27. September 2024

Kubas Vize-Verteidigungsminister im Amt verstorben

Wie die Parteizeitung Granma bekannt gegeben hat, ist Kubas stellvertretender Verteidigungsminister Ramón Espinosa Martín am Dienstagabend im Alter von 85 Jahren „unerwartet“ verstorben. In der kurzen Note lobte die Zeitung die Verdienste des Angola-Veterans, der 2021 zum stellvertretenden Minister der Revolutionären Streitkräfte (FAR) ernannt wurde.

Der 1939 geborene gehört zur „Zwischengeneration“, die den históricos (welche 1953 am Angriff auf die Moncada-Kaserne beteiligt waren und 1956 mit der Motoryacht Granma in Kuba landeten) unmittelbar folgt. Espinosa Martín war für beides noch zu jung, er schloss sich 1957 als 18-Jähriger der „Bewegung des 26. Juli“ an und kämpfte in den frühen 1960er Jahren gegen konterrevolutionäre Rebellen in der Bergkette Escambray. In den 1970er Jahren fungierte als Kommandeur der kubanischen Truppen in Angola und besuchte mehrere Militärfortbildungen in der Sowjetunion. Ab 1982 wurde er zum Leiter der kubanischen Oststreitkräfte, 2009 wurde er erstmals für einige Jahre zum stellvertretenden Verteidigungsminister ernannt.

Espinosa Martín war der Autor mehrerer Bücher über die kubanischen Missionen in Angola und spielte 1975 eine entscheidende Rolle in der Schlacht von Cabinda. Der hochdekorierte General des Armeekorps wurde unter anderem mit den Orden „Held der Arbeit“ und „Held der Republik“ ausgezeichnet und war ab 2018 Abgeordneter des kubanischen Parlaments. Im Mai 2022 wurde er ins Politbüro der Kommunistischen Partei (PCC) aufgenommen.

Seine späte Wahl ins Politbüro war ungewöhnlich, da die letzten Vertreter der historischen Generation und der nächsten Zwischengeneration dem Team um Präsident Miguel Díaz-Canel und Premier Manuel Marrero eigentlich schon Platz gemacht hatten, um den Generationswandel abzuschließen. Für die Wahl des damals 83-jährigen mussten die Delegierten eigens um eine Ausnahme bei den neu eingeführten Altersobergrenzen gebeten werden.

Wie die Granma bekannt gab, wird sein Leichnam eingeäschert und seine sterblichen Überreste bis zur Beisetzung in einem Ehrensaal des Verteidigungsministeriums aufbewahrt werden.

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