29. März 2024

31. Internationale Buchmesse von Havanna beendet

In Kubas Hauptstadt Havanna ist am Sonntag die 31. internationale Buchmesse („Feria del Libro de la Habana“, FILH) zu Ende gegangen. Das zehntägige Event gilt als eine der bedeutendsten literarischen Veranstaltungen Lateinamerikas und fand dieses Jahr wie immer auf dem Gelände der historischen Hafenfestung der kubanischen Hauptstadt, „San Carlos de la Cabaña“ statt.

Dieses Jahr haben 411 Aussteller aus 54 Ländern teilgenommen, 19 mehr als bei der ersten Post-Corona Ausgabe, der FILH 2022. Das Gastland war Kolumbien, aus dem mehr als 20 Schriftsteller angereist waren.

Kolumbiens neue Vizepräsidentin, Francia Márquez, betonte bei ihrer Eröffnungsrede auf der Messe das Potential beider Länder für die regionale Integration und würdigte Kubas Engagement als Vermittler im Friedensprozess ihres Landes. „Die kulturellen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sind ein Gut, das gestärkt werden muss, und die Buchmesse in Havanna ist hierfür eine hervorragende Gelegenheit“, sagte Márquez.

Kinderliteratur und die Neuerscheinungen der wissenschaftlichen Verlage Kubas zählten wie üblich zu den meistverkauften Büchern (Quelle: Juventud Rebelde)

Im Rahmen der Messe sind rund 400 heimische und internationale Neuerscheinungen vorgestellt und die beiden wichtigsten kubanischen Literaturpreise, der Alejandro-Carpentier-Preis sowie der Nicolás-Guillén-Preis, vergeben worden. In der Kategorie Lyrik wurde dieses Jahr das Werk „Der Bus von Babel“ des Autors Carlos Esquivel ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um „konnotierte kompositorische Dramaturgie, in der das lyrische Subjekt mit historischen Persönlichkeiten wie Trotzki, Stalin, Breton, Reinaldo Arenas, Wittgenstein, Diderot und anderen durch eine philosophische und die Realität hinterfragende Perspektive in Dialog tritt“, so die Begründung der Jury.

Der spanische Journalist und Medienwissenschaftler Ignacio Ramonet stellte sein neues Buch „Die Ära der Verschwörungserzählungen. Trump, der Kult der Lüge und der Angriff auf das Kapitol“ vor.

Auch die sozialwissenschaftlichen Verlage der Insel erneuerten ihr Angebot. In Bibliotheken und anderen Kulturorten der Stadt fanden parallel zu den Veranstaltungen auf der „Cabaña“ zahlreiche Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und Kunstausstellungen statt. Unter dem Titel „Technologien, um Geschichten zu erzählen“ veranstaltete das Büro des Stadthistorikers von Havanna eine Ausstellung über laufende Digitalisierungsprojekte und neue Methoden der Geschichtsvermittlung, Besucher konnten sich mittels QR-Code Zugang zu einigen bereits aufbereiten historischen Werken verschaffen.

In diesem Jahr zählte die Buchmesse 400.000 Besucher aus Kuba und der Welt, etwas mehr als vor der Pandemie. „Die große Zahl junger Menschen“ sei „eines der Highlights der diesjährigen Ausgabe“ gewesen, berichtet das kubanische Portal Juventud Rebelde.

Mehr als 700.000 Bücher wechselten den Besitzer. Ein Teil des Angebots wird wie üblich zu subventionierten Preisen verkauft, womit die Veranstalter den publikumsbezogenen und nicht-kommerziellen Charakter der Messe unterstreichen wollen. Nach dem Abschluss der Veranstaltung in Havanna werden die Verlagsstände noch bis zum 19. März von West nach Ost durch alle Provinzen ziehen, wo in kleinerem Umfang Lesungen und Verkäufe stattfinden. (Amerika21)

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