Die angespannte Lage der Stromversorgung in Kuba hat sich weiter zugespitzt. Das tägliche Erzeugungsdefizit lag in den vergangenen Wochen kontinuierlich im vierstelligen Bereich, am Donnerstag wurde ein extrem hoher Wert von 1678 Megawatt gemeldet. Dies entspricht einem Defizit von rund 50 Prozent des Bedarfs. In Folge der angespannten Lage kam es Anfang der Woche zu vereinzelten Protesten in Holguín und Sancti Spíritus. Jetzt hat Präsident Miguel Díaz-Canel Premierminister Marrero und Energieminister O’Levy vor die Kameras geschickt, um im Rahmen einer Sondersendung über die aktuelle Situation zu informieren.
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7 von 20 Blöcken außer Betrieb
Wie der Stromversorger UNE am 17. Oktober bekannt gab, wurde für Donnerstag mit einem Spitzendefizit von 1678 Megawatt bei einem Bedarf von 3300 Megawatt gerechnet, was bedeutet, dass landesweit nur rund die Hälfte der benötigten elektrischen Energie zur Verfügung steht. Die Folge sind lang anhaltende tägliche Stromabschaltungen, die sowohl Haushalte als auch Industrie betreffen und inzwischen selbst im sonst stärker geschützten Havanna mindestens sechs Stunden andauern, wie aus dem Telegram-Kanal des Versorgers hervorgeht. In anderen Provinzen liegen die Ausfallzeiten teilweise bei mehr als 12 Stunden pro Tag.
Aktuell sind sieben der insgesamt 20 thermoelektrischen Großkraftwerksblöcke außer Betrieb. Vier in Folge von Havarien und drei aufgrund von Wartungsarbeiten. „Es gibt Ausfälle auf der Antonio Maceo in Santiago de Cuba, die voraussichtlich heute wieder in Betrieb genommen werden können, sowie Wartungsarbeiten an einer Einheit der CTE Carlos Manuel de Céspedes in Cienfuegos und einer Maschine in Santa Cruz del Norte, die etwa sechs Monate dauern werden“, sagte UNE-Generaldirektor Alfredo López in der Sondersendung.
Ein weiterer Rückschlag hat sich bei einer Gasverstromungsanlage in Varadero ereignet, wo ein Gerät ausfiel. Die Anlage soll voraussichtlich am 23. Oktober mit 45 Megawatt wieder in Betrieb gehen. Es steht zudem eine kleine Wartung für die Kraftwerke Antonio Guiteras in Matanzas und Lidio Ramón Pérez in Felton an. Darüber hinaus gebe es massive Probleme bei den unterstützenden dezentralen Dieselgeneratoren, die von Brennstoffmangel betroffen sind. Aufgrund der Engpässe kam in diesem Bereich ein Defizit von 800 Megawatt hinzu.
Infrastruktur, Treibstoff und gestiegene Nachfrage
Premierminister Marrero benannte „den Zustand der Infrastruktur, den Mangel an Treibstoff und den Anstieg der Nachfrage“ als die drei größten Probleme im Energiebereich. López Valdés wies darauf hin, dass der Energiebedarf im Vergleich zum Vorjahr um 120 Megawatt gestiegen sei, insbesondere in den frühen Morgenstunden aufgrund der Zunahme elektronischer Geräte. Der Gesamtverbrauch habe die Marke von 3000 Megawatt überschritten – eine lange Zeit für Kuba undenkbare Zahl.
Der UNE-Generaldirektor unterstrich das Ziel, den Einsatz heimischer Brennstoffe zu erhöhen und im Verlauf der kommenden vier Jahre größere Wartungsarbeiten an mehreren Kraftwerken durchzuführen. Unter anderem soll ein Block in Felton erneuert werden, der 250 Megawatt beitragen würde.
Bei den Brennstoffen soll sich die Lage ab dem heutigen Freitag verbessern, wenn ein Heizöltanker entladen wird. Dieser wird alle Kraftwerke beliefern und zusätzlich weitere 2000 Tonnen Diesel für die dezentralen Generatoren bereitstellen. Zuvor musste bereits ein Schiff, das ursprünglich am 9. Oktober in Matanzas anlegen sollte, seine Lieferung auf den 14. Oktober verschieben, was zu den Engpässen beigetragen habe.
Ab dem kommenden Jahr soll ein Solarprogramm, in dessen Rahmen im Verlauf von zwei Jahren insgesamt 2000 Megawatt installiert werden sollen, zumindest etwas Linderung schaffen. Bis dahin dürfte die Lage weiter angespannt bleiben.
Update 17:30h: Notfallplan in Kraft
Inzwischen hat der Stromversorger UNE auf seiner Facebook-Seite sieben Notfallmaßnahmen bekannt gegeben, die auf Anweisung des Premierministers mit sofortiger Wirkung in Kraft treten. Wie der TV-Journalist Lázaro Manuel Alonso berichtet, hat dabei die Versorgung der Wohngebiete Priorität, weshalb im ökonomischen und institutionellen Bereich drastische Einsparungen vorgenommen werden:
- Alle nicht essentiellen Dienstleistungen, die Energie verbrauchen, werden eingestellt.
- Das Kulturministerium beschließt, kulturelle Aktivitäten sowohl im staatlichen als auch im nicht-staatlichen Sektor auszusetzen.
- Nur lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser und lebensmittelverarbeitende Betriebe werden weiter versorgt.
- Aktivitäten von Diskotheken, Erholungszentren und anderen Einrichtungen, die eine hohe Personenkonzentration erzeugen, werden ausgesetzt.
- Das Bildungsministerium beschließt, den Lehrbetrieb von Freitag bis Sonntag auf allen Bildungsebenen auszusetzen.
- Alle Energieräte werden aktiviert.
- An den Arbeitsplätzen ist nur das unbedingt erforderliche Personal im Einsatz.
„Die Anweisung des Premierministers sieht die Abschaltung von entbehrlichen Produktionsstätten, den Einsatz von Homeoffice, Maßnahmen gegen Großverbraucher und die Aufstellung von Verbrauchsplänen im nichtstaatlichen Sektor vor“, ergänzt Alonso. Kader und Verwaltungskräfte sind angehalten, ihre Handyakkus zumindest minimal geladen zu halten, um erreichbar zu bleiben. Haushalte ohne Strom können sich über die Festnetznummer 80073565 über Radio Reloj informiert halten.
Update 19.30h: Kubas Stromnetz ist kollabiert
Wie das Ministerium für Energie und Bergbau (MINAS) soeben auf X mitgeteilt hat, ist das kubanische Stromnetz kollabiert: „Nach der unvorhergesehenen Abschaltung der CTE Antonio Guiteras kam es heute Morgen um 11 Uhr zu einer vollständigen Unterbrechung des nationalen Stromnetzes. Die Unión Eléctrica arbeitet an seiner Wiederherstellung“, heißt es in der Mitteilung. Präsident Díaz-Canel teilte mit, dass die Führung des Landes „dem Energienotfall absolute Priorität und Aufmerksamkeit“ einräumt. „Es wird keine Pause geben, bis das Netz wiederhergestellt ist“, sagte er.
Der jetzige Kollaps ist der zweite vollständige Zusammenbruch des kubanischen Stromnetzes innerhalb weniger Jahre und der erste, der sich nicht in Folge eines Hurrikans ereignet. Zuletzt kollabierte das kubanische Stromnetz im September 2022, nachdem Hurrikan Ian mehrere Hauptleitungen beschädigte. Die Wiederherstellung nahm damals mehrere Tage in Anspruch.
Update 21.55h: Wiederherstellungsarbeiten in Gange
Lázaro Guerra, MINAS-Generaldirektor für die Stromversorgung, gab in den kubanischen Mittagsnachrichten Details über die laufenden Arbeiten zum Hochfahren des Stromnetzes bekannt. Hierzu kommen sowohl Gasturbinen als auch dezentrale Dieselgeneratoren in der Nähe der großen Schwerölkraftwerke und das türkische Kraftwerksschiff vor Mariel zum Einsatz, mit denen die ins Netz eingespeiste Leistung schrittweise wieder hochgefahren wird. Zunächst werden dezentrale Mikrosysteme aufgebaut, die anschließend wieder zu einem einheitlichen Netz verbunden werden. Der dafür notwendige Treibstoff sei bereits an den entsprechenden Schlüsselstellen angelangt. „Wir sind inmitten der Wiederherstellung“, sagte Guerra.
In Folge des Stromnetzausfalls kam es zu einem messbaren Einbruch des Internettraffics in Kuba, wie die Analysten von Netblocks mit einer Grafik veranschaulichen.
Mitteilung im kubanischen Fernsehen zum Kollaps des Stromnetzes und den vorgesehenen Schritten zur Wiederherstellung:
Update 22:40h: Mikrosysteme fahren hoch
Wie der Generaldirektor für die Stromversorgung beim Energieministerium, Lázaro Guerra, um 15.30 Uhr Ortszeit gegenüber dem kubanischen Fernsehen erklärte, sind inzwischen erste Kleinkreisläufe (sogenannte Mikrosysteme) in Gang, die zur Wiederherstellung des Stromnetzes im ganzen Land aufgebaut und später verbunden werden. So sind bereits Mikrosysteme in den Provinzen Villa Clara, Holguín, Guantánamo, Granma und Cienfuegos am Laufen und müssen nur noch an die Großkraftwerke angeschlossen werden, damit diese wieder starten können. Es wird derzeit nach Alternativen gesucht, um den Kraftwerksblock von Nuevitas mit Energie zu versorgen, und in Santiago de Cuba wird ein schwimmendes Kraftwerk Energie in das Großkraftwerk Renté übertragen, wo derzeit Arbeiten durchgeführt werden müssen, um zwei Blöcke wieder ans Netz zu bringen.
Wie Guerra betonte, müsse der Prozess langsam und schrittweise durchgeführt werden, da die Mikrosysteme sonst wieder kollabieren könnten. „Alle dafür qualifizierten Fachleute sind im Einsatz“, sagte Guerra.
Update 23:10h: Livestream aus Havanna
Die Nachrichtenagentur Reuters hat wegen des Stromnetz-Kollapses einen Livestream aus dem Herzen Havannas (Calle 23/Coppelia in Vedado) gestartet. Der Stream ist mittlerweile beendet. Außergewöhnliches war in den gut 40 Minuten allerdings nicht zu sehen, der Verkehr lief normal weiter.
Update 23:55h: Flughäfen und Krankenhäuser weiter in Betrieb
Wie die kubanische Luftfahrtgesellschaft CACSA bekannt gab, verfügen die „Einrichtungen, Dienste und Systeme“ aller 10 internationalen Flughäfen des Landes über genügend Energie. Das Unternehmen betont, dass „alle Maßnahmen getroffen wurden, um sicherzustellen, dass Luftfahrtunternehmen und Fluggäste während des Flugbetriebs von und in das nationale Hoheitsgebiet gut betreut werden“.
Gesundheitsminister José Angel Portal Miranda meldete auf X, dass die Krankenhäuser ihre Dienste über die Generatoren im Gebäude fortsetzen. In Santiago de Cuba werden das zentrale Krankenhaus und ein Kinderkrankenhaus über das lokale Mikronetz versorgt.
Samstag. Update 2:45h: Erste Stromkreisläufe verbunden
Jüngsten Berichten des Stromversorgers UNE zu Folge geht der Aufbau der Mikronetze voran und umfasst mittlerweile alle Landesteile. In mehreren Provinzen werden erste Stromkreisläufe über ein lokales System versorgt. Wie die UNE Havanna mitteilte, konnten in der Hauptstadt ab 19 Uhr Ortszeit die ersten 19.300 Haushalte wieder versorgt werden, in den kommenden Stunden sollen vier Stromkreise wiederhergestellt werden. „Derzeit haben wir in allen Provinzen Mikrosysteme, außer in Artemisa, wo nur begrenzt Leistung zu Verfügung steht“, sagte Guerra in einem Lageupdate der kubanischen Abendnachrichten.
Die Wiederherstellung des Netzes wird noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Intensiv gearbeitet wird zur Stunde an der havarierten Guiteras, wo im Rahmen der Reparatur mehrere Leitungslecks gesucht werden.
Nach der Stabilisierung der Mikronetze ist in einer zweiten Phase der Start der Großkraftwerke vorgesehen, für den noch kein Zeitfenster bekannt gegeben wurde. Diese Nacht werden die meisten Haushalte in Kuba ohne Strom verbringen, bei der anlaufenden Wiederherstellung erhalten Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Vorrang.
Update 14h: Erneuter Ausfall nach Teilwiederherstellung
In der vergangenen Nacht ist die teilweise Wiederherstellung des Stromnetzes gelungen. Energieminister Vicente de O’Levy meldete am Samstag um 1 Uhr morgens (Ortszeit), dass die ersten 500 Megawatt wiederhergestellt seien und verschiedene Substationen im Westen des Landes wieder über Strom verfügten. In Havanna war gegen 1 Uhr 30 von 58 Stromkreisen und 116 Megawatt die Rede. Zwei Großkraftwerke waren dabei, wieder hochzufahren. Um 6:15 Ortszeit gab der Stromversorger einen Rückschlag bekannt: Das westliche Mikrosystem ist wieder ausgefallen.
Update 15:50h: Netze in Ost- und Zentralkuba konsolidieren sich
Wie der Stromversorger UNE um acht Uhr Ortszeit bekannt gab, haben sich die Mikrosysteme im Osten und Zentrum des Landes trotz des Zusammenbruchs des Westnetzes weiter konsolidiert. Zwei Kleinkraftwerke in der Ostkubanischen Stadt Moa sind hochgefahren und stabil. In Camagüey gibt es ebenfalls ein stabiles Mikronetz, weshalb dort jetzt mit dem Hochfahren des Kraftwerks Nuevitas begonnen wurde. Auch die Antonio Guiteras wird zur Stunde gestartet, nachdem alle Schäden der Havarie beseitigt werden konnten. Deren Ursache war ein „Defekt in einem der automatischen Systeme in Zusammenhang mit dem Kessel, der als Grund für das Leck betrachtet wird“.
Es wird damit gerechnet, dass bis zum Nachmittag wieder mehrere Kraftwerke laufen und zumindest eine teilweise regionale Versorgung gewährleistet werden kann, allerdings dürfte die vollständige Netzwiederherstellung noch länger dauern.
Kuba im Dunkeln: SPON hat eine Bildergalerie der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht, die Szenen von gestern und heute zeigen. In Havanna leuchten die Smartphones, teilweise wurde Feuer vor den Häusern gemacht, um verderbliche Lebensmittel zu kochen. In den sozialen Medien zirkulieren nachbarschaftliche Hilfsangebote für das Aufladen von Handys. Die Menschen sind lange Stromausfälle bereits gewohnt, weshalb der Alltag nach dem Totalausfall mit kubanischem Stoizismus weitergeht.
Update 17:40h: Fortschritte in Havanna
Aus der Provinzdispatcherzentrale von Havanna wurde um 10 Uhr 20 (Ortszeit) gemeldet, dass nach dem morgendlichen Kollaps des Westnetzes erste Gebiete in der Hauptstadt wieder Strom haben, genannt wurden: Berroa, Bacuranao, Ricabal, Santa Fe, Carretera Monumental, Peñalver, Los Mangos y Alecrín.
Wie das Nachrichtenportal Cubadebate berichtet, hat die Informatikuniversität UCI mittlerweile eine Ladestation für Studenten auf dem Campus eingerichtet. Bis 11 Uhr 30 Ortszeit waren in der Hauptstadt insgesamt 15 Stromkreise wieder versorgt, darunter Gebiete in den Gemeinden Guanabacoa, Boyeros, San Miguel del Padrón und Cotorro. Bei der Auswahl der Stromkreise werden Krankenhäuser und Wasserpumpen bevorzugt.
Update 22h: Landesweit 370 Megawatt wiederhergestellt
Stand 14 Uhr Ortszeit sind in Kuba landesweit 370 Megawatt wiederhergestellt. Dies gab der Stromversorger UNE auf seinen Kanälen bekannt. Die Kraftwerke Santa Cruz und Mariel sind im Prozess des Hochfahrens. Auch die Antonio Guiteras sowie die Nuevitas sind zur Stunde dabei, wieder zu starten.
In Havanna sind 25 Stromkreise mit einer Leistung von 46,7 Megawatt wieder versorgt. In Pinar del Río haben die ersten 9000 Kunden wieder Strom. Gleichzeitig werden in den Häfen von Havanna, Moa und Mariel Boote mit Treibstoff entladen, mit dem die dezentralen Dieselgeneratoren versorgt werden.
Indes hat eine politische Nachricht inmitten des Blackouts für Schlagzeilen gesorgt: In der ostkubanischen Provinz Las Tunas wurde Gouverneur Jaime Ernesto Chiang Vega auf Initiative von Präsident Díaz-Canel aufgrund von „Fehlern bei der Ausübung seiner Verpflichtungen“ abgesetzt. Auch sein Stellvertreter Ernesto Luis Cruz Reyes musste gehen. Kommissarisch wird jetzt Eduardo Walter Cuelí, derzeitiger Koordinator für Programme und Ziele der Provinzregierung, die Provinz leiten.
Sonntag. Update 1h: Die Guiteras fährt hoch
In Pinar del Río steht die Hauptleitung wieder unter Strom, dennoch reicht die Kapazität noch nicht, um mehr als einige tausend Haushalte zu versorgen. Für die Stabilität des Teilnetzes im Westen ist der Schritt jedoch von großer Bedeutung. In Villa Clara werden 62 Megawatt eingespeist und in Havanna waren am Nachmittag 54 Stromkreise wieder versorgt, in etwa so viele wie vor dem zweiten Ausfall am Samstagmorgen. Bis zum frühen Abend stieg die Zahl auf 94. Wie der Hauptstadtflughafen José Martí meldet, konnten am Samstag alle 60 angekündigten Flüge planmäßig abgewickelt werden. Auch in Varadero haben alle 13 geplanten Flüge stattgefunden.
Jetzt richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Hochfahren der Kraftwerke. Das leistungsfähigste Kraftwerk Guiteras ist gegen Mittag gestartet. Der Journalist José Miguel Solís, welcher die Lage des Kraftwerks bereits seit Jahren genau verfolgt, berichtet: „Kessel seit 13:00 Uhr in Betrieb. Die Anlage nimmt ihre Arbeitsparameter auf… Wenn die Turbine mit 6500 Umdrehungen pro Minute läuft und stabil bleibt, wird sie mit dem nationalen Dispatcher koordiniert, um die Leistung des Teilsystems von Matanzas zu erhöhen und eventuell einen Beitrag für das Hochfahren der nahegelegenen Kraftwerke zu leisten“.
Entscheidend ist, dass die Guiteras nach dem Start über längere Zeit stabil bleibt – ein Schritt, der beim letzten Netzausfall 2022 nicht reibungslos verlief. Der Start der Guiteras ist einer der kritischsten Meilensteine auf dem Weg zur Wiederherstellung des Netzes.
Indes hat der kubanische Zivilschutz eine Warnung vor dem Tropensturm Oscar ausgegeben, der sich zur Stunde östlich von Kuba bildet. Nach Angaben des Vorhersagezentrums des kubanischen Instituts für Meteorologie (INSMET) bewegt sich der Sturm in Richtung Westen und „könnte in den nächsten 12 bis 24 Stunden Regen und Sturmwinde über der östlichen Region und Seegang an der Nordküste von Guantánamo bis Las Tunas bringen“.
Update 2:30h: Leistung steigt auf 695 Megawatt
Wie Kubas Präsident in den Abendnachrichten bekannt gab, wurden am frühen Abend 500 Megawatt erzeugt, mit denen 16 Prozent der Kunden versorgt werden können. Bis 20 Uhr stieg die Leistung auf 695 Megawatt. Das Kraftwerk Santa Cruz wurde in Betrieb genommen, und die Arbeiten für den Anschluss des Kraftwerks Mariel sind im Gange. In Matanzas ist das lokale Mikrosystem am späten Nachmittag kollabiert, bis 19 Uhr 30 konnte es jedoch teilweise wieder aufgebaut werden.
Gleichzeitig werden in den Provinzen von Camagüey bis Guantánamo Vorbereitungen auf die Ankunft von Hurrikan Oscar getroffen, der im Nordosten des Landes ab Sonntag Nachmittag für heftige Winde mit Geschwindigkeiten von 85 bis 100 Stundenkilometern und Niederschläge sorgen wird.
Update 11:50h: Westliches Teilnetz erneut kollabiert
Bei der Wiederherstellung des Netzes hat sich erneut ein Rückschlag ereignet. Wie das Energieministerium auf X mitteilte, ist das westliche Teilnetz gegen 22 Uhr 15 Ortszeit zum wiederholten Male kollabiert. „Der Prozess der Wiederherstellung des Stromnetzes ist nach wie vor komplex“, schreibt das Ministerium.
Update 19h: Erste Teilnetze wieder verbunden
Trotz des Rückschlags im Westen kommen die Wiederherstellungsarbeiten voran. Die Guiteras konnte am frühen Sonntgmorgen mit dem lokalen Mikronetz verbunden werden und speist stabil ein. Dies hat den Start weiterer Kraftwerke begünstigt. Inzwischen konnten die Teilnetze der Provinzen von Matanzas bis Holguín miteinander verbunden werden, meldete der Stromversorger UNE am Sonntag um 9 Uhr Morgens Ortszeit. Das neu verbundene Netz stützt sich neben der Guiteras wesentlich auf Leistung der Renté in Santiago de Cuba, Block fünf der Nuevitas, das Gaskraftwerk Energas in Varadero sowie dezentrale Dieselgeneratoren.
In Havanna ist die Lage indes weiter angespannt. Seit dem erneuten Zusammenbruch des Westnetzes konnten am Mittag in der Hauptstadt nur 20 Stromkreise mit einer Leistung von 38 Megawatt wieder versorgt werden. Bis 13 Uhr stieg die Zahl der versorgten Stromkreise auf 51 an. Präsident Díaz-Canel meldete sich Mittags auf X zu Wort: „Wir waren in den frühen Morgenstunden und heute Morgen im Nationalen Dispatcherzentrum. Die Mikrosysteme des Landes werden verstärkt und Havanna wird nach und nach mit Energie versorgt. Es ist eine komplexe Aufgabe, aber wir sorgen dafür, dass die notwendigen Schritte unternommen werden. Wir haben gesagt, dass wir nicht ruhen werden, bis die Stromversorgung vollständig wiederhergestellt ist“, sagte er.
Update 19:20h: Kuba ordnet Schulschließungen bis Mittwoch an
Seit sieben Uhr Morgens gilt in den östlichen Provinzen Guantánamo, Santiago de Cuba, Holguín, Granma und Las Tunas Hurrikanalarm. Am 11 Uhr kam die Provinz Camagüey dazu. Wie der kubanische Wetterdienst INSMET berichtet, steht der Landgang von Hurrikan Oscar unmittelbar bevor. Dieser wird mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde als Hurrikan der Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala eingestuft. „In den nächsten 12 Stunden wird der Hurrikan seine West- bis Westsüdwestbewegung fortsetzen und möglicherweise an Stärke zunehmen. Die derzeitige Zugbahn und die west-westliche bis west-südwestliche Bewegung deuten darauf hin, dass Hurrikan Oscar heute Nachmittag an der Nordküste in der Nähe der Provinzen Guantanamo und Holguin auf Kuba auf Land treffen wird“, heißt es im jüngsten Vorhersagebericht. Es wird mit Niederschlagsmengen zwischen 100 und 200 Millimetern und starken Winden mit Geschwindigkeiten von 85 bis 100 Stundenkilometern gerechnet.
Angesichts der aktuellen Lage eines Hurrikans inmitten des landesweiten Blackouts, hat die Regierung angeordnet, alle Unterrichtsaktivitäten bis einschließlich Mittwoch einzustellen. Dies betrifft sowohl Schulen als auch Hochschulen. Auch „entbehrliche Verwaltungsaktivitäten“ werden bis dahin pausiert.
Update 20h: Westnetz wieder verbunden
Im Westen Kubas gibt es Fortschritte. Wie der Stromversorger UNE berichtet, waren Stand 13 Uhr Ortszeit die Netze von Mariel bis Holguín miteinander verbunden. Durch eine Gasturbine und zwei schwimmende Kraftwerksschiffe konnte auch das Kraftwerksschiff von Mariel wieder gestartet werden. Zur Stunde wird mit diesem Strom auch das Kraftwerk von Mariel wieder hochgefahren. In Havanna waren zu diesem Zeitpunkt 57 Stromkreise mit einer Leistung von 130,5 Megawatt verbunden, was die Versorgung von 165.154 Personen ermöglicht.
„Das Stromnetz ist jetzt vollständiger und zuverlässiger“, gab der Versorger bekannt. Ganz im Osten und Westen der Insel gibt es allerdings Mikrosysteme, die noch angeschlossen werden müssen.
Energieminister Vicente de la O’Levy nahm indes am frühen Nachmittag gegenüber Vertretern der nationalen und internationalen Presse Stellung. Darin kritisierte er die „brutale Wirtschaftsblockade“ durch die Vereinigten Staaten als ein Grund für den fehlenden Treibstoff. „Schiffe, die nach Kuba einlaufen, werden in bar bezahlt. Auch wenn es manchmal Geld auf den Banken gibt, machen sie es uns unmöglich, zu bezahlen“, sagte der Minister. Wie O’Levy bekannt gab, seien derzeit landesweit 52.000 Arbeiter für die Wiederherstellung des Stromnetzes im Einsatz.
Update 21:30h: In Havanna kehrt der Strom zurück
Die Wiederherstellung in der Hauptstadt geht jetzt zügig voran. Bis 15 Uhr 30 Ortszeit hatten 260.016 Kunden wieder Strom. 91 Stromkreise wurden mit einer Leistung von 192 Megawatt versorgt. In Bezug auf die kritische Infrastruktur sind in Kubas Hauptstadt noch fünf Krankenhäuser und vier Wasserpumpen ohne Strom.
Nach mehr als 50 Stunden ohne Strom ist die Lage vielerorts angespannt. Lebensmittel werden schlecht, die Wasser- und Kochgasversorgung ist unterbrochen und auch die über Generatoren am Laufen gehaltenen Mobilfunktürme funktionieren nicht überall. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von mehreren kleinen Protesten und Topfschlagen in den vergangenen Tagen in Havanna als Reaktion auf den anhaltenden Blackout.
Update 23:00h: Stromnetz erneut zusammengebrochen
Wie der Stromversorger UNE um 16 Uhr 30 Ortszeit bekannt gab, ist das Netz erneut kollabiert. „Nach einem Ausfall im Kraftwerk 10 de Octubre brach das System von Ciego de Ávila bis Holguín zusammen, anschließend wurde der Westen durch den Ausfall der schwimmenden Kraftwerke vom Netz getrennt.“ Das Energieministerium bestätigte den Vorfall und gab bekannt, dass unverzüglich mit den Wiederherstellungsarbeiten begonnen wurde.
Montag. Update 12:00h: Díaz-Canel: Kuba in Ausnahmesituation
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel wandte sich am Sonntag gegen 21 Uhr Ortszeit an seine Landsleute: „Das Land befindet sich in einer Ausnahmesituation“, sagte er. Diese werde von zwei komplexen Ereignissen geprägt: dem andauernden Energienotstand und der Ankunft von Hurrican Oscar, der wenige Stunden zuvor in der Nähe der ostkubanischen Stadt Baracoa an Land gegangen ist und zur Stunde weiter in Richtung Guantánamo zieht.
Mittlerweile sind genauere Hintergründe zum erneuten, mittlerweile vierten Ausfall des Stromnetzes bekannt geworden. Wie der Leiter des nationalen Dispatcherzentrums, Félix Estrada Rodríguez, erklärte, kam es am Sonntag nach dem Anschluss des Teilnetzes der westlichen Provinz Artemisa zu einer Störung in einer 110-kV-Leitung im Zentrum des Landes. Jetzt muss von vorn mit dem Aufbau der Mikronetze begonnen werden, die anschließend wieder zu einem Gesamtnetz verbunden werden. „Die Provinzen werden erneut durch die Schaffung von Strominseln nach Zonen verbunden: Matanzas-Cienfuegos-Villa Clara; Ciego de Avila-Sancti Spiritus; Holguín-Granma-Santiago, anschließend werden diese Systeme zusammengeschaltet“, sagte Estrada Rodríguez. Dabei gelte es, die häufig auftretenden Frequenzschwankungen möglichst zu minimieren, um erneute Ausfälle zu vermeiden. Bis zum frühen Montagmorgen konnten erste Mikrosysteme wieder aktiviert werden.
Allerdings dürfte die Wiederherstellung wie auch bei den vorangegangenen Zusammenbrüchen jedes Mal schneller vonstatten gehen, da wichtige Kraftwerke hochgefahren blieben.
Update 13:20h: Halb Havanna wieder unter Strom
Gute Neuigkeiten aus Havanna: Wie der Stromversorger bekannt gab, können seit den frühen Morgenstunden wieder die Hälfte der Kunden in der kubanischen Hauptstadt bedient werden. Die verfügbare Leistung liegt bei 317 Megawatt. Zum Vergleich: Unmittelbar vor dem vierten Kollaps am Sonntagnachmittag lag die Leistung in Havanna bei 192 Megawatt.
Eine weitere gute Nachricht: Oscar hat sich seit seinem Landgang abgeschwächt und wurde zum Tropensturm heruntergestuft. Es wird damit gerechnet, dass er gegen 20 Uhr Ortszeit wieder in Richtung karibisches Meer abzieht.
Update 16h: 700 Megawatt wiederhergestellt
Gegen acht Uhr morgen waren landesweit wieder 700 Megawatt verfügbar. Der Stromversorger UNE meldete: „Das westliche Mikrosystem hat sich weiter konsolidiert. Block acht des Kraftwerks Mariel ist bereits in Betrieb. Die schwimmenden Kraftwerke von Havanna, Mariel und die Gasanlage Energás Boca de Jaruco sind ebenfalls in Betrieb. Damit ist die Versorgung von Havanna, Mayabeque und Artemisa gesichert“.
Das Mikrosystem im Zentrum des Landes verfügt über 200 Megawatt und „in den übrigen Provinzen gibt es Teilsysteme, die seit dem Beginn des totalen Zusammenbruchs des Systems aufgebaut wurden und funktionieren.“ Zur Stunde fahren die Guiteras, sowie ein Block der Nuevitas und ein Block der Renté wieder hoch.
In Havanna sind erste Teile der Wasserpumpen wiederhergestellt. Die Wiederaufnahme der Trinkwasserversorgung hat höchste Priorität. Auch die ersten Gasfabriken laufen wieder, was Voraussetzung für die Kochgasversorgung ist.
Indes haben in Guantánamo erste Wiederaufbauarbeiten von zerstörten Stromleitungen in Folge von Hurrikan Oscar begonnen. Die Provinzen Villa Clara, Ciego de Ávila, Camagüey, Granma und Santiago de Cuba haben zur Unterstützung mehrere Elektrikerbrigaden in die östliche Provinz entsandt.
Dienstag. Update 0:10h: Guiteras wieder am Netz
Die Guiteras konnte erfolgreich wieder hochgefahren werden und speist zur Stunde mit 105 Megawatt ins Netz ein (ihre Maximalkapazität liegt bei 250 Megawatt). In Havanna sind alle Haushalte wieder versorgt, jedoch gelten Rationierungen. Verbraucher sind aufgefordert, energieintensive Verbraucher vorerst nicht zu benutzen, um einen erneuten Kollaps des Netzes durch Überlastung zu vermeiden. Es bleibt noch einiges zu tun, für die Wasserversorgung der Hauptstadt sind derzeit nur 35 von 89 Pumpen wieder in Betrieb.
Hurrikan Oscar, der zum Tropensturm herabgestuft wurde, befindet sich derzeit über Holguín. Er hat sich weiter abgeschwächt und zieht mit Windgeschwindigkeiten von 65 Kilometern pro Stunde weiter in Richtung Norden ins karibische Meer.
Update 15h: Sechs Tote durch Hurrikan Oscar
Nachdem der zum Tropensturm herabgestufte Hurrikan Oscar durch den Osten Kubas gezogen war, gibt es mittlerweile eine vorläufige erste Bilanz. Wie der kubanische Zivilschutz meldet, forderte der Sturm sechs Menschenleben. Die Opfer stammen aus den Gemeinden Imías und San Antonio del Sur in Guantánamo. Streitkräfte und Innenministerium leiten zur Stunde weiter die Rettungsbemühungen in diesen Gemeinden, wo einige Gebiete immer noch unzugänglich sind, sagte Díaz-Canel auf X. Angesichts der aktuellen Lage sagte dieser seine Teilnahme am Brics-Gipfel ab.
Indes laufen die Bemühungen zur Wiederherstellung des Stromnetzes, das noch immer in ein Ost- und Westnetz geteilt ist, mit Hochdruck weiter. Block 6 in Nuevitas, Block 1 in Felton und die Generatorengruppe der Nickelminen von Moa konnten zuletzt erfolgreich in Betrieb genommen werden, auch Block 4 im CTE Carlos Manuel de Céspedes in Cienfuegos fährt hoch. „Wir werden die Sicherheitsbedingungen dieser beiden Subsysteme bewerten, um das nationale Stromnetz aufzubauen, aber wir werden dies in aller Ruhe tun und abwarten, bis es sich stabilisiert hat“, teilte der Stromversorger mit. Stand acht Uhr morgens hatten landesweit 70,89 Prozent der Kunden wieder Strom. Die verfügbare Leistung liegt bei 1400 Megawatt.
Einige Infos zu den technischen Hintergründen der jüngsten Ereignisse: Warum kollabiert ein Stromnetz überhaupt? Diese Frage hat der Elektroingenieur Miguel Castro Fernández von der technischen Hochschule Havanna (CUJAE) in einem kleinen Text beantwortet, der in der Zeitung Trabajadores erschienen ist. Auszug:
Ich nutze dieses kleine bisschen Licht und den Rest Ladung im Handy, um Folgendes zu verdeutlichen:
Elektroenergiesysteme haben zwei Eigenschaften:
1. Die Erzeugung muss zu jedem Zeitpunkt der Nachfrage entsprechen (die erzeugte Elektrizität kann nicht gespeichert werden, um auf Abruf zur Verfügung zu stehen, und es ist notwendig, zu jedem Zeitpunkt das zu erzeugen, was zu jedem Zeitpunkt nachgefragt wird). Dies wird als Leistungsbilanz bezeichnet.
2. Es gibt Geräte, die dieses Gleichgewicht automatisch herstellen.
Wenn dieses Gleichgewicht aus irgendeinem Grund nicht erreicht werden kann, treten sehr gefährliche Instabilitätsphänomene auf, die die Systeme schnell und ohne menschliches Eingreifen zum Zusammenbruch bringen.
Totale Stromausfälle (auch Blackouts genannt) sind weltweit sehr selten, kommen aber vor. Im Fall von Kuba (ohne Nachbarn an der Grenze, die uns mit Strom versorgen könnten) müssen wir von kleinen Mikrosystemen ausgehen, die über die Netze miteinander verbunden (synchronisiert) sind, um ihnen die nötige Robustheit zu verleihen. Ein isoliertes Mikrosystem ist sehr anfällig und kann durch ein beliebiges Ereignis (Anstieg der Nachfrage, Kurzschluss im Netz usw.) zusammenbrechen, so dass alles wieder von vorne beginnen muss.
In Kuba dauerte der Wiederherstellungsprozess aus den oben genannten Gründen immer Tage oder sogar Wochen, nur dass früher niemand von diesen Ausfällen erfuhr, weil es die heutigen Kommunikationsmittel noch nicht gab. Das Licht kam und ging viele Male, bevor die Dispatcherzentren ein robustes System herstellen konnten, das in der Lage war, die auftretenden Leistungsungleichgewichte automatisch zu unterstützen und auszugleichen.
Update 22h: Kubas Stromnetz wiederhergestellt!
Wie der Stromversorger Unión Eléctrica bekannt gegeben hat, ist das Stromnetz um 14 Uhr 44 (Ortszeit) wiederhergestellt worden; zum ersten Mal seit Freitag sind alle Teilnetze wieder miteinander verbunden.
Zuvor gelang der erfolgreiche Start mehrerer Kraftwerksblöcke im Osten des Landes. Dies hat die Verbindung der zuvor noch entkoppelteten Teilnetze von Santiago, Guantánamo und Granma ermöglicht.
Laut Berichten aus mehreren Provinzen, haben die Geschäfte heute wieder geöffnet. In einigen Regionen wurden Sonderverkaufsstände auf den Straßen eröffnet. Vielerorts stehen die Menschen Schlange, um sich mit dem Nötigsten wie Lebensmittel und Kochgaszylinder zu versorgen. Auch außerhalb der Hurrikanregion sind noch immer nicht alle Basisdienste wiederhergestellt. Laut Angaben des lokalen Wasserversorgers sind in Havanna derzeit noch 612.000 Kunden ohne Wasser, rund 34,9 Prozent der Bevölkerung. Derzeit werden Tanklastwagen mobilisiert, um besonders betroffene Gebiete zu versorgen.
Laut jüngsten Informationen ist die Zahl der Opfer von Hurrikan Oscar auf sieben gestiegen. „Wir haben erfahren, dass in Imías eine weitere Person ums Leben gekommen ist, womit sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf sieben erhöht. Wir bedauern dies zutiefst und sprechen den Angehörigen und Freunden unser aufrichtiges Beileid aus“, sagte Präsident Díaz-Canel auf der Sitzung des nationalen Vertedigungsrats. Die Situation in den betroffenen Gebieten sei weiterhin schwierig. „Wir drängen darauf, dass die Spenden, die jetzt von unserer Bevölkerung, von befreundeten Ländern und internationalen Organisationen kommen, schnell organisiert und weitergeleitet werden. Wir sind sehr dankbar für diese Solidaritätsbekundungen“, sagte Díaz-Canel.
Mittwoch. Update 16h: Maßnahmen bis 27. Oktober verlängert
Wie Kubas Regierung heute angekündigt hat, wurden die Maßnahmen zur Schließung von Bildungseinrichtungen und entbehrlichen Büroarbeitsplätzen bis einschließlich Sonntag verlängert. Ursprünglich wären die Maßnahmen am heutigen Mittwoch ausgelaufen. Damit will sich das Land Reserven zur Beseitigung der Schäden freischaufeln, die durch Hurrican Oscar und den Stromnetzkollaps entstanden sind.
Auf Cubadebate gibt es indes erste Bilder vom besonders stark betroffenen San Antonio del Sur (Guantánamo) nach Hurrican Oscar. Díaz-Canel ist inzwischen gemeinsam mit Premierminister Marrero in Guantánamo eingetroffen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Freitag. Update 9:30h: Hurrikangebiete noch immer abgeschnitten
Aufgrund der anhaltenden Überflutungen und zerstörten Straßen ist der Zugang zu Imías auf dem Landweg blockiert, weshalb die Revolutionären Streitkräfte (FAR) eine Luftbrücke zur Versorgung des Ortes eingerichtet haben. Auch die Wege nach Baracoa und Maísi sind eingeschränkt, die Überlandbusse in die Gemeinden sind ausgesetzt. In den betroffenen Regionen ist die Stromversorgung weiter unterbrochen und das genaue Ausmaß der Schäden noch nicht erfasst.
Díaz-Canel kündigte umfangreiche Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gemeinden an und versprach einen schnellen Wiederaufbau. Kubas Binnenhandelsministerium kündigte an, in den betroffenen Regionen zusätzliche Rationen an Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten über das Bezugsheft Libreta auszugeben.
Als eines der ersten Länder bot Mexiko Kuba am Mittwoch technische Hilfe an. Darüber hinaus werde die Entsendung von Treibstoff zur Unterstützung der Stromerzeugung geprüft, kündigte Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum an. Auch die Vereinten Nationen kündigten Hilfslieferungen an.
Ich weiß nicht, worüber ich mehr staunen soll, über die betonköpfige Ignoranz der ideologischen Politik oder die Leidensfähigkeit der kubanischen Bevölkerung.
Seit Jahren läuft dieses Land auf einen Crash zu und es ist das Kennzeichen von Ideologen, dies nicht wahrhaben zu wollen und den Kurs zu ändern.
Letztlich so irrational wie Selbstmordattentäter.
Aha, nun, aber woher weißt du es so genau, und welche Fakten gibt es, dass es einfach das Kennzeichen (nur) von Ideologen ist, compay Betonkopf?
Es scheint mir. dass du es zu einfach, zu billig, machst, also bist genauso betonköpfig irrational wie deine Selbstmordattentäter. Analytisch ist dein Ausfluss auf keinen Fall.
Also erst mal scheinen Sie nicht lesen, oder meinen Text nicht verstehen zu können und kommen in einem typisch ideologischen Reflex mit ‚analytischer‘ Kompetenz, die Sie in Ihrem Text dann konterkarieren.
Ich habe nicht geschrieben, dass n u r Ideologen das beschriebene Kennzeichen haben. aber bei denen ist es hinsichtlich derer Ideologie quasi obligat. Sonst wären sie keine Ideologen.
Dann ist der Schluss ‚Es scheint mir. dass du es zu einfach, zu billig, machst, also bist …‘ bar jeder Logik. indem Sie aus einem bloßen Eindruck eine Behauptung aufstellen.
Ich habe bis 2020 lange Zeit auf Kuba gelebt und äußere basierend auf diesen Erfahrungen und Eindrücken meine Ansicht und Bewertung.
Ich habe viele Freunde auf Kuba, die unter der durch die kubanische Regierung und die Fehler des Systems mit verursachte Not politisch, gesundheitlich und geistig leiden.
Praktisch alle wollen nur eins: dieses Land, dessen Regierung aus mehreren Gründen (darunter imo als wichtigster die betonköpfige Ideologie) dafür gesorgt hat, das es nun mutmaßlich ein ‚Failed State‘ wird, so schnell wie möglich verlassen.
Sie lieben ihr Land und ihre Landsleute, sehen aber keine Perspektive und wollen menschenwürdig leben und und nicht ohne ausreichende Nahrung, medizinische Versorgung und Perspektive nur vegetieren.
Eine Ideologie, die nur sich selbst, nämlich ihrer Idee und nicht den konkreten Basis-Bedürfnissen der Menschen dient, ist irrational, weil sie der humanen Ratio widerspricht.
Als ergänzende Lektüre empfehle ich den Artikel
https://cubaheute.de/2024/10/15/warum-chinas-interesse-an-kuba-schwindet/
in diesem Medium.
Danke für die Berichte!
Ich hoffe, dass die Notstrom-Generatoren der Spitäler wirklich laufen. Es könnte ja sein, dass Spitalpersonal die Dieselvorräte geplündert und im Schwarzmarkt auf der Strasse verkauft hat. Wie es bereits mit den Spital-Apotheken geschehen ist. Wundern darüber würde ich mich wenig.
Endlich geschafft!!!! Hoffentlich bleibt es dabei und der Alltag kann wieder weiter gehen!!!! Danke für die regelmäßigen Berichte!