Das Stationsnetz des seismologischen Dienstes in Kubas hat am heutigen Donnerstag ein Erdbeben der Stärke 5,5 registriert. Wie lokale Medien berichten, begann das tektonische Ereignis um 01:50 Uhr Morgens. Das Epizentrum lag 79,3 km südöstlich des Ortes Maisí (Provinz Guantánamo) in einer Tiefe von 10 Kilometern am Meeresgrund.
Anwohner bestätigten das Auftreten von einem Erdbeben in Kuba gegenüber den Behörden, Berichte über Sach- oder Personenschäden gibt es nicht. Vergangenen Mittwoch trat das erste Beben dieses Jahres in Kuba auf. Es ereignete sich ebenfalls mit einer Stärke von 5,5 auf der Insel der Jugend. Auch hier wurden keine Sach- oder Personenschäden gemeldet.
Im vergangenen Jahr wurden in Kuba 13 spürbare Erdbeben gemeldet. Fast alle davon im Osten der Insel, dem Gebiet mit der größten seismischen Aktivität. Die Karibikinsel liegt in einer seismisch aktiven Zone, die sich von der Dominikanischen Republik bis nach Mexiko erstreckt und in der die karibische auf die nordamerikanische Platte trifft. Erdbeben kommen deshalb vor allem in den vier östlichsten Provinzen häufiger vor, dennoch gilt Kuba in dieser Hinsicht als sicher, da schwere Beben aufgrund der weiter südlich verlaufenden Plattengrenze sehr selten bis nach Kuba reichen.
Das letzte schwere Erdbeben auf der Insel ereignete sich am 3. Februar 1932 in Santiago de Cuba. Damals zerstörte ein Beben mit einem Wert von 6,7 auf der Richterskala rund die Hälfte der Gebäude der Stadt, 13 Personen kamen ums Leben. Zuvor ereigneten sich 1852 und 1766 die einzigen erfassten schweren Erdbeben, beide ebenfalls in Santiago de Cuba.
Die Erdbebenaktivität auf Kuba wird durch das Nationale Zentrum für seismologische Forschung (CENAIS) permanent überwacht. Das Netz umfasst 36 Seismographen, von denen sich 27 im Osten der Insel befinden. Das CENAIS pflegt auf seiner Homepage eine ständig aktualisierte Übersichtskarte mit den Messungen der vergangenen Woche. Darüber hinaus existiert seit einigen Jahren ein Tsunami-Frühwarnsystem.