17. Juli 2025

Kuba verurteilt Israels Angriffe auf Iran

Kuba hat am Freitag in einer offiziellen Erklärung die unprovozierten israelischen Angriffe auf iranische Ziele verurteilt. Das kubanische Außenministerium bezeichnete die Luftschläge als „flagranten Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht“, der die territoriale Integrität und Souveränität des Iran verletze.

„Die aggressive Politik des Staates Israel und seine verwerflichen und unverantwortlichen Handlungen sind nur möglich durch die militärische, finanzielle, logistische und politische Unterstützung, die ihm die Regierung der Vereinigten Staaten gewährt, wodurch die regionale und internationale Stabilität und Sicherheit noch stärker gefährdet werden, mit unabsehbaren Folgen für die Menschheit“, heißt es in der Stellungnahme.

Das Außenministerium warnte „vor der Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region und einer größeren Konfrontation und ruft die internationale Gemeinschaft und insbesondere den Sicherheitsrat und die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf, ihrer vorrangigen Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit nachzukommen“. Zudem müsse der „Völkermord an Palästina“ beendet und Israel zur Verantwortung gezogen werden.

Bereits in der Vergangenheit hat Kuba Israels Militäraktionen und deren Unterstützung durch die USA wiederholt kritisiert. Die Regierung in Havanna unterhält seit 1973 keine diplomatischen Beziehungen mehr zu Israel, zeigt sich aber solidarisch mit dem palästinensischen Volk und unterstützt eine Zwei-Staaten-Lösung.

Am Freitag hatte Israel mit Luftangriffen auf Nuklearanlagen, Militärbasen, Infrastruktur und zivile Ziele begonnen und zugleich mehrere iranische Atomwissenschaftler ermordet. In Lateinamerika stößt die Militäraktion auf breite Ablehnung. Regierungen von Mexiko bis Venezuela verurteilten die Bombardements und riefen zur Deeskalation und Diplomatie auf. Brasilien sprach von einem „klaren Verstoß gegen das Völkerrecht“. Nur Argentiniens rechtspopulistischer Präsident Javier Milei stellte sich hinter Israel.

Update (20.06): In einem neuerlichen Statement warnte das kubanische Außenministerium am Donnerstag eindringlich vor einer Eskalation der Lage und der Gefahr, „dass der Konflikt in einen Atomkrieg umschlägt oder zu radioaktiven Lecks mit schrecklichen und verheerenden Folgen für die Menschheit führen könnte.“ Kuba rief das amerikanische Volk und die internationale Gemeinschaft zu einem „sofortigen Stopp der militärischen Aggression gegen den Iran“ auf, insbesondere die Angriffe auf Nuklearanlagen müssten sofort eingestellt werden. Das Land bekräftigte seine „uneingeschränkte Solidarität mit der Islamischen Republik Iran“ und erinnerte an die „katastrophalen Folgen früherer militärischer Interventionen im Irak, in Afghanistan und in Libyen, die eine Spur von Chaos, Gewalt und Unsicherheit in diesen Ländern und in der Region hinterlassen haben.“ Und weiter: „Kuba bekräftigt in diesem schwierigen Moment der Geschichte, dass nur eine umfassende, gerechte und dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts Frieden in der Nahostregion bringen kann. Wir müssen mit der Dringlichkeit und Entschlossenheit handeln, die dieser Moment erfordert. Morgen wird es zu spät sein.“

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