Mijaín López, „El Gigante“ der Griechisch-Römischen Ringkunst aus Kuba, hat bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 einen historischen Meilenstein erreicht. Mit seinem Sieg in der Gewichtsklasse über 130 Kilogramm gegen den Chilenen Yasmani Acosta, der ebenfalls kubanische Wurzeln hat, sicherte sich López mit einem überzeugenden 6:0 seine fünfte Goldmedaille in Folge.
Damit ist er der erste Olympionike, der in einer Disziplin fünf Goldmedaillen gewonnen hat.
Yasmani Acosta, der seit seiner Desertion von der kubanischen Delegation im Jahr 2015 für Chile startet, hat zu Beginn seiner Laufbahn mit López trainiert und betrachtet ihn nicht nur als sportliches Vorbild: „Er ist mein Bruder, mein Freund. Vieles von dem, was ich heute weiß, habe ich ihm zu verdanken. Sogar fünf Minuten vor dem Kampf im Halbfinale hat er mir noch Ratschläge gegeben“, so Acosta gegenüber BBC. „Es ist ein Privileg, gegen Mijaín anzutreten. Alle wollen mit dem Besten konkurrieren, und ich habe es sehr genossen“, sagte er nach dem Wettkampf.
Nach dem Kampf am Dienstag zog der 41-jährige López seine Schuhe aus und legte sie in die Mitte der Matte – ein symbolischer Akt, der das Ende seiner über 20-jährigen Sportlerkarriere markiert. Er wird einen besonderen Platz in der Sportgeschichte einnehmen, nicht zuletzt, weil er in den letzten 16 Jahren nur zwei Niederlagen hinnehmen musste und seine olympische Siegesserie trotz mehrerer Bandscheibenvorfälle fortsetzen konnte.
Die Leistung von Mijaín López wurde nicht nur in der Arena, sondern vor allem von der Bevölkerung begeistert gefeiert. Auch Präsident Miguel Díaz-Canel und Revolutionsführer Raúl Castro zollten dem kubanischen Champion Tribut.
López selbst betonte, dass seine Erfolge nicht nur ihm, sondern auch seinem Volk, seiner Familie und seinen Trainern gehören würden.
„Um zu siegen, muss man nur lieben, was man tut“, so López gegenüber Medienvertretern (Amerika21)