25. Januar 2025

Energiekrise: Neue Lieferungen aus China und Russland

Wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtet, wird Kuba einen neuen Kredit für den Erwerb von Brennstoffen im Wert von 60 Millionen US-Dollar aus Russland erhalten. Laut Informationen von Kubas Botschafter in Moskau, Julio Antonio Garmendía, soll die Unterzeichnung in den kommenden Tagen stattfinden.

Darüber hinaus will Russland offenbar zwei Millionen US-Dollar für den Erwerb von Ersatzteilen für die Stromerzeugung spenden. Bereits im November 2024 kündigte die Regierung von Wladimir Putin die Lieferung von 80.000 Tonnen Dieselkraftstoff im Wert von 60 Millionen US-Dollar als Soforthilfe in Folge eines landesweiten Stromausfalls nach Hurrikan Rafael an.

Im vergangenen März gab Russlands Präsident grünes Licht für eine Änderung der Kreditvereinbarungen zwischen beiden Ländern, um Kubas Schulden umzustrukturieren und dem Land günstigere Zahlungsbedingungen zu gewähren.

Im Dezember hatte die Volksrepublik China 69 Tonnen Hilfsgüter wie Kühler, Motoren und anderes Zubehör für dezentrale Dieselkraftwerke gespendet, von denen aktuell nur 36 Prozent betriebsbereit sind. Die Luftfracht erreichte Havannas Flughafen am 29. Dezember, weitere Lieferungen sollen folgen. Wie kubanische Medien berichten, können mit der Spende 38 Generatoren mit einer Leistung von 53 Megawatt wieder ans Netz gebracht werden. „Wir danken der Partei und der Regierung Chinas für die Übersendung dieser ersten Tranche einer Spende, die die Arbeit unseres Landes zur Wiederherstellung des Stromsystems unterstützen wird“, schrieb Kubas Außenminister Bruno Rodríguez auf X.

Kuba erlebt seit mehreren Jahren eine schwere Energie- und Treibstoffkrise in Folge zurückgehender Deviseneinnahmen und geschrumpfter Lieferungen aus dem befreundeten Venezuela, verschärften US-Sanktionen und ausgebliebenen Wartungsinvestitionen in den Kraftwerksbestand. Die Folge sind mehrstündige tägliche Stromabschaltungen. Im Oktober und Dezember letzten Jahres kam es zweimal zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes aufgrund des hohen Erzeugungsdefizits.

Die Regierung plant in den kommenden Jahren mit dem massiven Ausbau erneuerbarer Energien gegenzusteuern, deren Anteil bis 2030 von derzeit rund vier auf 37 Prozent wachsen soll. Bis Ende dieses Jahres sollen 46 neue Solarparks mit einer Leistung von 1100 Megawatt ans Netz gehen, die ersten 500 Megawatt davon noch im ersten Halbjahr. (Amerika21)

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