Kubas Verkehrsministerium (Mitrans) hat gemeinsam mit dem staatlichen Unternehmen Servicios Automotores (SASA) ein neues System eingeführt, über das Privatpersonen ihre Oldtimer gegen neuere ausgemusterte Fahrzeuge aus Staatsbeständen eintauschen können. Das Dekret 119/2024 soll eine Alternative für Besitzer alter Autos bieten, für die keine Ersatzteile mehr verfügbar sind.
Ziel der Maßnahme sei es, „innerhalb der derzeitigen wirtschaftlichen Möglichkeiten eine Option anzubieten“, erklärt Mario Pérez Ventura, Spezialist des Verkehrsministeriums gegenüber dem Nachrichtenportal Cubadebate. Die Fahrzeuge aus Staatsbeständen seien zwar aufgrund technischer Mängel ausgemustert worden, befänden sich aber in einem fahrbereiten Zustand.
Onlineplattform regelt Zuteilung
Interessenten müssen sich auf der nur von Kuba aus erreichbaren Onlineplattform SAG registrieren. Über einen Algorithmus erfolgt dann die automatische Zuteilung eines Fahrzeugs entsprechend der Fahrzeugklasse. Dabei spiele weder Marke noch Baujahr eine Rolle, so Pérez. Ein Auto werde gegen ein Auto getauscht, ein Motorrad gegen ein Motorrad.
Die Antragsteller haben zwei Möglichkeiten, den Vorschlag anzunehmen oder abzulehnen. Im Falle einer Annahme müssen sie einen Eigenanteil in Landeswährung entrichten, der sich am Wert des erhaltenen Fahrzeugs orientiert, erläutert Arisleydis Velázquez Tabasco, Kommunikationsspezialistin bei SASA.
Nach Erhalt der Bestätigung per E-Mail haben die Nutzer fünf Tage Zeit, um online zuzustimmen und weitere fünf Tage, um dies bei einer der autorisierten Agenturen zu bestätigen. Anschließend bleiben 30 Tage, um das alte Fahrzeug abzugeben und den Kauf abzuschließen.
Bürokratieabbau und Transparenz
Das neue Verfahren soll bürokratische Hürden abbauen. Die bisherige Regelung erforderte Genehmigungen auf mehreren Ebenen und schränkte die Wahlmöglichkeiten auf bestimmte Marken ein.
In der ersten Phase bis zum 16. März sollen zunächst über 3000 Anträge bearbeitet werden, die bereits genehmigt sind. Ab dem 21. März können sich dann alle Bürger in das neue System eintragen.
Die zum Tausch angebotenen Fahrzeuge stammen aus Außerbetriebnahmen im Tourismussektor und anderen staatlichen Einrichtungen. Es handele sich zwar nicht um Neuwagen, aber sie seien technisch auf einem aktuelleren Stand als die zum Teil „seit Jahrzehnten abgestellten Autos“, betont Pérez.
Die Kosten, die zumindest einen Teil in Landeswährung beglichen werden können, werden unter Berücksichtigung von Steuern und Handelsspannen berechnet. Von den 7975 bislang eingegangenen Anträgen seien 113 unvollständig, weil Angaben der Kunden fehlten, so der Beamte.
Pérez räumte ein, dass die Maßnahme das Problem der Überalterung des Fuhrparks, der auf Hunderttausende Fahrzeuge geschätzt wird, nicht lösen werde. Sie soll aber die Folgen für die Bevölkerung abmildern, bis es dem wirtschaftlich angeschlagenen Land gelingt, den Import von Neufahrzeugen und Ersatzteilen einer breiteren Personengruppe zu ermöglichen.
Kuba hat zum 1. Januar 2025 eine neue Autopolitik eingeführt, mit der sich die bis dahin extrem hohen Zusatzkosten für den Import von Neufahrzeugen deutlich reduziert haben und der Fahrzeughandel weiter flexibilisiert wurde.
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