19. Juni 2025

Proteste gegen Energiekrise in Bayamo

In der Nacht zum Samstag kam es in der Stadt Bayamo im Osten Kubas zu Protesten wegen der anhaltenden Stromausfälle. Wie der staatliche Lokalsender CNC Granma in den sozialen Medien berichtete, versammelten sich mehrere Dutzend Einwohner auf der Straße und forderten die Wiederherstellung der Stromversorgung. Es war die zweite Protestnacht dieser Art in dieser Woche.

Yanetsy Rodríguez, erste Sekretärin der Kommunistischen Partei Kubas in Bayamo, bezeichnete die Proteste in einer Mitteilung als „Forderungen“ der Bevölkerung angesichts der „komplexen Situation in der Stromversorgung, die das Land durchlebt“. Man werde nicht müde, mit den Menschen in Bayamo in Dialog zu treten, so Rodríguez. „Wir sind nicht von hier oder dort, wir sind ein Volk und gemeinsam werden wir vorankommen.“

In Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren und deren Echtheit von der spanischen Nachrichtenagentur EFE nicht direkt verifiziert werden konnte, sind Dutzende Menschen zu sehen, die in der Dunkelheit Strom und Lebensmittel fordern – dabei kam es auch zu Topfschlägen und gegen die Regierung gerichteten Rufen.

Ähnliche Proteste soll es in den vergangenen Tagen laut Berichten in sozialen Medien auch in Jabaquito in der Provinz Granma, in Teilen von Santiago de Cuba, in der Hauptstadt der Provinz Pinar del Río und Cienfuegos gegeben haben. Bisher gibt es keine Berichte über Festnahmen im Zusammenhang mit den Protesten.

Kuba durchlebt bereits seit mehreren Jahren eine schwere Energiekrise, die sich in den vergangenen Tagen mit einem hohen Erzeugungsdefizit von über 50 Prozent des Bedarfs weiter zugespitzt hat, nachdem zwei wichtige Kraftwerke havariert sind. In weiten Teilen des Landes kommt es derzeit täglich zu Stromabschaltungen von teilweise über 20 Stunden. Ursachen sind der Mangel an Devisen für den Import von Treibstoff sowie Havarien in den veralteten Wärmekraftwerken, die seit Jahrzehnten unter chronischer Unterfinanzierung leiden.

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