Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Großbrand eines Treibstofflagers in der westkubanischen Provinz Matanzas hat der Wiederaufbau der zerstörten Treibstofftanks begonnen. Wie die Nachrichtenagentur ACN berichtet, wird derzeit am Fundament des ersten von vier geplanten Tanks gearbeitet.
Die neuen Tanks sollen über bessere Schutzmechanismen gegen Brände und Havarien verfügen, berichtet der an den Arbeiten beteiligte Ingenieur Rigel Rodríguez des staatlichen Brennstoffkonzerns Cupet. So verfügen die geplanten Bauten über eine schwimmende Aluminiummembran und eine geodätische Kuppel, die resistent gegen Blitzeinschläge ist. Das Fassungsvermögen wird bei 50.000 Kubikmetern liegen, vergleichbar mit den alten Tanks. Durch die Umlegung mehrerer Rohre konnte die Tankerbasis in der Bucht relativ zeitnah nach dem Unglück wieder in Betrieb genommen werden.
Insgesamt sind 14 Bauten vorgesehen, darunter eine Straße im südlichen Bereich der abgebrannten Tanks, eine Art Deich oberhalb der Tanks, der im Falle eines Lecks als Rückhaltewand dienen soll, sowie Projekte zur Gewährleistung einer stabilen Wasserversorgung, mit denen im Havariefall rasch Löschwasser zu Verfügung stehen soll. Die vietnamesische Regierung spendete 250.000 US-Dollar zur Anschaffung eines automatischen Feuerlöschsystems. Darüber hinaus soll das Blitzableitersystem der gesamten Anlage neu ausgelegt und die Abstände zwischen den Tanks vergrößert werden.
Der erste der vier Tanks soll kommenden April fertiggestellt werden, die übrigen werden bis 2026 folgen. Nach Abschluss des Projekts sollen die vollen 200.000 Kubikmeter Lagerkapazität, die mit dem Brand verloren gingen, wiederhergestellt sein. Die Kosten für den Wiederaufbau werden mit 91 Millionen US-Dollar veranschlagt.
Auch für die Anwohner, deren Häuser durch den Großbrand zerstört wurden, gibt es gute Neuigkeiten: 18 der 26 betroffenen Gebäude sind inzwischen aus staatlichen Mitteln wiederaufgebaut worden. Dabei handelt es sich um kleine Einfamilienhäuser in Plattenbauweise vom Typ „Sandino“. Die übrigen Häuser sollen in den kommenden Wochen folgen. Aus Mitteln des offiziellen Spendenfonds soll in der Nachbarschaft ein neues Mehrzweckgebäude entstehen, in dem verschiedene Dienstleistungen untergebracht sein werden.
Der Großbrand ereignete sich am 6. August vergangenen Jahres in Folge eines Blitzeinschlags. Dieser entzündete zunächst einen Tank, der später explodierte, woraufhin die Flammen auf drei weitere Tanks übergriffen. In Folge des Brands wurden 150 Personen verletzt. 16 Personen starben, die meisten von ihnen waren Feuerwehrleute.
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