Miami. Der US-Bürger Alan Gross setzt sich für den Aufbau besserer Beziehungen zwischen den USA und Kuba ein und hat den Wunsch geäußert, wenn möglich nach Kuba zurückzukehren. Gross war im Dezember 2009 in Kuba festgenommen und 2011 zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er mehrere Male spionagetaugliche Kommunikationsgeräte im Auftrag der US-Entwicklungsagentur USAID eingeschmuggelt hatte, um Regimegegner zu unterstützen. Im Zuge der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen beiden Ländern war Gross im vergangenen Dezember „aus humanitären Gründen“ freigelassen worden.
Er unterstützt eine neue Parteispendenvereinigung, das New Cuba PAC (Political Action Committee), mit der Politiker und Kandidaten unterstützt werden sollen, die für freien Handel und Reisen nach Kuba eintreten. Jetzt trat er dafür bei deren Fundraising-Veranstaltung in Miami auf, wo Einzelspenden zwischen 1.000 und 5.000 US-Dollar eingingen.
Darüber hinaus äußerte sich Gross per Twitter über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen und trat außerdem bei einer Anhörung im Kongress auf, wo er sich für eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und Erleichterungen für Handel und Reisen aussprach. Der Anwalt von Gross, Scott Gilbert, ließ verlautbaren, dass sein Mandant die fünfjährige Gefangenschaft in Kuba überwunden und sich vorgenommen habe „zu tun, was er könne, um eine konstruktivere Beziehung zwischen beiden Ländern zu unterstützen“.
Das New Cuba PAC fungiert als Gegengewicht zu einem älteren stark konservativen PAC, das gegen eine Annäherungspolitik gegenüber Kuba eintritt und dafür Geldspenden sammelt. Das U.S.-Cuba Democracy PAC hatte seit 2004 bereits vier Millionen Dollar akquirieren können und hat entsprechenden Einfluss. Daher werden die Chancen der neuen Parteispendenvereinigung nicht sonderlich optimistisch gesehen. Doch wird der Erfolg des New Cuba PAC von Experten positiv eingeschätzt, da sich das politische Klima in dem Themenbereich in den letzten Monaten stark verändert habe, wie auch Umfrageergebnisse belegen. Daher sei die Zeit reif, ein solches PAC zu gründen.
von Edgar Göll / Amerika21