2. Dezember 2024

ETECSA senkt die Preise für mobiles Internet

Das mobile Internet wird auf Kuba immer besser (Quelle: pxhere)

Kubas staatliche Telefongesellschaft ETECSA hat am Freitag neue Tarifoptionen für das mobile Internet bekannt gegeben. Dabei wurden die bestehenden Datenpakete um weitere Optionen erweitert, die den Preis pro Megabyte deutlich senken und das mobile Internet damit für große Teile der Bevölkerung erschwinglich machen.

Die bisherigen Tarife (siehe die Tabelle) bleiben in Kraft, neu hinzugekommen sind allerdings Datenpakete für 6,5 und 10 GB, die mit jeweils 35 bzw. 45 CUC berechnet werden. Außerdem können Kubas Handynutzer künftig für 1 CUC ein LTE-Paket á 150 MB kaufen. Während die neuen Pakete weiterhin für 30 Tage gültig sind, ist die „bolsa diario“ á 1 CUC innerhalb von 24 Stunden aufzubrauchen.

Das mobile Internet hat sich auf Kuba in den letzten Monaten rapide verbessert. Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit sind im Großraum Havanna dank des neuen LTE-Netzes mittlerweile möglich. Dies muss allerdings mit einer SMS mit dem Text „LTE“ an die Nummer 2266 manuell aktiviert werden. Mittlerweile gibt es nach letzten Angaben über 410 LTE-Sendemasten. Alle Provinzhauptstädte verfügen mittlerweile über das schnelle Mobilnetz. In den kommenden Jahren sollen auch ländliche Regionen besser erschlossen werden, die der Versorger ETECSA ankündigte.

Infos für Touristen: ➔ hier.

Preisliste des mobilen Internets in Kuba

Produkt Preis Gültigkeit Preis pro MB
150 MB 1 CUC 24 Stunden 0,006 CUC
600 MB 7 CUC 30 Tage 0,011 CUC
1 GB 10 CUC 30 Tage 0,010 CUC
2,5 GB 20 CUC 30 Tage 0,008 CUC
4 GB 30 CUC 30 Tage 0,0075 CUC
6,5 GB 35 CUC 30 Tage 0,0053 CUC
10 GB 45 CUC 30 Tage 0,0045 CUC

Fettgedruckt: neue Datenpakete ab dem 22. November. Die bisherigen Paketoptionen behalten ihre Gültigkeit. Aktivierung des LTE-Netzes über SMS mit dem Text „LTE“ an die 2266.

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7 Gedanken zu “ETECSA senkt die Preise für mobiles Internet

  1. Es ist mir schier unbegreiflich, wie ein staatliches Unternehmen Leistungen in einer Währung an die Bevölkerung verkaufen kann, von der nur wenige die Möglichkeit haben, diese überhaupt zu vereinnahmen. Noch grotesker ist es, wenn dies zu Preisen geschieht, die ein komplettes offizielles Einkommen vollständig verzehren.

  2. Auch, wenn das kubanische System etwas überraschende Blüten treibt, die z.T. sehr verbesserungswürdig sind, so würde ich gerne Dein „wenige“ etwas korrigieren: 40 % der Kubaner erhalten Überweisungen aus dem Ausland. Dazu kommen alle, die Trinkgelder im Tourismus erhalten, zudem die, die innerhalb Privatwirtschaft Souvenirs, Essen oder Zimmer an Touristen verkaufen, plus Schwarzmarkt. Bei wieviel Prozent der Bevölkerung mit einem ( teils sicher beschränkten) Einkommen, dass regelmäßig “ harte Währung“ beschert, sind wir dann? Inklusive der Familien? 50%? 60%? Einfach den staatlichen Durchschnittseinkommen zu nehmen ergibt m.M. nach ein verzerrtes Bild.

    1. Sehr richtig, zumal man dann auch mal erklären müsste, woher die gut 5,5 Millionen aktiven Handynummern kommen: eine SIM-Karte bei ETECSA zu erwerben, kostet 40 CUC. Und nicht wenige Kubaner telefonieren auch mit ihrem Handy, hab ich gehört, was 0,35 CUC pro Minute kostet. Also 3 Minuten Handygespräch kostet schon so viel wie 24 Stunden LTE-Netz (150MB).

      1. Woher die viele Nutzer kommen, ist natürlich völlig klar. Durch Arbeit im Tourismussektor oder auch durch Schwarzmarktgeschäfte werden einige Devisen erwirtschaften. Viele erhalten aber auch Unterstützung durch die Verwandtschaft aus dem Ausland. Cuba ist auf Transferzahlungen Verwandter aus dem Ausland so sehr angewiesen, dass es ETECSA als eine clevere Möglichkeit missbraucht, fehlende Devisen für den Staat zu beschaffen. Dafür gibt es auch die unfairen Anreizsysteme, deren Bonusminuten nicht selten verfallen, weil sie nur für eine kurze Geltungsdauer genutzt werden können. Es gibt auch manchmal die Variante, dass Bonusminuten mitgenommen werden können, wenn eine Folgeaufladung zeitnah erfolgt. Das hält die Verwandtschaft fleißig in der Zahllast. Wenn man etwas prinzipiell teuer verkauft, ist es auch ein Leichtes, auch noch kleinste Vorteile als Bonus zu verkaufen.
        Meine Bekannten und Freunden haben zwar alle ein Handy, mit einer SIM weil es ihnen irgendwann mal jemand bezahlt hat, leisten können sie sich das Telefonieren aber nicht. Ihre Arbeit „bringt es nicht ein“. Und ihre Arbeit wird in Moneda National vergütet, mit der ETECSA als kubanischen Unternehmen offensichtlich nichts anfangen will, weil alle Produkte in CUC abgerechnet werden.
        Es lässt sich nicht viel daran herumdeuteln, dass da eine Schieflage existiert. Aber so ist das eben auf einem Verkäufermarkt, in dem man die Preise bestimmt und Gelder zweckfremd abschöpft.

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