11. Mai 2024

„Gran Piedra“: Kuba hat seinen zweiten Geopark

Kuba hat mit „La Gran Piedra“ den zweiten nationalen Geopark – und damit einen weiteren Schritt zur Bewahrung seiner Naturschönheiten und ihrer Öffnung für den nachhaltigen Tourismus gemacht. Die Region in der östlichen Provinz Santiago de Cuba ist für ihre imposante Geologie bekannt, die der Gegend ihren Namen (span. für „großer Stein“) gibt. Der namensgebende Stein selbst ist eine massive, auf einem Berggipfel gelegene Felsformation, die 1225 Meter über dem Meeresspiegel atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bietet.

Mit seinen 51 Metern Länge, einer Höhe von 25 Metern und einer Breite von 30 Metern zählt der Fels zu den größten Monolithen weltweit. Die Region ist Teil der Gebirgskette Sierra Maestra, reich an Biodiversität und Heimat vieler endemischer Arten, was sie zu einem wichtigen Standort für ökologische Studien macht. Auch Höhlenforscher zieht es in die Gegend. Mit der Erklärung zum Geopark durch das am 26. April im Amtsblatt veröffentlichte Gesetz könnte der Zugang zu den Höhlen der Region künftig auch für geführte Besuchergruppen möglich werden.

Analog zu anderen ökologischen Sonderzonen in Kuba wird in der Region ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung und Inklusion der lokalen Gemeinden gelegt. Durch verschiedene Initiativen sollen die Bewohner in den Schutz und die nachhaltige Nutzung ihrer Umgebung einbezogen werden, was zur Erhaltung des Gebiets für zukünftige Generationen beiträgt.

Der Park liegt etwa 30 Kilometer östlich von Santiago de Cuba. Neben der Naturschönheit gibt es in der Gegend mehrere Ruinen französischer Kaffeeplantagen aus der Kolonialzeit, die besichtigt werden können. Über die Region hinaus wird „Gran Piedra“ auf Kuba mit dem gleichnamigen Wetterradar an diesem Standort assoziiert. Die 1966 errichtete Anlage wurde seither mehrfach modernisiert und zählt heute zu den leistungsfähigsten und wichtigsten des Landes. Sie erfasst alle Stürme im Ostteil der Insel, der besonders häufig von Hurrikans betroffen ist.

Im Jahr 2021 wurde das Viñales-Tal in Pinar del Río zum ersten Geopark auf den Großen Antillen erklärt. Damit wurde ein Präzedenzfall für die Ausweisung von Naturgebieten von hohem geologischem Wert geschaffen, die für den Tourismus attraktiv sind und deren Erhaltung und Bewirtschaftung nach den Grundsätzen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung erfolgt.

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