19. März 2024

Kuba stellt die Bucht von Havanna unter Schutz

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Blick über die Bucht von Havanna (Quelle: Pensandoamericas.com)

Havanna. Die Bucht von Havanna (Bahía de La Habana) und die dazugehörigen Bereiche sind von der Nationalen Denkmalbehörde Kubas (CNM) vor kurzem zur Schutzzone erklärt worden. Ziel der Maßnahme ist es, den kulturhistorischen Wert und das Erscheinungsbild dieses Gebiets zu erhalten. Es schließt Teile mehrerer Bezirke der kubanischen Hauptstadt ein, darunter Guanabacoa, Regla und Casa Blanca.

Die Entscheidung wurde am vergangenen Freitag von Gladys Collazo, Präsidentin der CNM sowie Direktorin des Nationalen Rats für Kulturerbe beim Ministerium für Kultur bekanntgegeben. Diese hat zur Folge, dass nun jeder Eingriff in die Umwelt und jede bauliche Maßnahme an Land oder im Wasser in diesem Teil Havannas genehmigungspflichtig sei, erläuterte Collazo. Die Maßnahme soll auch dem Erhalt von Zeugnissen einer langen industriellen Geschichte dienen, wie den Werftsgebäuden der Astilleros de La Habana oder der Königlichen Tabakfabrik. Verwiesen wird in der Erklärung auch auf die archäologischen Schätze von enormem Wert für die kubanische Nation, die noch im Boden und auf dem Grund der Bucht existieren.

Die Ausweisung als Schutzzone berührt zahlreiche bereits begonnene oder geplante Projekte staatlicher und anderer Akteure in dem Gebiet, die auf einem Entwicklungsplan des Büros des Stadthistorikers beruhen. Diese hätten nunmehr  klare gesetzliche Regeln, um sie auf die richtige Art zu verwirklichen, so Collazo. Die Präsidentin informierte außerdem darüber, dass Kuba nach 1998 ein weiteres Mal als Ausrichter des Lateinamerikanischen Kolloquiums über Industrielles Erbe ausgewählt worden sei. Die Veranstaltung findet im März kommenden Jahres in Havanna statt.

Seit ihrer Gründung 1519 als Villa de San Cristóbal de La Habana ist die Entwicklung der Stadt eng mit ihrer strategisch günstigen Lage an der Bucht verbunden. Als eine der größten der Welt bildet die taschenförmige Bucht einen sicheren natürlichen Hafen für die Schifffahrt. Im Jahr 1552 wurde Havanna die Hauptstadt Kubas. Hier war die spanische Flotte stationiert, und Havanna war Umschlagplatz unter anderem für Gold, Silber und Edelsteine, die aus der „Neuen Welt“ nach Europa transportiert wurden. Das begründete das Wachstum und den wirtschaftlichen Aufschwung Havannas in der Frühen Neuzeit. Mit prächtigen kolonialen Bauten, den Festungsanlagen San Cristóbal sowie der berühmten Uferpromenade Malecón, die schrittweise saniert wird, ist die Küste Havannas auch von großer Bedeutung für den Tourismus. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung haben die Behörden in den vergangenen Jahren im Bereich der Bucht auch ihre Anstrengungen zur Beseitigung von Verschmutzungen und Umweltschäden verstärkt.

von Peter Steiniger / Amerika21

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