20. April 2024

Kuba ergreift Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit

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Mobile Inspektion in Kuba (Quelle: Granma)

Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Kuba hat in den letzten Jahren zugenommen. Allein in der ersten Februarwoche dieses Jahres verunglückten drei LKWs die Personen beförderten, dabei gab es insgesamt sieben Tote. Der oftmals schlechte technische Zustand der Fahrzeuge stellt eine erhebliche Gefährdung für ihre Verkehrstauglichkeit dar. Die kubanische Transportaufsicht will nun Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit auf Kubas Straßen zu erhöhen.

Im Jahr 2014 wurden in Kuba 11.294 Verkehrsunfälle gezählt, seit dem Jahr 2008 hat ihre Zahl um sechs Prozent zugenommen. Die Zahl der Verkehrstoten ist im letzten Jahr auf 746 gestiegen, dem höchsten Wert seit 2009. Laut Ro­berto Rodríguez, Vizepräsident der Verkehrsaufsicht DNT, zählen Ablenkungen wie Mobiltelefone und laute Musik inzwischen zu den häufgsten Unfallursachen. Daneben sind vor allem Geschwindigkeitsübertretungen und der schlechte technische Zustand der Fahrzeuge für viele Verkehrsunfälle verantwortlich.

Mit einer Quote von 6,7 Verkehrstoten pro 100.000 Einwohner steht Kuba im internationalen Vergleich zwar gut da (der weltweite Durchschnitt liegt bei 18), allerdings ist in den meisten Ländern die PKW-Dichte ebenfalls höher. Kuba will den Index der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 auf 5,0 pro 100.000 Einwohner senken. „Es verkehren hier derzeit verschiedene Generationen von Fahrzeugen, manche von ihnen sind schon seit 60 oder 70 Jahren in Gebrauch“, sagte Rodríguez gegenüber der Granma.

Die technische Überwachung von Privatfahrzeugen wird in Kuba nur mangelhaft umgesetzt, regelmäßige TÜV-Termine und Plaketten gibt es nicht. In Zukunft soll jedoch die Anzahl mobiler technischer Inspektionen erhöht werden, bei nicht behobenen Mängeln droht dann der Verlust der Zulassung. Bei gewerblichen Transportdienstleistern sollen verstärkt systematische Kontrollen durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit der eingesetzten LKWs zu gewährleisten. Dabei soll auch der illegale Anbau zusätzlicher Sitzplätze geahndet werden.

Auch Alkoholdelikte und Verstöße gegen die Verkehrsregeln will die Behörde stärker ins Visier nehmen, denn in Kuba gilt striktes Alkoholverbot am Steuer. Zwar existieren die  Gesetze zur Ahnung von Verkehrsdelikten längst, allerdings lässt ihre Durchsetzung oftmals zu wünschen übrig. In den kommenden Jahren soll neue Ausrüstung erworben werden, um die Kontrollen zu verbessern. Im letzten Jahr wurden in Kuba über 38.000 Alkoholkontrollen durchgeführt, knapp 4.000 betrunkene Fahrer konnten dabei ermittelt werden.

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