8. November 2024

Kuba gibt neue Details zu vereitelter Terroraktion bekannt

Kubas Innenministerium (Minint) hat am Montag neue Details zu einem vereitelten Terroranschlagsplan (Cuba heute berichtete) in Kuba bekannt gegeben. Der bereits im Dezember 2023 verhaftete Hauptbeschuldigte Ardenys García Álvarez war demnach einen Monat zuvor mit einem Jetski und fünf Handfeuerwaffen aus Florida illegal nach Kuba eingereist, um einen bewaffneten Aufstand einzuleiten.

Der 40-jährige ist in der Provinz Cienfuegos geboren und setzte sich 2014 in die USA ab, nachdem er zuvor wegen Raub- und Spekulationsdelikten in Kuba verurteilt worden war. In den USA stellte er Kontakt zu der Gruppe „La Nueva Nación Cubana en Armas“ (Die neue bewaffnete kubanische Nation) her, bei der er eine Schusswaffenausbildung erhalten haben soll. Wie Víctor Álvarez Valle, stellvertretender Leiter der mit dem Fall betrauten Spezialeinheit des Innenministeriums, erklärte, habe Álvarez an mehreren Schießtrainings teilgenommen nach deren Abschluss ihm ein Kommuniqué vorgelesen wurde. Darin soll ihm die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes erklärt worden sein, „um das Leben vieler anderer zu retten“.

Weitere Beschuldigte in dem Fall sind neben Álvarez auch dessen Vater Rigoberto García Ávila und Pavel Fernández Alfonso. Beide wurden verhaftet und haben Details zu den vereitelten Anschlagsplänen auf wirtschaftliche und militärische Ziele offengelegt. Laut einem Bericht der Parteizeitung Granma plante Fernández Alfonso, landesweit Leute zu rekrutieren und auf einem gekauften Bauernhof für die Anschläge auszubilden. Chefankläger Edward Roberts Campbell berichtete, García Ávila habe gestanden, dass zu dem Plan auch der Überfall auf eine Militäreinheit gehört habe, um deren Waffen zu erbeuten.

Den Angeklagten drohen nun langjährige Haftstrafen in Kuba, da der Vorwurf des Terrorismus im Raum steht. Indes bezeichnet die in Madrid ansässige Organisation „Prisoners Defenders“ den Hauptbeschuldigten Álvarez als „politischen Gefangenen“. Die NGO unterhält enge Verbindungen zu exilkubanischen Gruppen in Miami, die wiederum teilweise mit US-Nachrichtendiensten zusammenarbeiten, und wird in Spanien von der konservativen Volkspartei Partido Popular und der neofaschistischen Vox unterstützt.

„Seit einiger Zeit warnen wir die Vereinigten Staaten vor Terroristen, die von Florida aus gegen Kuba operieren. Sie handeln jedoch weiterhin ungestraft“, kritiserte Kubas Präsident auf dem Kurznachrichtendienst X. Die Position der USA entspreche einem „staatlichen Sponsor des Terrorismus“, was sie ihrerseits Kuba vorwerfen, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Prensa Latina.

Kuba hatte vergangenes Jahr eine nationale Terrorliste erstellt, in der 61 Personen und 19 Organisationen mit Sitz in den USA aufgeführt werden, denen die kubanische Regierung Unterstützung von Terrorismus vorwirft. Darin taucht auch die Gruppe „La Nueva Nación Cubana en Armas“ auf.

Das kubanische Innneministerium teilte mit, dass es die US-Regierungsbehörden über die Ergebnisse der Untersuchung informiert habe, dort jedoch weiterhin nichts unternommen werde. „Diese Personen handeln weiterhin ungestraft auf nordamerikanischem Territorium, sie finanzieren, organisieren und unterstützen gewalttätige Organisationen, um die innere Ordnung unseres Landes zu untergraben“, sagte Álvarez Valle.

Die Reaktion aus Washington kam prompt: „Die US-Strafverfolgungsbehörden verfolgen Einzelpersonen auf der Grundlage des US-Rechts und nehmen keine Anweisungen von ausländischen Regierungen entgegen“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Beamten des US-Außenministeriums. (Amerika21)

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