4. Dezember 2024

FIHAV 2019: Investitionen unter Trump

Modell des geplanten Industrieparks „ViMariel“ innerhalb der Sonderwirtschaftszone (Quelle: eigene Aufnahme)

Havannas internationale Handelsmesse FIHAV, die wie immer vom 4. bis zum 8. November im Messegelände „Expocuba“ tagte, stand dieses Jahr unter schwierigen Vorzeichen. Die jüngsten US-Sanktionen treffen auch Investoren, die mit Kuba Geschäfte machen wollen und bringen viele Unternehmer mit Präsenz auf Kuba in Igelstellung. Doch es gab auch in diesem Jahr einige gute Neuigkeiten von der Messe.

So konnten die ersten Firmen in der 2014 eröffneten Sonderwirtschaftszone Mariel (ZEDM) inzwischen ihre Produktion für den nationalen Markt aufnehmen. Die vietnamesische „Thai Binh Group“ produziert seit diesem Monat Windeln, Binden und andere Hygieneartikel, die bereits in den Läden verfügbar sind. Auch die Produkte mexikanische Fleichwarenherstellers „Richmeat“ sollen noch vor Ende des Jahres in den Läden landen.

Präsident Miguel Díaz-Canel eröffnete die Messe in diesem Jahr persönlich und traf sich am Rande der Veranstaltung mit Unternehmern, denen er für ihr Engagement dankte. Diese berichteten wiederum über hohe Ausstände von Seiten der Kubanern, die derzeit mit einer akuten Liquiditätskrise zu kämpfen haben. „Die Kubaner werden nicht vergessen, wer in diesen schwierigen Zeiten zu ihnen steht, auch bei der Vergabe zukünftiger Aufträge“, kommentierte ein Unternehmer, der anonym bleiben möchte, gegenüber „Cubaheute“.

Überblick zur FIHAV 2019

  • Die „Cartera de Oportunidades“ (Kubas jährlich aktualisierter Ausschreibungskatalog) umfasst in diesem Jahr 460 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 11,72 Mrd. US-Dollar. Damit ging die Anzahl der verfügbaren Projekte um 65 zurück, die insgesamt ausgeschriebene Summe erhöhte sich jedoch um rund 100 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus sind natürlich auch Vorschläge von Seiten der Investoren willkommen, die nicht im Katalog stehen. Download als PDF: Spanisch, Englisch.
  • Sonderwirtschaftszone Mariel (ZEDM): In Mariel sind inzwischen 50 Projekte bestätigt, die eine Investitionssumme von 2,3 Mrd. US-Dollar umfassen.
  • Der jüngst Konstituierte vietnamesische Industriemark „ViMariel„, der innerhalb der Zone autonom agiert, hat mit dem Bauunternehmen Viglacera S.A. bereits den ersten Konzessionär.
  • Die portugiesische Ecoplast S.A. kündigte an, Plastikprodukte und Verpackungsmaterial in Mariel fertigen zu wollen
  • Das Joint-Venture Lácteos Mariel S.A. (mit italienischen Partnern) will künftig Milch und Milchprodukte in Mariel produzieren
  • Das Nescor-Joint-Venture (mit Nestlé als Partner) wird ab Mitte des Jahres 2020 seine Produktion von Keksen und Kaffee aufnehmen
  • Die kanadische WYM Group plant ebenfalls die Fertigung von Hygieneartikeln, darunter Taschentücher und Klopapier in Mariel. Produktionsstart soll Mitte 2020 sein.
  • Angekündigte Reformen:
  • Während der FIHAV kündigte Kubas Regierung eine weitere Öffnung des Privatsektors u.a. für private Fischer, Lebensmittelhändler- und Produzenten an.
  • Vergangene Woche wurde ein neues Gesetz über die Eröffnung von Technologieparks verabschiedet. Diese sollen mit Hilfe von ausländischen und nationalen Investoren Spitzentechnologie zur Anwendung bringen und die Wissenschaft mit der Produktion verzahnen. Der erste dieser Parks entsteht in Zusammenarbeit mit Havannas Informatikuniversität UCI und soll demnächst fertiggestellt werden. Die rechtlichen Grundlagen sind bereits geschaffen:
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3 Gedanken zu “FIHAV 2019: Investitionen unter Trump

  1. Die USA ist das Krebsgeschwür der Welt. Man sieht es nicht nur in Kuba sondern auch in ganz Südamerika inkl Haiti und auch in Nordkorea.

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