. So sind Fischerei und Bergbau auf den Inseln tabu. Einzige Ausnahme bilden touristische Fischerei nach dem Prinzip „Fangen und freilassen“ und Sportfischereievents. Die Mitnahme von Steinen und Fossilien ohne vorherige Genehmigung wird verboten. Flora und Fauna stehen unter Naturschutz, was auch Riffe und Meeresbewohner einschließt. Das Ministerium für Lebensmittelindustrie erhält eine Sondergenehmigung für den Fang von Schwämmen und Langusten. Es dürfen „keine Aktivitäten stattfinden, die den Erhalt der Biodiversität oder des Ökosystems gefährden“.

Hotels müssen einen Naturschutzplan vorlegen, der Abwasser- und Müllmanagement sowie Umweltaspekte mitbedenkt. So soll z.B. bei der jetzt vorgeschriebenen Bepflanzung ausschließlich heimische Flora zum Einsatz kommen um die Einschleppung invasiver Arten (Neophyten) zu verhindern. Die Wasserqualität soll künftig einem ständigen Monitoring unterliegen. Errichtet werden dürfen in dem Gebiet ausschließlich Hotels und zugehörige Infrastruktur sowie Golfplätze. Die Nutzung erneuerbarer Energien und sparsamer Technologien wird gefördert.

Kritisiert wurde an dem Gesetz, dass der Zugang zu den Cayos nur noch mit vorheriger Hotelreservierung möglich ist. Für Kubaner ist dieser auch aktuell nur mit Übernachtung gegeben, künftig dürften auch Individualtouristen ohne vorherige Genehmigung bzw. Reservierung nicht mehr so einfach auf die Cayos gelangen.

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