Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, hat nach einem mehrtägigen Besuch in Kuba die Insel am 14. Februar wieder verlassen. In Havanna traf sich Kirill mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, zu einem Dialog der von beiden Seiten als gewinnbringend bezeichnet wurde. Im Rahmen seines Besuchs in Mexiko war Franziskus nach Kuba gereist, um sich mit dem Oberhaupt der russischen Orthodoxie zu treffen.
Bei dem historischen Treffen erörterten beide Kirchenväter erstmals konkrete Wege zu einer Versöhnung und Annäherung der beiden christlichen Kirchen. Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit ihren über 300 Millionen Anhängern nach der katholischen die Mitgliederstärkste christliche Religionsgemeinschaft. Trotz verschiedenen religiösen Konzepten einigten sich Franziskus und Kirill auf eine gemeinsame Erklärung in der unter anderem Themen wie die europäische Integration, der Irakkrieg und die Flüchtlingskrise gehandelt wurden. „Wenn es so weitergeht, wird Kuba die Hauptstadt der Einheit“, erklärte Franziskus gegenüber der Presse.
Neben dem offiziellen Treffen mit Franziskus, das auf dem Terminal 1 des Flughafens „José Martí“ in Havanna stattfand, traf der Patriarch auch auf Kubas Expräsident Fidel Castro. Am Samstag wurde Kirill schließlich von Kubas Präsident Raúl Castro der José-Martí-Orden, die höchste Auszeichnung des kubanischen Staates verliehen. Castro würdigte in seiner Rede Kirills Einsatz für „Verständnis und Respekt zwischen den Völkern.“