Havanna. Kuba zählt zu den Ländern mit der geringsten Mordrate auf dem amerikanischen Kontinent. Nach einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Dossier über die weltweite Verbreitung von Tötungsdelikten, belegte Kuba mit einer Mordrate von 5,0 pro 100.000 Einwohner den vierten Platz auf dem amerikanischen Kontinent. Nur Kanada (1,8), der Inselstaat Antigua und Barbuda (4,4) und Chile (4,6) weisen niedrigere Mordraten auf. Damit liegt Kuba vor den USA (5,3) und Argentinien (6,0).
Die UN-Organisation stellt der sozialistischen Insel insgesamt ein gutes Zeugnis bei der Gewaltprävention aus. Fast alle vorgeschlagenen Vorbeugeprogramme und Gesetze, beispielsweise zur Aufklärung über sexuelle Gewalt und Entschädigung der Opfer, wurden flächendeckend umgesetzt. Dies trifft auf weniger als ein Drittel der 133 untersuchten Länder zu.
In der letzten Dekade gab es in Kuba einen Rückgang in der Mordrate, die im Jahr 2005 noch bei 6,1 pro 100.000 Einwohner lag. Im Unterschied zu anderen Ländern in der Region sind in Kuba nur sechs Prozent der Morde auf den Einsatz von Schusswaffen zurückzuführen.
Im Jahr 2012 wurden weltweit 475.000 Menschen ermordet. Der amerikanische Kontinent weist mit durchschnittlich 28,5 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner eine der höchsten Mordraten auf. Zu den Ländern mit den höchsten Quoten zählen Honduras (103,9), Venezuela (57,6) und Jamaica (45,1). In Europa liegt die Mordrate bei durchschnittlich 3,8 pro 100.000 Einwohner.
von Marcel Kunzmann / Amerika21
Der vollständiger Bericht der WHO findet sich hier.