18. März 2024

Französischer Banker muss wegen Kuba-Blockade abtreten

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BNP-Manager Georges Chodron de Courcel hat seinen Rücktritt angekündigt (Quelle: Cubadebate)

Paris. Ein hochrangiger Manager der französischen Bank BNP Paribas muss seinen Posten räumen, nachdem das Unternehmen von den USA zu einer Strafzahlung von bis zu zehn Milliarden US-Dollar infolge der Verletzung US-amerikanischer Embargos gegen Kuba, Iran und den Sudan gezwungen wurde.

Die Bank kündigte vergangenen Donnerstag an, dass ihr Geschäftsführer Georges Chodron de Courcel im kommenden September in Ruhestand gehen wird. Für die Frühverrentung des 64-jährigen Managers, dessen Vertrag erst 2016 ausläuft, gab BNP Paribas keine Gründe an.

In der Vergangenheit hatte die US-Bankenaufsicht bereits mehrmals auf den Rücktritt führender Verantwortungsträger des Unternehmens gedrängt, da diese in den Jahren 2002 bis 2009 Handel mit den Ländern Kuba, Iran und Sudan betrieben.

Die angedrohte Strafzahlung von zehn Milliarden US-Dollar wäre die höchste in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Ohne eine juristische Einigung droht dem französischen Finanzinstitut der Verlust des Zugangs zum US-Markt.

Die Aufrechterhaltung der Blockade gegen Kuba trifft indes auch innerhalb der USA zunehmend auf Kritik. Erst vor wenigen Wochen hatte eine Delegation der US-Handelskammer Havanna besucht und die Aufhebung des Embargos gefordert. Zuvor hatten bereits 44 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, darunter der ehemalige Geheimdienstchef John Negroponte, in einem offenen Brief an Präsident Obama eine Lockerung der Blockade gegen das karibische Land verlangt.

von Marcel Kunzmann / Amerika21

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