Erstmals seit März empfängt Kuba wieder Individualreisende, in weiten Teilen des Landes läuft der Fremdenverkehr derzeit wieder an. Dies kündigte der Tourismusminister der sozialistischen Inselrepublik, Juan Carlos García Granda, letzte Woche im kubanischen Fernsehen an. Bereits seit vergangenem Montag haben alle Flughäfen des Landes – mit Ausnahme Havannas – wieder geöffnet. Ankommende Passagiere müssen sich einem kostenlosen Corona-Test unterziehen.
Derzeit würden Verhandlungen mit diversen Fluggesellschaften laufen, um Verbindungen für Individualreisende anzubieten. Diese sollen ab sofort alle Flughäfen mit Ausnahme von Havanna und Cayo Coco einschließen. Aufgrund der epidemiologischen Situation bleiben diese beiden Landeplätze derzeit von der Regelung ausgenommen. In den 13 Provinzen, die sich bereits in der „Neuen Normalität“ befinden, sind auch wieder Übernachtungen bei privaten Zimmervermietern („Casas Particulares“) möglich. Bisherige Einschränkung bei der Mitnahme von Reisegepäck sind aufgehoben. Wie der Minister betonte, können jetzt zwei Gepäckstücke mit je 32 Kilogramm mitgeführt werden.
Der Transport zwischen den Provinzen wird ab dieser Woche schrittweise hochgefahren. Inzwischen werden wieder Reservierungen für Busse, Züge und die Katamaranverbindung zur Insel der Jugend entgegengenommen. Ab dem 24. Oktober soll mindestens ein Zug pro Tag in den Osten der Insel starten, die Fernbusverbindungen starten fünf Tage vorher. Touristenbusse und Autovermietungen sind ebenfalls verfügbar. Neu ist die Möglichkeit, Tickets für den Fernverkehr über die staatliche Reise-App „Viajando“ zu kaufen: 43 Prozent aller Fahrscheine werden auf Kuba inzwischen per Smartphone gebucht, was die oft langen Schlangen an den Schaltern deutlich reduziert hat.
Ciego de Ávila und Sancti Spíritus bleiben aufgrund der Infektionslage noch von den Verbindungen ausgeschlossen. Verkehrsmittel auf der West-Ost-Achse werden in den beiden Provinzen keinen Halt einlegen. Ansonsten kann auch ohne Corona-Test zwischen den Provinzen frei gereist werden. Wann Havanna wieder ausländische Besucher empfangen wird, ist derzeit noch unklar. Als erste Fluglinie will „Condor“ ab dem 31. Oktober wieder dreimal pro Woche von Frankfurt und Düsseldorf aus nach Varadero fliegen.
Wegen der Corona-Pandemie hatte Kuba am 24. März seine Grenzen geschlossen. Ab Juli waren Reisen zunächst nur auf die vorgelagerten Inseln (Cayos) im Rahmen von Pauschalpaketen erlaubt. Das niedrige Infektionsgeschehen würde jedoch die bisherigen Einschränkungen nicht mehr rechtfertigten, erklärte Präsident Miguel Díaz-Canel Anfang Oktober. Insgesamt sind im Land bisher 6.118 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden, 124 Personen starben an den Folgen von Covid-19.
Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Im vergangenen Jahr besuchten 4,27 Millionen Gäste die Insel. Mit 174.000 Personen machten Urlauber aus Deutschland die fünftgrößte Gruppe aus. Mit einem umfangreichen Hygiene-Konzept will die Regierung Neuinfektionen in Touristengebieten verhindern. So steht in jedem Hotel ein Ärzteteam zu Verfügung, welches stichprobenartig Tests durchführt. In Gebieten wie Varadero kann außerdem nur bargeldlos bezahlt werden. (A21)
Die prinzipielle Möglichkeit für Individualreisen nach und in Kuba ist ja erstmal sehr erfreulich.
Es wäre natürlich gut und hilfreich, etwas über die konkrete Versorgungslage, besonders bezüglich Lebensmittelversorgung, Restaurantöffnungen und Ticketkauf bzw -reservierung zu erfahren.
Restaurants und Geschäfte sind offen, n, man muss sich als Tourist darüber sicherlich nicht den Kopf zerbrechen.
Ehrlich gesagt, erfahre ich von meinen kubanischen Freunden (die keinen Grund haben, das zu übertreiben), dass die Versorgung mit Grundgütern wie Lebensmitteln, Hygieneartikeln und anderen Sachen des täglichen Bedarfs problematisch bis teilweise nicht gegeben ist. Da ich selbst 2019-2020 über ein Jahr auf Kuba verbracht habe (auch wieder dahin reisen werde, sobald es angemessen organisierbar ist), in die Quarantäne- und Rückholaktionen geraten bin und von den Mängeln des Viazul-Systems betroffen war, wäre mir bei allem Wohlwollen für Land und Leute mit möglichst realistischer Berichterstattung am meisten geholfen.
Die Versorgungslage ist auch kritisch, allerdings dürfte man als Tourist davon trotzdem wenig mitbekommen: die Casas haben ihre eigenen Kanäle und (private) Restaurants sind offen mit gutem Angebot nach Berichten von vor Ort. Taxis fahren auch und der Strom fließt.
Will wenn dann nach Havanna ,das Touristenghetto Varadero interessiert mich nicht!
Wenn ich Deutsche treffen will kann ich auch zu Hause bleiben.
Kuba ist in jeder Hinsicht interessant und schön, bis auf die unfreundichen Ein-und Ausreisekontrolleure an den Flughäfen !!!
Inzwischen sind auch wieder Individualreisen möglich, allerdings noch nicht nach Havanna, siehe: Kuba wieder offen für Individualtouristen
Ich habe erfahren, dass in Kuba Geschäfte unter der Regie von FINCIMEX eröffnet werden,
in denen man mit USD oder € Importware kaufen kann. Können Sie das bestätigen?
Ja, im Juli haben auf Kuba bereits die ersten Lebensmittelgeschäfte in USD eröffnet: https://cubaheute.de/2020/07/21/dollarlaeden-schlangen/