Nach einem schweren Brand in Zentralkuba waren vergangene Woche fast 2 Millionen Handynutzer auf Kuba ohne Empfang. Inzwischen sollten die Dienste „für 80 Prozent der Nutzer“ wieder funktionieren, wie der Telefonversorger ETECSA bekannt gab. Eine weitere Panne legte am Dienstag den eMail-Dienst Nauta sowie einige staatliche Server lahm, der Schaden konnte jedoch bis zum Mittwoch behoben werden.
Offenbar war ein elektrischer Funke in der Bedienkonsole einer Klimaanlage die Ursache für den Brand, der vergangene Woche ein Rechenzentrum in in der zentralkubanischen Stadt Santa Clara verwüstete. Dies gab das kubanische Innenministerium am Dienstag in einem Bericht bekannt, den das Nachrichtenportal „Cubadebate“ veröffentlichte. Nach dem Brand waren in vier Provinzen des Landes mehr als 200 Handymasten nicht mehr ansteuerbar und mussten repariert, teilweise ausgetauscht werden.
Nachdem der Empfang wenige Tage später in Pinar del Río wiederhergestellt werden konnte, haben inzwischen auch Cienfuegos und Villa Clara wieder Netz. In der ebenfalls betroffenen Provinz Sancti Spíritus warten jedoch noch über 30 Prozent der Nutzer auf die Wiederherstellung des Mobilfunks. Fast die Hälfte aller Sendemasten musste dort ausgetauscht werden. „Rund 80 Prozent“ der Kunden sollen laut ETECSA-Bericht vom Sonntag das Mobilnetz inzwischen wieder nutzen können. Derzeit arbeite man bereits an der Rückvergütung und Wiederherstellung der von den Nutzern gebuchten Diensten und Angeboten, die für den Zeitraum der Panne nicht erreichbar waren. Laut Kommentaren auf „Cubadebate“ ist das Netz jedoch in allen betroffenen Gebieten zeitweise weiterhin instabil.
Ein weiterer Zwischenfall sorgte am diesen Dienstag für einen offenbar landesweiten Ausfall des eMail-Dienstes „Correo Nauta“. Auch weitere staatliche Server waren betroffen, weshalb das Internetangebot der drei überregionalen Zeitungen „Granma“, „Juventud Rebelde“, und „Trabajadores“ nicht erreichbar war. Der entsprechende Fehler konnte jedoch bis Mittwoch wieder behoben werden, die Ursache ist noch unklar. Die Pannen bei ETECSA kommen kurz vor geplanten Inbetriebnahme des mobilen Internets, welche den Datendurchsatz im Mobilnetz signifikant erhöhen dürfte.