14. November 2024

Zwei Jahre nach dem Sturm

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Zwei Jahre nach dem Hurrikan „Sandy“ kommt der Aufbau in Kubas Osten gut voran (Quelle: Granma)

In der Nacht des 25. Oktober 2012 peitschte der Hurrikan „Sandy“ auf Kubas Ostküste mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h ein. Die Stromversorgung von Santiago de Cuba, der zweitgrößten Stadt des Landes mit über 500.000 Einwohnern, kam vollständig zum Erliegen. Bäume wurden entwurzelt, Ernten vernichtet und zahlreiche Gebäude total zerstört. Die schwersten Schäden richtete der Tropensturm in den östlichen Provinzen Santiago de Cuba, Guantánamo und Holguín an.

Jedes zweite Wohnhaus betroffen

Mittlerweile hat sich der Tag der Katastrophe zum zweiten Mal gejährt. Grund genug für Kubas größte Tageszeitung „Granma“, einen Statusbericht über die Aufbauarbeiten zu geben. In diesem werden die Schäden auf 4,7 Mrd. US$ beziffert, wobei 55 Prozent der Summe auf den Wohnbereich entfallen und knapp 30 Prozent Schäden in der Landwirtschaft ausmachen.

Insgesamt wurden 171.380 Wohnungen von „Sandy“ beschädigt, genau die Hälfte aller Wohneinheiten der betroffenen Provinzen. Die meisten davon (48 Prozent) haben lediglich Teile des Dachs verloren, während bei knapp einem Drittel das komplette Dach beschädigt wurde. Über 22.000 Wohnhäuser wurden teilweise zerstört (13 Prozent), während es 15.889 Totalverluste gab.

Unterschiedliche Fortschritte

Mittlerweile konnten 95.545 oder 56% der Fälle gelöst werden. Jeder zweite, dessen Dach teilweise zerstört wurde, konnte dieses mittlerweile wieder instand setzen. Von den komplett zerstörten Dächern sind mittlerweile sogar 73 Prozent erneuert worden. Probleme gibt es allerdings beim Neubau: Nur 11 Prozent der vollständig zerstörten Wohnhäuser wurden bisher ersetzt.

Bei den staatlichen Gebäuden sieht es dagegen besser aus. Bis heute wurden unter anderem 1.000 Schulen und über 400 beschädigte medizinische Einrichtungen instand gesetzt. Insgesamt funktionieren heute 83 Prozent aller von „Sandy“ beschädigten Staatseinrichtungen wieder. Angesichts der ökonomischen Engpässe des Landes ist diese Quote für den Zeitraum von 24 Monaten durchaus gut.

Wohnungsbauprogramm bis 2025

Im kommenden Jahr feiert die Stadt Santiago de Cuba ihr 500. Jubiläum. Aus diesem Grund sollen zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Parks wieder in altem Glanz erstrahlen, in Zusammenhang mit dem Wiederaufbau eine „urbane Neuordnung“ erreicht werden. Allein in diesem Jahr sind deshalb über 2.600 neue Wohngebäude geplant, denen bis 2025 weitere 29.400 folgen sollen. Im neuen Stadtentwicklungsplan ist mit der Bebauung auch die Schließung bestehender Lücken in den Außenbezirken vorgesehen. Zum Einsatz kommen dabei auch sogenannte „Petrocasas“ aus Venezuela.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bisher über 461 Millionen Peso (ca. 18,4 Mio US$) an Bankkrediten zum Erwerb von Baumaterialien an die Bevölkerung ausgegeben, hinzu kamen weitere 5 Millionen US$ an direkten Subventionen. Bis alle Probleme gelöst werden, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. Noch immer sind zahlreiche Hurrikanopfer in notdürftigen Unterkünften untergebracht oder konnten ihr Haus nur provisorisch reparieren. Das bisherige Tempo des Wiederaufbaus scheint jedoch den Möglichkeiten des Landes angemessen zu sein.

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