Kuba macht ernst beim Ausbau der Internetversorgung. Nach der Aktivierung des mobilen Internets am 6. Dezember auf 3G-Basis soll nun die nächste Generation der Mobildaten Einzug auf der Insel halten. Seit heute läuft dazu der Testbetrieb in Teilen Havannas. Neben der höheren Geschwindigkeit verspricht sich der staatliche Telefonversorger von der 4G-Einführung vor allem eine spürbare Verbesserung der Netzqualität.
Wie ETECSA-Vertreterin Yusnely Llano González gestern erklärte, wurden die Nutzer für den Testlauf automatisch auf Basis ihres Datenverbrauchs ausgewählt. Wer mehr als 2,5 Gigabyte pro Monat an Mobildaten konsumiert, zählt zu den kubanischen Vielsurfern, und bekam eine SMS-Benarichtigung über die Möglichkeit einer kostenlosen Teilnahme am Programm. Momentan gibt es das schnelle LTE-Netz lediglich entlang der Nordküste Havannas sowie im Badeort Varadero, im Laufe des Jahres soll der Ausbau weiter vorangetrieben werden.
Seit Dezember wurden auf Kuba 92 weitere Masten der dritten Generation sowie 44 neue 4G/LTE-Sendeanlagen installiert. Während das kubanische 3G-Netz auf einer Frequenz von 900 Mhz operiert und heute rund zwei Drittel der Bevölkerung abdeckt, werden die LTE-Signale auf dem 1800 Mhz-Band ausgestrahlt. Dieses wird von den meisten aktuellen Handymodellen unterstützt. Technologisch setzt Kuba beim Ausbau des Mobilfunks auf den chinesischen Hersteller Huawei, der in der Branche als Innovationsführer gilt.
Drei Monate nach Inbetriebnahme der Mobildaten haben rund zwei Millionen Kubaner von dem Angebot Gebrauch gemacht. Inzwischen steuern die meisten Kubaner über die Mobildaten das Internet an, während die 830 WiFi-Hotspots an Bedeutung verlieren. Trotz der in Relation zum Durchschnittslohn relativ hohen Preise von 10 CUC für 1 GB erfreut sich das neue Angebot reger Nachfrage. Laut ETECSA kommen jeden Tag rund 45.000 neue 3G-Kunden hinzu.
Dabei haben nicht alle das selbe Nutzungsverhalten. Wie der Anbieter bekannt gab, wurden in den ersten drei Monaten 52 Prozent des Datenverkehrs von lediglich 7 Prozent der Nutzer emittiert, was in Ballungsgebieten mit hoher Nutzerzahl stellenweise zu Leistungseinbußen geführt. Hier soll das 4G-Netz bald für Abhilfe sorgen: während die meisten Nutzer weiterhin mit 3G im weltweiten Netz unterwegs sein werden, können Vielsurfer künftig auf die Daten-Überholspur geschickt werden. Dies soll das 3G-Netz deutlich entlasten und damit zu besserer Leistung für alle führen.
G4 in Cuba vermittelt den Eindruck eines modernen Staates. Angesichts der bis zu 100m langen Schlangen vor den Geschäften, um ein paar Liter Speiseöl zu ergattern, oder angesichts der Prügeleien vor schnell leeren Tiefkühltruhen frage ich mich, ob hier das Geld nicht sinnvoller eingesetzt werden sollte……
Und wenn das vorhandene Geld unbedingt im gleichen Sektor bleiben müsste, könnte man ja auch daran arbeiten, dass wenigstens G3 einigermaßen funktioniert…..
Der Ausbau des Internets ist nicht nur sinnvoll für Wirtschaft und Tourismus, sondern auch ein langjähriger Traum vieler Kubaner. Hier zu investieren ist sinnvoll, zumal sich der Ausbau selbst trägt. Jeden Tag kommen 45k neue Nutzer hinzu, das zeigt, dass die tatsächliche Nachfrage längst gedeckt ist. Und was 4G angeht: Eine der Verbesserungen von 4G wird ja gerade sein, dass sich das Netz allgemein verbessert.
Warum gibt es die langen Schlangen vor den Geschäften? Frag dich mal. Kuba wird bewußt immer mehr durch das Handelsembargo in die „Knie“ gezwungen . Die bestehenden Handelsbeziehungen Venezuela, Brasilien werden durch die Ereignisse von Seiten der U.S.A. beeinflußt. Du machst dir Gedanken das wenigsten G3 funtionieren sollte. Das Problem liegt ganz woanders, es umfaßt die Macht der internationalen Fehlpolitik.