19. März 2024

Kuba beschließt „Sofortpaket“ für die Landwirtschaft

Kuba hat einen neuen Landwirtschaftsminister: unmittelbar vor dem anstehenden Parteitag der regierenden Kommunistischen Partei wurde der bisherige Leiter des Agrarministeriums, Gustavo Rodríguez Rollero, „auf Vorschlag des Präsidenten“ abgelöst, wie die Parteizeitung „Granma“ in einer knappen Note bekannt gegeben hat. Zu dessen Nachfolger wurde der 48-jährige Agrarökonom Ydael Pérez Brito ernannt. Ihm kommt die Umsetzung einer weitreichenden Reform der kubanischen Agrarpolitik zu, deren Grundzüge erstmals vergangenen November vorgestellt wurden. Angesichts der anhaltend prekären Versorgungslage versucht Miguel Díaz-Canel bei der Realisierung der Vorhaben noch vor dem Kongress aufs Tempo zu drücken.

Insgesamt umfasst das Paket 63 Maßnahmen, von denen jetzt 30 zur beschleunigten Umsetzung vom Politbüro genehmigt wurden. Diese sollen „eine sofortige Wirkung“ auf die Steigerung der Lebensmittelproduktion haben, erklärte das mit dem Thema betraute ZK-Mitglied Jorge Luis Tapia Fonseca am Mittwoch in einer Sondersendung. In den vergangenen Monaten wurden hierzu Meetings mit Produzenten aus allen Landesteilen abgehalten, auf denen die drängendsten Fragen diskutiert wurden. Fachleute und Funktionäre werteten die Rückmeldungen anschließend in interdisziplinären Arbeitsgruppen aus. Herausgekommen sind jene 63 Maßnahmen, welche der stark ideologisch aufgeladenen Landwirtschaftspolitik auf Kuba zu mehr Pragmatismus verhelfen sollen. „Alles, was die Produktion fördert, Hemmnisse beseitigt und den Produzenten nützt, ist gut“, gab Díaz-Canel als Credo aus. Trotz Pandemie und US-Blockade sei das Thema der Lebensmittelproduktion auf Kuba ein lösbares. Man könne jedoch nicht auf langfristige Maßnahmen warten, weil dafür schlicht die Zeit fehle, so das Staatsoberhaupt. „Das Volk isst keine Pläne“, drückte es Premierminister Manuel Marrero aus.

Kuba muss heute rund 70 Prozent seines Kalorienbedarfs importieren, von dem laut Berechnungen des Agrarministeriums ein Großteil im Land hergestellt werden könnte. Der pandemiebedingte Wirtschaftseinbruch hat zu einer drastischen Einschränkung der Importe geführt, welche sich in einer extremen Versorgungskrise bis hin zu den Grundnahrungsmitteln bemerkbar macht.

Mit dem Reformpaket sollen die Unzulänglichkeiten des überdimensionierten staatlichen Abnahmeapparats um den quasi-Monopolisten „Acopio“ angegangen werden. „Exzessive Bürokratie“ soll abgebaut, die Beziehung zwischen Produktion und Konsumtion entschlackt werden. Ein wesentliches Problem des bisherigen Modells sei die unzuverlässige Bezahlung der Bauern durch staatliche Stellen, so Tapia Fonseca. Immer wieder neu angepasste Maßnahmen hätten die zu Grunde liegenden strukturellen Probleme nicht lösen können, weshalb das Abnahmewesen neu aufgestellt und professionalisiert wird. Wie kubanische Agrarökonomen betonen, zählen neben den Zahlungsschwierigkeiten vor allem die hohen Verlustrate sowie unsachgemäße Lagerung und Transport zu den Hauptproblemen der staatlichen Kanäle.

An die Stelle der bisherigen „klassisch“ planwirtschaftlichen Produktionsverpflichtung („compromiso productivo“) soll jetzt der Vertrag („contrato“) treten, welchen die Produzenten (Kooperativen und Kleinbauern) mit den verschiedenen Abnehmern (Acopio für Libreta-Rationen, Kantinen, Restaurants, Privatsektor, etc.) direkt abschließen und so Zwischenhändler und Bürokratie vermeiden können. Was über die Staatskontrakte hinausgeht, kann frei vermarktet werden: Statt ausschließlich an träge Agrarunternehmen zu liefern, sollen durch mehr Autonomie und Vertragsfreiheit neue Anreize für die Produzenten geschaffen werden. Auch Direktverkäufe an Devisensupermärkte sind möglich, womit die Bauern Fremdwährung für Importe von Maschinen und Ausrüstung einnehmen können. Für einige Produkte gelten Preisobergrenzen, die jedoch in Zukunft vorwiegend auf Gemeindeebene ausgehandelt werden.

Überschüsse können auch bei den für die Lebensmittelrationierung wichtigen Produkten Milch und Fleisch gehandelt werden, der Liter heimische Milch darf auf dem Markt allerdings nicht mehr als 9 Pesos (ca. 0,31 Euro) kosten. Die bisher ausschließlich dem Staat vorbehaltene Schlachtung von Rindern wird gelockert: Erstmals können Rinderzüchter, die ihre Vertragspflichten erfüllt haben, ihr Vieh für Eigenbedarf und Handel selbst schlachten und z.B. an Supermärkte ohne Zwischenhändler direkt verkaufen.

Als wichtiger Bestandteil des „Sofortpakets“ für die Landwirtschaft sind Maßnahmen zur Senkungen der Kosten und verbesserte Rahmenbedingungen verabschiedet worden. So wurden rückwirkend zum 1. Januar die Strompreise für Landwirte um rund 28 Prozent reduziert. Auch die Wassertarife wurden angepasst, was die Produktionskosten auf den intensiv bewässerten Reisfeldern um ein Drittel senken soll. Die Preise für auf Kuba hergestelltes Schweinefutter wurden um 60 Prozent gesenkt, der Einsatz von Agrarflugzeugen soll zum Selbstkostenpreis angeboten werden. Darüber hinaus werden Agrarversicherungen geschaffen, um kubanischen Landwirten erstmals Möglichkeiten zu bieten, sich gegen Ernteausfälle durch Plagen, Dürren, Hurrikans, etc. abzusichern. Neu ist, dass sämtliche Nebenkosten und Verträge direkt mit der Kooperative bzw. dem Produzenten geschlossen werden und nicht mehr über Dritte laufen. Die Förderung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit der Erzeuger soll auch deren Finanzen auf eine neue Grundlage stellen. Bis 2022 profitieren Landwirte zudem von einer reduzierten Einkommenssteuer.

Weitere im November angekündigte Schritte, wie die Erweiterung des Zugangs zum Außenhandel oder die Zulassung von privaten Groß- und Einzelhändlern, sind nicht Teil der unmittelbar bevorstehenden Gesetze, aber in den 63 Maßnahmen enthalten. Nach der langsam eingetretenen Konsolidierung der Währungsreform scheint deren zügige Umsetzung jetzt zu den Prioritäten Díaz-Canels aufgerückt zu sein, der mit der personellen Neubesetzung des Agrarministeriums auch ein Signal an den morgigen Parteitag gesendet haben dürfte.

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68 Gedanken zu “Kuba beschließt „Sofortpaket“ für die Landwirtschaft

  1. Hach, dieses Hofberichterstattung hier nervt sehr!
    Dieses Land ächzt an allen Ecken und Kanten, es gibt Unzufriedenheit und Proteste, viel Repression gegen Andersdenkende und Dissidenten, die Staatspropaganda diffamiert alles und jeden, der sich nicht konformistisch äußert, die Staatssicherheit verhaftet, setzt fest, alles willkürlich natürlich. Aber hier taucht nur auf, was offizielle Organe des 100% Medienmonopols verlautbaren lassen, als würde sonst nichts auf dieser Insel passieren, als das, was Granma und Co berichten. Welches Selbstverständnis verfolgt dieses Blog eigentlich im journalistischen Sinne?

    1. Leben sie in kuba?weil ich lebe in kuba,und von welche repression reden sie?ich bin ein ganz freier bürger,jeden tag bin ich unterwegs,und nirgendswo habe ich sowas gesehen,bitte,kommen sie,und bringe mich dorhin woe es passiert.

      1. Ich kann und will dir nicht die Welt erklären, aber kannst du dir überhaupt vorstellen, dass es unzufriedene Menschen in Kuba gibt, die ein wenig mehr brauchen, als nur vor die Tür zu gehen, um sich frei zu fühlen? Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen in Kuba gibt, die ihre Unzufriedenheit nicht nur gern zum Ausdruck bringen wollen, sondern politisch und gesellschaftlich ihre Interessen selbst vertreten möchten um mit Ideen Verbesserungen für sich, andere und ihr Land zu schaffen?

      2. Und noch etwas, Luz Escobar, Claudia Barretto, Camila Acosta, Luis Manuel Otero Alcantara, Maykel Osorbo und einige andere Menschen aus dem Umfeld von 27N oder Movimiento San Isidro wären sehr froh, wenn sie vor die Tür gehen könnten, weil sie von der Polizei oder der Staatssicherheit belästigt und ohne Angabe von Gründen aktiv daran gehindert werden. Nicht nur das, einigen wurde sogar die Telekommunikation gesperrt, so dass sie weder telefonieren, noch sich via Internet austauschen können. Es ist wie am Tag der Menschenrechte in Kuba. Kuba hat diesen offiziell Tag begangen und sich der Einhaltung gerühmt, während es etliche Menschen quasi in häuslicher Haft hielt und einige sogar vorsorglich festnahm, weil man offensichtlich Proteste unterbinden wollte. Das scheint nun wieder das Motiv zu sein, denn man möchte schließlich ungestört den geriatrischen Kongress… ähm… Parteitag abhalten können. Es wäre ja „völlig vermessen“, wenn das Volk auch noch Ansprüche stellen würde!

      3. Schmunzeln sie einfach über die Kommentare der Person.
        Sie schreibt solche Unmengen hier auf dem Blog und weiss immer am Besten was für andere gut ist.
        Entweder hat sie keine sinnvolle Beschäftigung oder wird hier durch jemanden beschäftigt 😂.
        Wer hat schon so viel Zeit?
        Schreibt immer das Gleiche?
        Regt sich freiwillig so viel auf?
        Und hat immer das letzte Wort?

        1. Bestimmt bin ich ein „Söldner des Imperiums“? Frage an mich selbst, bin ich das? Nein, ich werde ja von der NWO bezahlt! 😀 😀 😀
          Es könnte so amüsant sein, wenn’s nicht so traurig wäre. In Zeiten von Corona ist so ein Home-Office mit Bildschirmarbeitsplatz für einige offensichtlich nicht darstellbar. Und weil sie auch nicht mit Argumenten glänzen können, geht’s ad hominem und bejammern. Naja, von mir aus.
          Vielleicht doch mal mit Klarheit und Argumenten kontern? Dann kann man sich auf eine Sachebene begeben und muss nicht im Trüben fischen.

      4. @Jorge:
        Si solo dice lo que le gusta al gobierno, no le pasará ningún daño. Pero si intenta dejar claras las críticas, será difícil. Los cubanos han aprendido a callar. No puedo imaginar que te guste todo lo que está pasando en este momento. Escuché que los comentarios positivos sobre el gobierno también pueden generar dinero. ¡Entonces yo también hablaría como tú!

        A menudo estoy en Cárdenas. Lamentablemente no es posible en este momento.

        Saludos y todo lo bueno para ti!

  2. Schreib doch selbst, wenns dir nicht passt! Niemand zwingt dich hier zu lesen. Wenn du lesen willst, wie schlimm es in Kuba ist und wie sehr die Kubaner unterdrückt werden, findest du sicherlich eine passende Seite.

    1. @Angel:

      Auch bei unterschiedlicher Meinung sollte man seine Sachlichkeit und seinen Anstand nicht verlieren.

      Freundliche Grüße von Harald

  3. Auggie hat offensichtlich noch nicht viel von Ursache und Wirkung gehört: weshalb denkst Du, bekämpfen USA & Co seit der Revolution 1959 die kubanische Gesellschaft mit fast allen Mitteln? Um dieses Alternativmodell zu zerstören und zu behindern wo immer möglich. Blockade, Sanktionen, Subversion, diplomatische und mediale Attacken laufen täglich gegen dieses friedfertige und hilfsbereite Land und seine Bevölkerung. Nur das Imperium im Norden, das keine Andersdenkenden/Anderslebenden toleriert (auch nicht im eigenen Land), und seine untertänigen „Freunde“ machen sich viel Mühe mit der Zerstörung einer eigenständigen Entwicklung, geben hunderte von Millionen $ pro Jahr für die Einmischung und Blockade aus, die nicht nur in Kuba sondern auch bei uns immense Schäden anrichtet (siehe unblock-cuba.org oder auch netzwerk-cuba.org).

    1. Herr Göll,

      verbreiten Sie hier keine Fake-News. Ich habe selten solch einen Unsinn gelesen.
      Es kann ja sein, dass Sie es halten, wie mit einer drittklassigen Regionalmannschaft im Fussball, die egal wie schlecht sie spielt, blind unterstützt und bejubelt werden muss. Aber das ist allein ihr Problem. Diese „Fan-Kultur“ hat leider traurige Konsequenzen, nämlich dass über Kuba nicht ehrlich gesprochen wird.

      Ich hätte nicht gedacht, dass mich mal jemand so weit bringt, die USA in Teilen zu verteidigen. Die Außenpolitik ist kritikwürdig und natürlich in Frage zu stellen, ganz klar. Aber in den USA kann jeder denken und zum Ausdruck bringen, was er will, ohne dass er dafür staatlich organisierte Repression oder Verfolgung zu erwarten hat. Ganz im Gegensatz zu Kuba, das im Augenblick Menschen, die konstruktiv Veränderungen einklagen, teilweise mittelalterlichen „Actos de Repudio“ aussetzt, mindestens aber durch die Polizei belagern lässt und sie willkürlich am Verlassen ihrer Häuser hindert. Dafür stellt man etliche Streifenwagen zur Verfügung, um diese Belagerungen aufrecht zu erhalten. Ohne Urteil, ohne richterliche Verfügung und ohne Möglichkeit, sich dagegen formell zu wehren wird Menschen ihre Bewegungsfreiheit genommen. Dazu kommen noch die üblichen anlasslosen kurzzeitigen Verhaftungen, nebst Verhören durch die Staatssicherheit hinzu, von der Propaganda und den generalisierenden Diffamierungen und pauschalen Delegitimierungen im Staatsmedien ganz zu schweigen. Der kubanische Karl Eduard von Schnitzler Humberto Lopéz darf regelmäßig gegen Andersdenkende und Dissidenten (Menschen im Dissenz) hetzen und seine üblen Lügen über sie verbreiten. Was so etwas mit einem Meinungsbildungsprozess in einer Gesellschaft macht, habe ich in der DDR erleben können.

      Wäre Kubas Modell eine Alternative, wäre es heute überlebensfähig. Stattdessen steht eine Wirtschaft, die man vor mehr als 60 Jahren einmal funktional übernommen hat heute in Ruinen und kurz vor dem Kollaps, in erster Linie resultierend aus der eigenen zentralisierten Misswirtschaft und der Abschaffung jeglicher Anreizsysteme. Wo keine Überschüsse erwirtschaftet werden, kann eben leider nicht einmal etwas umverteilt werden. Eigentlich ist es noch schlimmer, das Land würde ohne die Transferzahlungen der „bösen Konterrevolutionäre“, die entweder den Mangel und/oder die Unfreiheit nicht mehr ertragen haben, weil sie mit dem Meinungsmonopol oder den eng gefassten „Betätigungsmöglichkeiten“ kollidierten und sich daher freiwillig in Richtung „Imperium“ abgesetzt haben, heute nicht mehr existieren. Ohne die regelmäßigen Remesas wäre das Land längst bankrott. Das scheint für Sie ja überhaupt kein Widerspruch zu sein. Man muss sich das nur mal vorstellen, ein ganzes Land hängt zu einem nicht unerheblichen Teil am Nabel der „bösen Konterrevolutionäre“ auf der „dunklen Seite der Macht“ und Sie verkaufen ein solches System noch immer als Erfolgsmodell. Das Geld des „Imperiums“ (was für eine lächerliche Bezeichnung) ist gut genug um die Maschinerie am Laufen zu halten.
      Um mal ganz weit zurück zu Ursache und Wirkung zu gehen, Fidel Castro hätte nur sein Wort halten müssen, die fortschrittliche Verfassung von 1940 wieder einzusetzen, dann hätte die Revolution vielleicht ein prosperierendes Land mit freien Bürgern hervorgebracht. Die Wiederinkraftsetzung dieser Verfassung war neben der Absetzung des Diktators Batista das eigentlich ursprünglich Ziel der Revolution. Die Menschen sollten wieder verfassungsgemäß garantierte freiheitliche Rechte zurück erhalten. Aber einige glaubten im Zuge der Revolution ungefragt Richtung Kommunismus abbiegen zu müssen. So ist man den eigenen Kämpfern in den Rücken gefallen, die für ein freies Kuba mit freien Bürgern angetreten sind. Und deshalb haben sich auch einige von den Castros abgewendet, weil sie den Weg der „Revolution“ ab dem Zeitpunkt der Zuwendung zum Kommunismus nicht mehr tragen wollten. So wurde über jene dann in Schauprozessen als „Konterrevolutionäre“ gerichtet, bei denen einige zum Tode, die meisten anderen zu harten und langen Haftstrafen verurteilt wurden.

      Spätestens seit dem Knüpfen von Wirtschaftsbeziehungen mit China, Russland, aber auch der EU sind die Sanktionen in ihrer Konsequenz und Härte in den Hintergrund getreten. Zumal sowohl Medikamente, als auch Lebensmittel nicht Teil der Sanktionen sind. Schauen Sie mal auf den Verpackungen in Kuba nach wie oft ein Lebensmittel aus den USA kommt, insbesondere tiefgekühlte Hühnchen! Allein, man muss Waren, die man von seinen Handelspartnern erhält, auch irgendwann einmal bezahlen. Das nervt sogar China und Russland, weshalb viele Projekte mittlerweile gecancelt wurden und Waren oft nur noch auf Vorkasse geliefert werden. Im Übrigen könnte Kuba in diesen Ländern so ziemlich alles beziehen, oft preislich sogar deutlich günstiger. Wenn man wieder billige Autos einkaufen muss, um sie überteuert zu vermieten, gibt es auch kein Problem bei der Beschaffung und Lieferung. Im Übrigen ist „Blockade“ der falsche Terminus, ein falsches Narrativ, denn Blockaden werden militärisch durchgesetzt, in Abgrenzung zu den Begrifflichkeiten „Sanktionen“ und „Embargo“. Aber „Blockade“ ist eben besser für die selbstgesponnene Dramaturgie. Ich stelle nicht in Abrede, dass die Sanktionen einen Effekt haben. Noch nie waren sie aber eine bessere Ausrede für die eigene Misswirtschaft, als heute.

      Zum Thema Friedfertigkeit gäbe es auch außenpolitisch sicherlich Einiges zu sagen, aber das Thema lasse ich hier mal außen vor. Es reicht, den Blick auf das zu richten, was in Kuba tagtäglich an Repression passiert, dann weiß man, was der Frieden dort wirklich wert ist.

      Vielleicht verlassen Sie auch mal in ihrem eigenen Interesse den Pfad des distanzlosen Meinungsjournalismus! Den Fehler macht schon Volker Hermsdorf, wenn er frei von eigener Recherche ganz offensichtlich 1:1 in der Granma abschreibt, um es dann in der Jungen Welt abdrucken oder beim Schwurbel-Portal Telepolis veröffentlichen zu lassen, weil er es mit dem Journalismus nun mal nicht so hat. Aber „Junge Welt“ und „Granma“ ist eh so eine unheilige Allianz, da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus. Kritische Distanz? Absolute Fehlanzeige! Stattdessen hohle Parolen „bis in den Tod“! Um beim Eingangstenor und dem Vergleich mit der Fußballmannschaft zu bleiben, es wäre wohl das Stadion-Heft des Heimatvereins.

      1. TL;DR Richtig so, die Lizenz zum Faken müssen Sie mit niemandem teilen! Muss schon schlimm sein, wenn man von der Bundeszentrale für politische Bildung auf so einen Blog angesetzt wird und nicht mehr Wikipedia verblödeln kann und mittlerweile die eigene Geschichtsklitterei für bare Münze nimmt. Ihre obrigkeitsgläubigen Lehrjahre in der DDR zahlen sich also durchaus aus, gell: gelernt ist gelernt! Sich die USA als Beispiel für Rechtstaatlichkeit rauszuziehen ist natürlich gewagt. Da muss man noch nicht mal andersdenkend sein, schliesslich reicht schon die falsche Hautfarbe um durch die Exekutive entsorgt zu werden. Ganz Mittel-und Südamerika in failed states zu zerlegen ist schon eine gelungene Leistung, nur um mal in der Region zu bleiben. Schöne Freunde haben Sie sich da ausgesucht! Und dann die Leier mit der Wirtschaftlichkeit; das ganze „hätte“, „wäre“, „könnte“ können Sie sich sparen! Sie wissen es nämlich nicht. Das einzige, was wir mit Sicherheit feststellen können ist, dass die kleine Insel seit 60 Jahren in einen Wirtschaftskrieg mit den USA gezwungen wird. Da können Sie sich noch so das Maul über Planwirtschaft und Sozialismus zerreissen; denn ohne dass sich Kuba frei entfalten kann, bleibt die Kritik euphemistisch. Aber offenbar trauen selbst die USA dem Sozialismus nicht die verordnete Unfähigkeit zu: Ansonsten müssten sie nicht Thinktanks und $ versenken und könnten sich bequem zurücklehnen und dem unausweichlichem Untergang zuschauen. Das ganze Gequatsche von Freiheit können sie sich bei all dem Elend im Norden gleich schenken, den death rows, den Knästen und Internierungslagern rund um den Globus. Aber Sie wissen es sicherlich besser.

        1. Nachdem ich hoffte, bis zum Ende deines Textes noch irgend etwas Gehaltvolles darin zu finden, ist mir zumindest eines klar geworden, dass von dir zur Sache nichts zu erwarten ist. So viele Worte, so viel Text um am Ende nichts gesagt zu haben, das wäre der Mühe wirklich nicht wert gewesen. Das Thema ist noch immer in erster Linie Kuba und die Feststellung, dass in diesem Blog ein wesentlicher Teil kubanischer Realität einfach nicht stattfindet und man sich somit durch fehlende Distanz und der Selbstbeschränkung auf ausschließlich offizielle Meldungen letztlich nur zum Reichweitenverstärker der Regierungspropaganda macht, ob gewollt oder nicht.
          Es ist ein merkwürdiger Reflex aus der Beton-kommunistischen „Linken“, auf das Reklamieren und Einfordern fehlender Freiheiten und Demokratie im Angesicht erwiesener Menschenrechtsverletzungen mit unsachlichem Whataboutismus, Relativierungen und Ablenkungsmanövern zu reagieren. Es gibt keinen vertretbaren Grund, warum fundamentale Menschenrechte in Kuba ausgerechnet nicht gewährt werden sollten, warum es Meinungsfreiheit nicht geben darf und warum es keine Rechtsstaatlichkeit gibt. Und so lange es Menschen in Kuba gibt, die das reklamieren, so lange muss sich Kuba dessen international auch stellen.
          So lange du nicht bereit bist, dich auf eine sachliche Ebene zu bewegen, so lange spar dir bitte jegliches Geschwafel.

    2. @Edgario

      Die unrechtmäßige Blockade der USA ist nur eine Seite der Medaille und wird von der cubanischen Regierung für die Mangelwirtschaft verantwortliche gemacht. Die wahren Gründe jedoch liegen in eine jahrelangen Fehlplanung und Misswirtschaft. Sturheit, Uneinsichtigkeit und ein starres Einparteiensystem haben das Land in den Ruin getrieben. Leider ist Cuba kein sozialistischer Einzelfall. In Europa hat kein sozialistisch geführter Staat überlebt. Alle sind an Planwirtschaft und Parteidiktatur zugrunde gegangen.

      Nun wagt Cuba eine Annährerung an kapitalistische Wirtschaftsmuster und hofft, dadurch das Land aus der Misere führen zu können. Ich fürchte – wie ich schon mehrfach an dieser Stelle sagte – dass die Reformen um Lichtjahre zu spät kommen, denn der Staat ist defacto bankrott und bekommt in fast keinem Land dieser Erde noch Waren auf Kredit.

      Die Blockade ist daher nicht das alleinige Übel. Würden alle Sanktionen wegfallen, ginge es Cuba nicht etwa schlagartig besser, sondern es würden sich erneute ungeahnte Schwierigkeiten entwickeln, da dieses Land den Anschluss an den Weltmarkt verpasst hat. Leistung, Löhne und Preise haben die Relation noch stärker verloren als vor der Währungsreform, die nur ein Umschichten der Verantwortung ist.

      Die Agrarreformen lesen sich gut und würden auch etwas bringen, wie ich meine. Doch kann die Bevölkerungen diese Versprechungen noch glauben? Über 60 Jahre werden Freiheit und Wohlstand versprochen. Dabei wurde nicht einmal die Freiheit des Geistes erreicht, und es ist alles bei der kommunistischen Keule des Zwangs und der geistigen Unterdrückung geblieben. Wer den Mund nicht aufmacht, hat auch nichts zu befürchten. Durchaus respektiere ich Menschen, die anders denken. Ich bin auch kein Anti-Sozialist. Die cubanische Regierung tut dies leider nicht! Politisch Andersdenkende haben in Cuba keine Chance. Da ist einfach Schweigen angesagt, wenn man in Ruhe leben möchte. Die meisten Kubaner wissen das – wobei sie anders denken!

      Wenn die Cubaner etwas gelernt hat, dann ist es, an der richtigen Stelle zu schweigen und seine persönlichen Tricks zu entwickeln, um das Lebensschiff der Familie durch stürmische See zu steuern. Dafür verdient dieses Volk meine Hochachtung. Meine persönlichen Freunde auf Cuba sind sich meiner Unterstützung sicher. Dabei habe ich keine politischen Gedanken im Kopf, denn hätte ich diese, müsste ich ebenfalls „Sanktionen“ verhängen.

  4. Guten Tag ist es möglich als Ausländer in Kuba sich in der Landwirtschaft auszuweiten in Klammern Schweinezucht oder Rinderzucht

      1. Lässt sich der Kubaner Ihnen nicht demütig genug vom Kapital zureiten? Bei der restlichen dritten Welt klappt das doch hervorragend! Hat der Kubaner keine Lust fremden Reichtum zu erwirtschaften? Da brauchts sicherlich noch ein bisschen Demokratie und Freiheit und den ganzen Blablabla bis der Kubaner endlich sein ihm zugedachten Platz in der Welt einnehmen will.

        1. Ich fürchte, Sie wissen nicht, wovon Sie schreiben. Das sind nur Reflexe, die mit wirtschaftlichen Überlegungen nichts zu tun haben, die in jeder Ökonomie überlebensnotwendig sind. Wenn Betriebe nicht wenigstens kostenneutral arbeiten, ist irgendwann Schicht im Schacht.

          1. gibt es nicht DEN KUBANER, das ist ein Wunschtraum der Regierung!
          2. gibt es nicht DAS KAPITAL, sondern Unternehmen, die aus Gründen investieren oder es eben (auch aus Gründen) sein lassen. DAS KAPITAL selbst ist keine Entität!
          3. Kuba hätte gern investierende Unternehmen im Land, weil es in Kuba eben KEIN Kapital gibt, das eigene Investitionen möglich machen würde. Weil die Regierung eigentlich weiß, dass die Bedingungen im Rest des Landes für ausländische Investitionen zu unattraktiv sind, um wirtschaftlich zu arbeiten, gibt es die Sonderwirtschaftszone Mariel. Nicht umsonst wird dort die Ansiedlung von Unternehmen zu besseren Konditionen entwickelt und gefördert.
          4. Ein Unternehmen, das in Kuba nicht überleben kann, hat für niemanden einen Wert.

          Ich glaube, Sie wissen nicht viel über die Bedingungen für Unternehmen im Land. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie häufig Bestrebungen von Kubanern im Land selbst, die bereit sind, eine kleine Existenz aufzubauen (oft mit Devisen der Verwandtschaft im Ausland) und damit kleine regionale Wirtschaft zu generieren, immer und immer wieder durch gesetzliche Bestimmungen, lähmende Bürokratie, nicht funktionale Wirtschaftskreisläufe, fehlender Freiheit bei Beschaffung und Vertrieb, krude und willkürliche Maßnahmen immer und immer wieder vereitelt wurden oder noch immer vereitelt werden? Etliche! Nicht wenige wurden deswegen verhaftet!
          Ich gebe Ihnen ein Beispiel:
          Ein Bauer blieb wegen optischer Makel an seinen Tomaten auf der Ernte sitzen, das staatliche Monopol nahm ihm diese nicht ab. Also dachte sich der Bauer, dass er wenigstens Tomatenmark und passierte Tomaten davon herstellt, sie abfüllt und diese verkauft, um den schmerzhaften Verlust zu kompensieren. So etwas ist aber leider nicht vorgesehen in diesem Land! Ende vom Lied ist, dass der Bauer verhaftet wurde. Der Staat importiert lieber weiterhin Tomatenmark für Devisen aus Europa, anstatt anzuerkennen, dass solche Bauern auch Bedürfnisse decken können.
          Ein Milchwirt in Artemisa produzierte Käse aus überschüssiger Milch, wie so viele in der Region, der Staat importiert ihn teilweise unter Einsatz von Devisen teuer aus Europa zu deutlich höheren Preisen. Die miserable Kostendeckung der Pflichtabgaben an das staatliche Monopol drängt nicht wenige in den Schwarzmarkt. Anstatt die Versorgung durch legale Szenarien zu legalisieren, werden solche Betriebe lieber geschlossen und Käse wird weiterhin aus Europa importiert.
          Solche Fälle gibt es etliche, nicht alle sind diesen Ausmaßes, aber in der Summe bedeutet das eine erhebliche Dämpfung des Möglichen und viele Verluste. Einer möglichen vitalen Regionalwirtschaft wird das Potenzial von vornherein genommen zu wachsen.
          Eine allgemein ziemlich dumme Angewohnheit hat der Staat als weitere Bremse, nämlich Geld abzuschöpfen, bevor auch nur irgendein Cent eingenommen oder verdient wurde. Kein Wunder, dass das Land nicht in die Pötte kommt. Und da hilft auch kein Zitieren marxistischer Lehrphrasen! Das interessiert die meisten Kubaner nämlich kaum.

  5. Ein Freund aus Cuba schrieb mir kürzlich: „Die USA haben uns von außen blockiert. Noch viel schlimmer aber hat sich Cuba von innen selbst blockiert und ist dabei, sich abzuschaffen, denn es zeigt sich, dass man ohne das Geld der „Dreckskapitalisten“ nicht überleben kann. Aus dem Traum der Revoltuion ist eine großer Albtraum geworden. Es wir Zeit, das Cuba aufwacht. Die Hoffnung, dass hier jemals ein sozilaistischer Musterstaat entsteht ist an den Versprechungen zerbrochen.“

    So so viel zum Desaster Landwirtschaft!

    1. Ein Freund aus Cuba (sic!) schrieb mir kürzlich: die Besserwisserei der Deutschen geht ihm auf die (noch zu erntenden) Pepinos. Dass hier aber ein sozilaistischer (sic!) Musterstaat entstehen kann, werden die USA schon zu verhindern wissen! Kuba darf niemals erfolgreich sein!

      „So so viel zum Desaster Landwirtschaft!“ – Eben, mehr sollten Sie dazu auch besser nicht schreiben.

  6. Wie schön Auggie und Harald sich dirigieren lassen.
    Egal wo man schreibt sie sind gleich zur Stelle und singen in den schrillsten Tönen und ziehen alle Register der Unvernunft.

    1. Ja, da zahlt sich die Anstellung bei der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Zentralorgan schon aus: umsonst ist seine Verbissenheit nicht. Am besten überzeugt er sich freilich immer noch selbst. Und das ist das pathologische an solchen Gestalten; selbst nicht an der Macht partizipieren, nicht von den bestehenden Verhältnissen, nicht vom Kapital profitieren, aber vehement die Mechanismen der Ausbeutung zu verteidigen! Den dazu notwendigen Rechtspositivismus hat er ja in der DDR zur Genüge verinnerlichen können. Der Rest ist Freiheitsfolklore.

    2. @Jan:

      1. Ich kenne Augie nicht und war – glaube ich – schon viel früher in diesem Blog unterwegs.
      2. Mich dirigiert niemand.
      3. Ich akzeptiere jede politische Richtung – außer Ultarechts und Ultralinks.
      4. Meine Post beziehen sich auf das, was ich erlebt habe und aus Cuba berichtet bekomme. Ich bin kein cubanischer Hotelgast. Ich habe als Deutscher spanisch/cubanische Wurzeln auf die ich sehr stolz bin!
      5. Mich interessieren die Beiträge über Cuba und mich erstaunt immer wieder die Diskrepanz der (staatlichen?) Berichterstattung und cubanischer Wirklichkeit.
      5. Ich nutze die demokratische Meinungsfreiheit, die in Cuba fehlt.

      Wer meine Beiträge liest, wird feststellen, dass ich kritisch bin und meine Haltung sich an der cubanischen Realität orientiert, die momentan nun einmal traurig ist. Wer das wegdiskutieren möchte, lügt sich in die eigene Tasche. Cuba ist – im Gegensatz zu den Zeiten der großen Blöcke – politisch völlig unbedeutend geworden und wird auf der Weltbühne kaum wieder eine nennenswerte Rolle spielen. In der deutschen Presselandschaft findet man lediglich hin und wieder eine Randbemerkung über das Geschehen in Cuba. Wer dort herrscht und wie es dem Volk geht, ist den meisten Menschen und auch den europäischen Politikern – die mit Cuba nicht zu tun haben – völlig egal. Wenn ein monegassisches Prinzlein einen Furz lässt, schlägt es eine unglaubliche Welle in der Presse. Wenn in Cuba jemand fragt: „Was werden wir morgen essen?“, berührt es niemanden. Wir sind in der glücklichen Lage, unsere Bäuche zu klopfen und müssen uns diese Frage nicht stellen. Warum nicht? Weil wir in einem System leben, das zwar nicht perfekt ist, uns aber ein Leben in Wohlstand und Geistesfreiheit sichert.

      Ich schreibe, weil ich hoffe, dass es der eine oder andere doch liest und damit beginnt, sich für Cubas Schicksal und für die Menschen zu interessieren. Wer in Varadero in einem Fünf-Sterne-Hotel seinen Hintern am Karibikstrand badet, bringt zwar Devisen in das Land und wird nach Strich und Faden verwöhnt. Doch vom cubanischen Alltagsleben hat er keine Ahnung – und es interessiert auch die wenigsten, solange sie ein protziges Büfett haben und unterwürfigst bedient werden. Man hat ja schließlich bezahlt, und da ist man wer … (Satire!)

      Ich habe auch mehrfach gesagt, was – aus meiner Sicht – die Zustände ändern könnte: Ein Abkehr von staatlicher Planung und Kontrolle. (Den Weg hat man ja – leider zu spät – schon beschritten!) Freie demokratische Wahlen mit einem Mehrparteiensystem. Cuba muss seinen Platz in einer demokratisch orrientierten Weltgemeinschaft finden. Dann wird das Land auch Hilfe erfahren. Autokratische Herrscher gibt es genug. Doch weiß ich so gut wie jeder andere, dass dieser Wandel ebenso ein Traum bleibt, wie die Revolution zum Albtraum geworden ist. Gut und ehrlich gemeint – und langfristig leider in die Hose gegangen.

      Wenn man mir nur ein einziges Beispiel nennen könnte, bei dem sozialistische Parteidiktatur Freiheit und Wohlstand gebracht hat, machte ich sehr gern eine Verbeugung. Die Liste der untergegangenen sozialistischen Diktaruren ist lange, und ich glaube, dass der Marxismus am Ende ist, da er nur auf dem Papier, nicht aber in der Praxis funktioniert. Die Geschichte hat es doch bewiesen! Die idealisierte „Gleichheit“ scheitert an der dem Menschen angeborenen Gier! Das ist keine „kapitalistische“ Erscheinung, sondern etwas, das wie ein Fluch im menschlichen Erbgut verankert ist. Nur wenigen gelingt es, sich da herauszurudern. Daher verdammte ich Cubas Staatsform nicht auf Teufel komm raus, sondern sage lediglich, dass sie nicht funktioniert hat und nicht funktionieren wird, so wie keine dieser Staatsformen funktioniert hat. Ich weiß, ich wiederhole mich. Ich tue es, weil ich glaube, dass es in den Köpfen noch immer nicht angekommen ist.

      Dazu aber schweigt sich hier jeder aus. Und wenn etwas gesagt wird, sind die USA schuld am Elend. Nein, sauber ist die US-Politik nirgendwo auf der Welt, An diesen Fingern klebt unendlich viel Blut und Dreck. Amerika hat eine mehrgesichtige Fratze. Aber man muss sich hüten, die US zum alleinigen Sündenbock an Cubas Wirtschaftsmisere zu machen.

      Ich wünsche mir für das cubanische Volk nicht mehr, als einen kleinen Wohlstand – befreit von der täglichen Jagd nach Lebensmitteln und darüber hinaus die Freiheit, seine Meinung ungestraft verlauten zu lassen.

      Jan, ist das wirklich zu viel verlangt?

      1. Nein Harald, das ist nicht zu viel verlangt.

        Jeder gönnt jedem normalerweise Glück und Wohlstand.
        Nur der Weg der zu diesem Ziel führt sehen viele eben anders.
        Und das ist gut so, es regt den Geist an und kann positive Veränderungen bringen.
        Niemand der hier Pro-Kuba ist verkennt die desolate Lage dort.
        Aber auch ich erkenne das die Demokratisierung nach unserem Modell in den letzten Dekaden keinen Wohlstand für breite Massen in armen Ländern gebracht hat.
        Freiheit nach ihrem Begriff vielleicht schon. Aber was ist Freiheit wenn man sie sich nicht leisten kann?
        Schauen sie Mal nicht nur auf Kuba. Schauen sie in die Welt.
        Ägypten, Libyen, Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Venezuela, Südafrika und selbst hier in Deutschland. Die Liste ist endlos.
        Alles ist fragil. Destabilisiert. Osteuropa wird zum neuen Pulverfass. Auf dem Balkan brodelt es unter der Oberfläche wie immer.
        In Bulgarien gibt es kaum noch Arbeitskräfte um das Land aufzubauen. Die arbeiten in anderen Ländern und schicken den Alten nur noch Geld. Eigentlich funktioniert es dann so wie auf Kuba.
        Nennen sie mir Mal all die Länder wo Fortschritt und Wohlstand entstanden sind?
        Fakt ist, das in großen Teilen der Welt die Demokratisierung nach unserem Modell, Destabilisierung, Chaos und noch größere Armut von großen Bevölkerungsschichten verursacht hat.
        Es ist nämlich keine Demokratisierung sondern, wie sie gut beschreiben, etablieren der Gier.
        Des Profits. Wer hat bekommt mehr, wer nichts hat bekommt noch weniger. Er darf eben nur schreien wie er will. Es wird doch nicht hingehört.
        Ich mache mir große Sorgen um unsere altes Europa. Es zerbricht. Die Linien verhärten. Der Nationalismus wird immer größer.
        Großbritannien hat es rechtzeitig erkannt und versucht sich zu retten.
        Die soziale Kluft steigt stetig an, die EZB bestimmt wie es läuft.
        Vernichtet das Kapital von kleinen Sparern, lässt die Mieten explodieren und belohnt die Wohlhabenden mit noch mehr Geld. Nur um die schwächelnde Wirtschaft noch was am Leben zu halten.
        Die Politik ist entmachtet. Sie hat die Aufgabe das Chaos zu verwalten und die Wunden zu verbinden. Ja noch haben wir den Wohlstand. Der ist aber noch die Auswirkung von vergangenen Zeiten. Einer Zeit mit Stabilität. Vieles ist Erbmasse von unseren Eltern.
        Die meisten Bereich werden auch bei uns inzwischen subventioniert weil sie nicht wirtschaftlich sind.
        Milliarden Subventionen in die Landwirtschaft um billige Lebensmittel zu produzieren.
        Milliarden in Schwimmbäder, ÖPNV, Wohngeld, Kindergeld, Gesundheitssystem, Bildung, Kultur……..
        Die Liste der unwirtschaftlichen Bereiche ist endlos. Die Frage ist ob eine Gesellschaft sich diese Leisten kann oder will und was der Preis dafür ist.

        Also mit Blick auf die ganze Welt kann ich also nicht vom Erfolg unseres Systems sprechen.
        Das einzige Land was einen großen Teil seiner Bevölkerung aus der Armut geholt hat und Perspektiven bietet ist China. Ein großer Teil der Chinesen ist stolz auf die eigenen Leistungen und akzeptiert die Führung in Peking. Sie beweist sich in den Erfolgen. Sie entspricht sicherlich nicht meinem Freiheitsverständnis. Aber ich bin auch keine Chinese. Die sind viel kollektivistischer als wir. Das gilt übrigens für viele Völker der Welt. Das WIR liegt in der Natur des Menschen.
        Die Gemeinschaft, die Familie. Psychologen können das bestätigen.
        So habe ich es auch an der Seniorenakademie Psychologie gelernt. Gier wird in einer sozialen Gruppe von Natur aus von den Mitgliedern abgestraft.
        Und wo wir ist, ist immer auch weniger ich. Dafür bekomme ich dann auch wieder was zurück.
        Das ist ein riesiges Problem unserer Gesellschaft.
        Darum funktioniert unsere System oft so schlecht in anderen Regionen.
        Hier ist alles nur auf Individualisierung ausgerichtet. Das bestätigen mir auch die meisten Kommentare hier. Die Gesellschaft muss sich an den Einzelnen anpassen und nicht umgekehrt.
        Das ist eine Dilemma. Es funktioniert in keiner Familie, in keinem Betrieb, in keinem Verein.
        Aber im Staat soll es funktionieren. Ein Widerspruch in sich.
        Letztendlich wird es sich in Zukunft beweisen. Unsere System ist schließlich auch etwas ganz neues in der Geschichte.
        Demokratie in der jetzigen Form gab es nie.
        In kleine sozialen Gruppen, in Familien gab es immer hierarchische Strukturen.
        Demokratien wie bei den Griechen oder den Römern haben doch immer wieder zu diesen Strukturen hin entwickelt.
        So ist der Sozialismus für mich auch keine natürliche Struktur.
        Der Mensch fühlt sich von Natur aus verbunden mit seinen Menschen in seiner Umgebung.
        Ferne Gruppen wurden immer mit Misstrauen betrachtet.
        Und jetzt müssen gegen unsere Natur mit Milliarden Menschen auf einem viel zu kleinen Planeten leben und so tun als ob wir eine große Familie sind und es auch so organisieren.
        Das geht zwangsweise in die Hose. Das ist ein anderes Thema. Erklärt aber viele unlösbare Probleme.

        Für mich war das Modell von Obama und auch von der EU und vielen Staaten der Welt eben die bessere Lösung als eine radikale Veränderung und damit unweigerliches Chaos in einem nicht an Demokratie gewöhnten Land wie Kuba.
        Die Führung in Havanna gibt offen ihr Versagen zu. Das kann man hier in vielen Artikeln lesen.
        Das Prinzip war die Regierung in Havanna bei ihren Reformen zu unterstützen und so mit Ausdauer von außen für politische Änderungen zu sorgen und vor allem eine schnelle Normalisierung in der Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen.
        Letztendlich natürlich wieder auch mit dem Gedanken zu verdienen.
        Das ist dann auch sehr legitim. Jeder hat seinen Vorteil.
        Dafür wollte man Kuba auf Augenhöhe in die Weltgemeinschaft aufnehmen.
        Dazu muss man nicht das gleiche politische System haben so wie sie es hier fordern.
        China ist ja nun Mal das beste Beispiel.
        Jetzt steht Kuba auf der Terrorliste. So schnell geht das!
        Das Patient war fast tot. Jetzt bekommt er den Rest. Da kann die Regierung nichts mehr machen.

        Viel Kritik auf Kuba hier gleicht für mich folgendem:
        Der gestürzte Patient liegt auf dem Boden, man tritt auf ihn ein. Stellt erst große Forderungen bevor man ihm auf die Beine hilft.
        Dann ist er Tot und hofft auf eine Auferstehung von etwas Wunderbarem, Perfekten.
        Das grenzt für mich schon an Perversität jeglicher Menschlichkeit.
        Man hat die Pflicht zu helfen, Not zu lindern und zur Besserung beizutragen.
        Wie Obama es wollte und die Weltgemeinschaft es eigentlich will.
        Nicht zu töten und dann nach dem Motto: Der Rest kommt dann von alleine. Alles erblüht zu neuem Leben.
        Sie vergessen auch das Kuba immer noch ein strategischer Punkt vor den USA ist und weder die Russen, die Chinesen oder Europa die Finger weiter ausstrecken um die USA nicht gegen sich aufzubringen.
        Weil eigentlich will probiert jeder überall zu verdienen, sei es nur an Zahnbürsten.
        Aber da könnte ja auch schon wieder irgendwo ein U.S. Patent drin verborgen sein.

        Wenn man sich bei dem Thema Kuba nur auf Kuba konzentriert gibt es keine Lösung.
        Die Bevölkerung wird weiter Leiden. Durch die eigene Regierung und anderer Länder.
        Es ist Pragmatismus gefragt. Abstand nehmen von seiner Ich-Bezogenheit.
        Frage den anderen wie du helfen kannst. Wie du Leid vermindern kannst.
        Was für mich gut ist, ist noch lange nicht für andere Ideal.
        Schade das die Ära Obama kurz war. Er hatte keine Chance sich zu beweisen.
        Die US Politik schwankt von einem Extrem ins andere. Um die paar Jahre.
        Die Welt muss sich dem fügen.
        So kann man nichts aufbauen.
        Das ist der große Vorteil der Chinesen. Kontinuität.
        Stellen sie sich Mal vor die Revolution 1989 hätte Erfolg gehabt.
        Was wäre China jetzt? Ich weiß es nicht. Aber ich denke ein zerfallenes Land.
        Verschiedene eigene Staaten. Einer verarmte Bevölkerung mit Streitigkeiten um Rohstoffe usw.
        Da kann sich dann jeder seinen eigenen Reim zu machen.

        Was wäre aus der DDR als selbständiger Staat geworden. Ohne all die Fördermittel aus dem Westen und der EU. Ohne Bevölkerungsflucht in die alten Bundesländer.
        Schauen sie sich in Osteuropa um. Ist das Demokratie, Wohlstand?
        Da sieht man Jahr für Jahr eine Rückentwicklung…..Polen, Ungarn, Bulgarien.

        Ich bin Mal gespannt wie alles in 10 Jahren aussieht. Die Welt. Kuba ist für mich nur ein ganz kleiner Teil davon. Weltpolitik ist für mich das interessante Thema. Die entscheidet über Wohlstand auf Dauer.
        Weil kein Staat entscheidet alleine über sein Sein.
        Das wird hier in den Kommentaren fälschlicherweise oft so dargestellt.
        Nur wenn ich versuche das Ganze zu verstehen kann ich mir in etwa ein Bild vom Detail machen.
        Und es wird im komplexer und detaillierter, verwirrender…..

      2. @Harald
        Du sagst es!
        Vorteilsnahme steckt in uns drin, es ist der Motor der Evolution und Entwicklung. Um die toxischen Seiten dieses Motors muss man sich kümmern und abwürgen und die positiven Effekte nutzen. Alle Menschen umzuerziehen kann keine Lösung sein. Der Kapitalismus ist so schlecht, wie die Gesellschaft, die um ihn herum existiert. Nutznießer gibt es zu jeder Zeit. Menschen sind anpassungsfähig und suchen sich immer Möglichkeiten, Vorteile für sich zu nutzen. Und deshalb kommt es eher auf die Gesellschaft an, die den Rahmen bestimmt, was geht und was nicht geht.
        Marx wäre heute kein Marxist. Denn im Gegensatz zu seinen Jüngern war er ein flexibler Geist, ein Philosoph, kein Ideologe. Das kommunistische Manifest hat als Auftragswerk geschrieben und es ist geprägt vom Eindruck der Erfahrungem aus der Zeit des Manchesterkapitalismus. Auch diese Zeit war in erster Linie von der moralischen Reife der Gesellschaft geprägt und den daraus resultierenden Abwesenheit humanistischer und sozialer Standards.

    3. Bedauerlich, was Menschen alles für eine Quatsch schreiben, wenn sie keine Argumente haben.
      Ich handle nach eigenem Wissen und Gewissen und bin durch den kubanischen Staat mit seinem totalitären Zügen und dem Anspruch, jeden Aspekt des Lebens zu indoktrinieren und zu kontrollieren, enttäuscht. Und da es mittlerweile Freunde und Bekannte trifft, die für sich und ihre Kinder keine Zukunft sehen, Schwierigkeiten haben, sich sinnvoll zu ernähren, reibt mich das auch entsprechend auf, denn in erster Linie hat diese Situation mit eben diesem totalitären Machtanspruch zu tun, der ein Prinzip aufrecht erhält, das Entwicklung auf ökonomischer und gesellschaftlicher Ebene behindert. Wäre das ein normales Land, in dem Menschen die Politik durch freie demokratische Prozesse mitentscheiden können und in dem sie sich und ihre Interessen auch parlamentarisch vertreten lassen können, könnte ich sagen, „aktiviert euch, kämpft um eure Ideale, engagiert euch in euren Interessenverbänden oder Parteien, bringt zum Ausruck, was euch nicht passt“. Aber da derartiges prinzipiell völlig ausgeschlossen wird, werde ich sie so lange unterstützen, bis ihnen diese Grundrechte zuerkannt werden, ganz egal, wie lange das dauern wird.
      Wer sich tatsächlich dirigieren lässt, das wird mir mit Sicherheit niemand erzählen können, der über Kuba nicht mehr weiß, als die „Granma“ oder die „Junge Welt“ zu schreiben bereit sind.

  7. Dann wünsche ich ihnen noch viel Erfolg beim Kampf.
    Ich hoffe nur das die Koletarialschāden begrenzt bleiben.
    Die Zeit wird es zeigen.

    1. Mir geht es tatsächlich nur darum, dass die Leute sinnvoll mitbestimmen dürfen und sich auch frei äußern können.
      Die Sache ist die, dass es die Regierung selbst in der Hand hat, einen sanften Prozess eines echten Wandels hin zu einer Demokratie zu beginnen. Wenn das als Roadmap klar erkennbar wäre und der Weg z.B. über einen nationalen Bürgerdialog beginnen würde, echte Meinungsfreiheit etabliert würde, stünde auch mehr Vertrauen im Raum und wahrscheinlich wäre sogar ökonomische Hilfe möglich, weil sich Nachhaltigkeit im Demokratisierungsprozess absehen ließe.
      Ansonsten passiert, was in solchen Fällen immer passiert, die Leute werden kriminalisiert und die Polarisation wird stärker, was auch die Kreativität und Professionalisierung im Protest provoziert. Im Ausland wird es Wiederhall und Unterstützung geben, einige Staaten werden Druck auf das Regime wegen Menschenrechtsverletzungen machen, all das erfasst auch andere, die latent die Regierung in Frage stellen und die Punkte, die sie unzufrieden machen, bisher noch nicht sinnvoll verknüpfen konnten oder es sich nicht getraut haben.
      Aus meiner Sicht ist Pandoras Box geöffnet und die Regierung hat mittelfristig nur die Möglichkeit sich zu öffnen oder das gleiche Schicksal zu erleiden, wie es die DDR-Führung zu Recht erlitten hat. Auch deren Arroganz, den Leuten zuzuhören und das generelle Misstrauen gegenüber ihnen und die Gruppendynamik ideologisch geprägter Kreise ohne Korrektive hat eine Entwicklung „zuverlässig“ verhindert. Zum Glück ist das gewaltfrei abgelaufen. Gewaltfrei sind die Kubaner auch lange Zeit, aber wenn der Faden reißt und sich Wut entfacht, kann es sehr sehr heftig werden, bis die Emotionen wieder nachlassen.

      1. Der Wandel vom Sozialismus hin zur Demokratie kann aus verschiedenen Gründen so nicht stattfinden. Zum Einen fehlt den Eliten die Vorstellung was Demokratie in seiner Komplexität wirklich bedeutet. Jahrzehntelang wurde die Bevölkerung nur mit den „ schlechten“ Begleiterscheinungen, die zweifelsohne mit einer Demokratie einhergehen, polarisiert. Nein, ein Wandel wäre für die Politik im Lande faktisch ein Verrat der eigenen Werte und Überzeugungen. Damit würde die Legitimation der Revolution im Allgemeinen in Frage gestellt und dem letzten in der Bevölkerung würde schlagartig klar, dass er jahrelang belogen und im Interesse des Machterhaltes der Eliten missbraucht wurde. Zum Anderen ist für jede Demokratie eine freiheitliche Verfassung, eine Opposition, persönliche Freiheit und Meinungsäußerung des Einzelnen sowie eine Gewaltentrennung im Land unerlässlich. All das, liegt meiner Meinung nach für Kuba in weiter Ferne. Wenn also ein Wandel des politischen Systems nicht funktioniert was dann?
        Es bleibt nur zu warten bis die Erosion soweit fortschreitet bis diese Regierungsform völlig in sich zusammenbricht. Nur so ist gewährleistet dass die Zukunft des Staates von neuen, unbelasteten Bürgern gestaltet wird. Leider fallen mir dazu zuerst nur Exilkubaner ein. Deren Herausforderung scheint aber gewaltig. Sie müssen zum Einen ein neues politisches System etablieren, eine funktionierende Wirtschaft errichten, ein gerechtes Sozialsystem einführen und nicht zuletzt einer, ihren scheinbaren Werten beraubten Bevölkerung, moralische und ethische Leitlinien sowie das Gefühl der aktiven Mitgestaltung was die Zukunft des Landes betrifft geben. Gleichzeitig ist eine aufrichtige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unabdingbar.
        Nur so wird der lange Weg zur Demokratie für Kuba aus meiner Sicht funktionieren. Dem Land und der Bevölkerung wäre auf jedem Fall zu wünschen.

        B.S.

        1. Sehr gut analysiert.
          Ich sehe ehrlich gesagt auch keine große Chance, dass es einen sinnvollen Wandel mit einer kommunistischen Regierung geben kann. Nicht umsonst verschließen sich kommunistisch orientierte Regierungen einer freien Wahl und beschneiden die Meinungsfreiheit, sie wissen natürlich, dass sie eine weitere Legislaturperiode nicht überstehen würden. Aus diesem Grund leiten sie die Notwendigkeit ab, die Menschen zu erziehen oder umzuerziehen und ihnen den Zugang zu freien Informationen vorzuenthalten und zu verzerren. Freie Meinungsbildungsprozesse werden behindert, ihre Indoktrination beginnt bereits im Kindesalter.
          Trotz allem, die Hoffnung stirbt zuletzt. Als Ideal hat man zwangsläufig immer den gewaltfreien Übergang in der DDR mit runden Tischen vor Augen.
          In den Reihen der Exil-Kubaner gibt es für mich ehrlich gesagt kaum seriöse sichtbare Protagonisten, die Verantwortung übernehmen könnten. Ich weiß, dass es kluge Köpfe im Ausland gibt, aber wie sie in Betracht und zu diesem Mandat kommen sollten, ist mir ein Rätsel. Aus Miami erwarte ich jedenfalls nicht viel Gutes.

        2. …von neuen, unbelasteten Bürgern gestaltet wird.
          Exilkubaner geben moralische und ethische Leitlinien vor….Gefühl der aktiven Mitgestaltung beibringen…..
          Das wird dem Land und der gesamten Bevölkerung gewünscht!

          Bin ich noch im richtigen Film?
          Umerziehung durch eine Minderheit ? Andere Sitten beibringen? Auf den richtigen Weg bringen?

          So was erschreckendes habe ich seit Jahren nirgendwo mehr gelesen!!!
          Aber es bestätigt dann meine Sichtweise mit einem Schlag mitten in meine Fresse.
          Um die westliche Demokratie zu exportieren ist jedes Mittel recht !!!
          Inzwischen schreckt man sogar vor dem Wort der Umerziehung nicht mehr zurück.
          Wir haben es gerade in Nazideutschland hinter uns gelassen.
          Die DDR Führung hat ihre Bürger umerzogen.
          Das Regime in Kuba hat seine Bürger umerzogen und jetzt soll es durch eine neue Elite, den Exilkubanern umerzogen werden.
          Die Demokratiemission wie die Evangelisierung durch die Kreuzzüge im Mittelalter.
          UMERZIEHUNG !!! In welchem Zeitalter leben wir?
          Das wir uns in unserer Demokratie immer weiter zurück entwickeln ist mir seit 20 Jahren bewusst.
          Das die Demokratiekreuzüge stattfinden kann ja auch jeder im Fernsehen täglich live erleben. Aus dem Arabischen Frühling ist ein Alptraum geworden!
          Aber das jetzt Leute ganz offen auch wieder Umerziehung propagieren…..?
          Und andere Leute nennen so etwas auch noch gut analysiert…..
          Wie pervers muss man sein um anderen so seine eigenen Ideale aufzudrängen?

          Ja, Demokratie lebt inzwischen davon die niederen Instinkte im Menschen zu beleben. Wer hat noch gelernt was Demokratie überhaupt bedeutet?
          Welche hohe Anforderungen sie Ethisch, Moralisch und Sozial an jeden Bürger stellt um dauerhaft zu funktionieren?
          Unsere Demokratie ist ein Intensivpatient.
          Das einzige Land wo sie noch einigermaßen funktioniert ist die Schweiz.
          Da steckt sie im Blut. Da werden Kinder von klein an erzogen das Demokratie Verantwortung bedeutet. Jedes einzelnen! Einer für alle, alle für einen!!!!!!

          Und jetzt hier so ein Kommentar. Seit langer Zeit das mir die Hutschnur reißt.

          Falls das ein Kubaner liest: Ich schäme mich für solche Landsleute hier. Sie haben anscheinend immer noch nichts gelernt und denken immer noch am Deutschen Wesen soll die Welt genesen. Runde Tische aus DDR Zeiten………
          Ich brauche frische Luft!

          UNFASSBAR !!!

          1. Es wird Zeit, dass dir die Hutschnur reißt und du endlich einmal realisierst, was mit deinen kommunistischen Gesinnungsbrüdern und dir nicht stimmt, wenn sie ihre Doppelstandards und ihre Ideologie als einzig gültige Moral verkaufen und unter diesem Label Menschen unterdrücken und verhindern, über sich selbst befinden zu können. Deine moralische Entrüstung ist besonders verlogen und bigott vor dem Hintergrund geschilderter Schicksale, denen du nur mit überheblichem Spott und Geringschätzung begegnet bist. Auch formale Rechtsakte kommen in deiner Welt schon mal unter die Räder, wenn es der zum Ideal erhobenen Ideologie vermeintlich hilft. Genau diese Überheblichkeit repräsentiert auch die Regierung in Kuba im Umgang mit Andersdenkenden.

            Dein Post zeigt nur deine Argumentations- und Hilflosigkeit an, die du mit moralischer Empörung aus vermeintlicher „Überlegenheit“ zu überlagern versuchst. Das Gegenteil ist der Fall.

            Ich für meinen Teil habe kommunistische Regime beschrieben, als ich von „Erziehung“ oder „Umerziehung“ schrieb. Deine Empörung geht vollständig ins Leere. https://de.wikipedia.org/wiki/Umerziehung
            Wir können auch von Indoktrination oder „ideologischer Umpolung“ sprechen, wenn dir das irgendwie hilft.

            Der Bürger in kommunistisch orientierten Systemen soll als solcher vom Anfang seines Lebens zu einem Kommunisten erzogen werden. Manche Abweichler (oder auch Störer) versucht man auch umzuerziehen. Das gab es unter nahezu jedem kommunistischen Regime.
            Zum Thema Demokratie, niemand reitet nach Kuba ein und „exportiert“ Demokratie, auf eine solche Idee kommen Menschen von ganz allein, wenn sie politische Teilhabe wollen und andere Meinung sind. Du musst mal von deiner kruden Vorstellung abrücken, dass irgendwer kommt um dieses marode Land zu annektieren oder einzuverleiben. Zu einer Demokratie entscheidet sich eine Gesellschaft und adaptiert es in einem Prozess, wenn sie es denn will. Oder sie entscheidet sich vorerst dagegen. Die Verlogenheit der Kommunisten im Umgang mit Demokratie zeigt eigentlich nur eins, dass sie den Plebs und sein Voting eigentlich fürchten.
            Die Kubaner entscheiden selbst, ob sie Demokratie wollen. Dafür bedarf es zunächst erst einmal die Möglichkeit, sich frei zu informieren, sich auszutauschen, seine Meinung zu „finden“, sich zu orientieren, sich politisch frei zu betätigen um dann in einer freien Wahl auch frei wählen zu können. Wie lange soll die derzeitige Chimäre noch laufen, die nur aus Phrasen und Durchhalteparolen besteht?
            Wenn dich das alles so erschreckt, dann scheinst du für Jahrzehnte in irgend einer Blase gelebt zu haben. Umso besser, wenn du endlich mal von der Realität eingeholt wirst. Um mal mit deinen Worten zu schreiben, du hast in einem Film gelebt, nun wird es mal Zeit für die Realität zur Abwechslung.

          2. Sie sollten unter ihrer Heimarbeit mehr Zumba machen, von kubanischer Lebensfreude genießen.
            Das löst die Verbissenheit und erweitert den Geist. Man ist weniger zappelig und sieht besser aus. Das lässt neue Ideen entstehen!
            Ich habe gerade meine Stunde hinter mir und der Hut sitzt wieder perfekt.
            Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg beim Posten ihrer Gebetsmühlen.

  8. Ich bin ganz Ihrer Meinung, das der Erfolg eine demokratische Regierungsform einzuführen, zu einem nicht unerheblichen Teil, an der Akzeptanz und dem Vertrauen in die Führungsriege liegt. Das der Übergang dazu nicht ohne negative Begleiterscheinungen einhergeht muss jedem klar sein. Die Menschen im Land müssen erst ihren Platz finden und bis sie ihrer Regierung vertrauen wird auch seine Zeit dauern. Ich bezweifle auch nicht, das der Wandel hin zur Leistungsgesellschaft die ältere Generation überfordert. Genau diese Generation wird am wenigsten von einem Neubeginn zu erwarten haben. Dennoch ist der Wandel alternativlos. Die überwiegende Mehrheit wird endlich eine Perspektive im Leben haben und, ich bin mir sicher, diese auch Nutzen wird. Das Land wäre gut beraten sich beim Übergang in die Souveränität vom „großen Nachbarn“ unterstützen zu lassen. Zum einen haben die Estados Unidos das nötige Geld, das nötige Know-hows und es liegt in ihrem Interesse den Einflussbereich Chinas vor ihrer Haustüre zu verhindern. Auch wenn dies für viele die Überschreitung des Rubicon bedeutet, erachte ich auch das für alternativlos. Nur so gelingt die zügige Herstellung einer Reputation ohne die keine internationalen Investoren gefunden werden. All das ist natürlich kein Garant dafür das am Ende eine Demokratie entsteht wie wir sie gewohnt sind. Wahrscheinlicher ist jedoch die, einer Demokratie sehr ähnlichen Variante mit einem unverkennbaren kubanischen Touch. Das muss aber alles andere als schlecht sein.

    B.S

  9. Um was Sie sich so sorgen! Wie gut die bürgerliche Demokratie funktioniert, lässt sich ja am weltweiten Verrecken prima ausmachen. Für Kuba sähe das Modell dann so aus wie auf den Nachbarinseln. Bevor Sie aber Kuba eine bürgerliche Demokratie verordnen, sollten sie sich vielleicht erst einmal mit dem direkt demokratischen System auf Kuba befassen. Parteibuch spielt da nämlich keine Rolle, dafür kann sich jeder zur Wahl stellen, muss sich halt dann auch verantworten. Stellen Sie sich das mal in einer bürgerlichen Demokratie vor: Sich verantworten müssen vorm Wähler! Nicht durch eine Partei nach oben gespült zu werden! Aber träumen Sie ruhig weiter vom heilbringenden Kapital und seinen Partikularinteressen, die Sie als individuelle Freiheiten halluzinieren, wiederholen Sie weiter gebetsmühlenartig das Einparteiengeleier, um zu beweisen wie wenig sie von Kuba begriffen haben.
    Wie gut sich der grosse Nachbar um Kuba kümmern kann, wissen die Kubaner noch aus ihrer Geschichte. Falls sie es nicht mehr so ganz genau auf dem Schirm haben, reicht aber auch ein Blick nach Lateinamerika. Leckere Zustände!

    1. Sehr schön, sie kennen den Unterschied zwischen der Praxis in der Welt und den theoretischen Gebetsmühlenwunschvorstellungen. Sie erkennen was die grenzenlose Freiheitsfolklore der Welt bringt. Viel Schein und wenig Sein!

    2. Sehr geehrter Brito,
      verstehe ich sie richtig sie sind der Meinung Kuba hat ein demokratisches System weil sich jemand ohne Parteibuch zur Wahl stellen kann? Wenn ja, dann hat es für mich den Anschein einer verzerrten Wahrnehmung die sie über die Verhältnisse in Kuba haben.

      Auch ihnen einen schönen Abend

      B.S.

  10. Sehr geehrter Jan,
    eines vorweg, ich teile ihre Meinung in kleinster Weise. Von Demokratie importieren kann keine Rede sein. Wie ein Vorredner schon schrieb „ die Leute kommen von selber drauf“ so trifft er damit den Nagel auf den Kopf. Was an den Exilkubanern per se schlechter sein soll ist mir suspekt. Ihre Familien in Kuba werden ihre Ansichten mit Sicherheit nicht teilen und das liegt nicht an den dringend benötigten Geld oder Medikamentensendungen. Die Lage im Land ist katastrophal und die Mehrheit möchte nur noch weg. Ich kenne keinen persönlich den man mit ideologischen Durchhalteparolen noch erreicht. Auch Sie können die Augen vor der Realität nicht verschließen. Die Anzahl der sozialistisch geführten Staaten weltweit beträgt nur noch eine Handvoll. Warum ist das so? Weil Sozialismus, Freiheit und Wohlstand nicht miteinander vereinbar sind. Und genau diese Freiheit und Wohlstand sind es nach dem der Einzelne strebt. Das entspricht der menschlichen Natur und kann dauerhaft durch kein Regime unterdrückt werden. Sozialismus ist maximal ein „schöner“ Traum der vor der Realität nicht bestehen kann. Je früher diese Erkenntnis eintritt desto geringer sind die Spätfolgen für die Gesellschaft. Ich weiß nicht in welcher Weise sie sich mit Kuba verbunden fühlen aber mit genau ihrer Meinung versagen sie den Menschen den dringend herbeigesehnte Perspektive. Damit wären wir also beim Schlag ins Gesicht. Ja, ich hoffe sogar das einige Kubaner das lesen und Sie würden erstaunt sein wieviele das so unterschreiben würde.

    B.S.

    1. Sie gehen nicht auf meinen Kommentar ein! Ich habe über Demokratie geredet.
      Über Sozialismus habe ich nicht geredet und das Regime in Havanna wegen seiner Umerziehung angeprangert.
      Sie haben einfach wieder die Standardgebetsmühle gepostet.
      Ihnen einen schönen Sonntag mit viel kubanischer Lebensfreude!

  11. Sehr geehrter Jan,
    natürlich ist eine Demokratie in sich nicht die perfekte Antwort auf alles. Aber dennoch die beste Antwort die alle freiheitsliebenden Menschen vereint. Die Zweifler in einer jungen Demokratie sind eine geringe Minderheit. Zu Präsent sind noch die Erinnerungen an das was vorher war und mit fortschreitendem Aufbau profitiert der Einzelne was die junge Demokratie stärkt. Die Zweifel und das Hadern damit beginnt erst später. So ab der dritten Generation, wenn die Alten die die anderen Zeiten noch erlebt haben weniger werden. Dann finden und organisieren sich ihre vermeidlichen Gegner und versuchen, mit teils hanebüchenem Gedankengut die Leute auf ihre Seite zu ziehen. Dies gelingt am besten bei den sozial schwächeren, die sich aus unterschiedlichen Gründen, nicht als Teil dieser Gesellschaft empfinden. Dies ist immer bedauerlich und birgt politischen Sprengstoff in sich. Deshalb ist es die oberste Pflicht einer Demokratie darauf eine Antwort zu finden die diesen Menschen gerecht wird. Je besser eine Demokratie umgesetzt wird desto standhafter ist sie. Genau diese Umsetzung birgt die größten Risiken. Meist sind die politischen Machtverhältnisse so, daß bei jeder Entscheidung nur der kleinste gemeinsame Nenner dabei herauskommt. Das genügt auf Dauer natürlich nicht und erzeugt bei den Menschen das Gefühl eines Stillstands der, in letzter Konsequenz, zur Politikverdrossenheit und Gleichgültigkeit führt. Diese Widrigkeiten zu überwinden sehe ich als die größte Herausforderung.
    Auch ihnen einen schönen Sonntag!

    B.S.

    1. Ich danke ihnen für diesen tiefgründigen Kommentar.
      Er entspricht in vielem meiner realen Wahrnehmung unserer jetzigen Demokratie in Deutschland.
      Er bestätigt auch meine Ängste für die Zukunft, wenn alles nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner geregelt wird.
      So kam ich auch mit dem Vorbild Schweiz. Die hat auch ihre Probleme.
      Sie ist für mich aber ein Beispiel wie Demokratie überlebensfähig ist. Die Geschichte der Schweiz ist der Beweis. Politikverdrossenheit ist da sehr viel weniger verbreitet.
      Schauen sie Mal wie viele Volksabstimmungen da pro Jahr sind wo man hier gar nichts von hört.
      Darum schreibe ich auch des öfteren das die Zeit es zeigen wird was gut war. Und das geht weiter als 20 Jahre oder so.
      Für eine Demokratie braucht es eben mündige Bürger und eine direkte Demokratie
      Da sind wir in Deutschland weit von entfernt und entfernen wir uns auch immer weiter von.
      Ich habe für mich Mal was grob berechnet: Danach wählt fast jeder zweite Ostdeutsche Mann die AFD!
      Das erschreckt mich. Demokratie auf BILD-Niveau.

      Ich freue mich dann über Menschen wie sie, die noch bereit sind zu differenzieren.
      Da kommt man mit weiter und findet gemeinsam tragbare Lösungen. Auch mit unterschiedlicher Meinung.

      Sie beschreiben das junge Demokratien durch Enthusiasmus gestärkt werden.
      Das der Einzelne mit fortschreitendem Aufbau profitiert und der Wohlstand steigt.
      Die Meinung kann ich nicht teilen, da ich das in der Realität in der Welt nicht sehe.
      Die jungen Demokratien welche vor 30 Jahren entstanden sind befinden sich jetzt schon im Verfall.
      Haben nie Gleichberechtigung und Wohlstand gebracht.
      Ich kenne kein Osteuropäisches Land mit einer funktionierenden Demokratie.
      Wirtschaftlich Leben die auf Kosten der alten, starken EU Mitglieder. Diese sog. Demokratien werden von uns am Leben gehalten. Polen, Ungarn, Bulgarien…… ohne EU wäre da die Hölle los.
      Die meist jungen Männer arbeiten bei uns im, ich nenne es Mal Westen, und schicken das Geld nach Hause.
      So kann kein Land funktionieren.

      Sie beziehen sich dann wahrscheinlich mit der Darstellung auf die junge Demokratie in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Da haben sie dann vollkommen Recht.
      Es ist für mich aber ein Einzelfall. Und sie war nur einigermaßen erfolgreich und stabil solange die Siegermächte bis 1989 bestimmten wie es hier läuft.
      Da liegt dann auch wieder das Problem wir waren eine recht fremdbestimmte Demokratie.
      Man hat lange die Bevölkerung mit Wohlstand versorgt. Denken war in der jungen Demokratie von damals wenig gewünscht. Ich bin in dieser Wirtschaftswunderzeit groß geworden.
      Diese mangelhafte Erziehung zu eben diesen mündigen Staatsbürgern wird uns jetzt zum Verhängnis. Führt zum Populismus. Nationalismus.

      Wo sind all die Vorbilder für junge Demokratien mit blühenden Wirtschaften und Wohlstand.
      Ich sehe sie nicht! Klären sie mich bitte auf. Ich bin lernfähig, freue mich über neue Informationen und Gedankenanstöße.

      Ich bin dann auch der Letzte der den Kubanern keine Freiheit wünscht. Ich habe mich hier in Kommentaren nie für den Sozialismus ausgesprochen.
      Aber UNSERE Demokratie als Vorbild für Kuba zu nehmen sehe ich dann für fatal an.
      Dann ist das Szenario für mich deutlich.
      In kurzer Zeit versinkt Havanna im Müll, die Luft wird mit unseren alten, ausgedienten Autos verdreckt.
      Krankenhäuser, Schulen müssen schließen.
      Aus Havannas armen Vorstädten werden Drogenslums.
      Die Innenstadt wir ein Touristenparadies mit allem Komfort.
      Es wird gebettelt, gestohlen, ermordet für den nächsten Rausch.
      Alle jungen Demokratien wo die Bevölkerung nicht unsere, noch immer Preußische Folgsamkeit und Ordnungsliebe kennt, versinkt für mich in Chaos und Gier.
      Ein Elend wird durch ein anderes ersetzt.

      Ich gönne den Kubanern die ECHTE Demokratie. Nicht unsere, für mich wenig demokratische, Demokratie.
      Ich bin da ganz nüchtern und denke es wird nichts.
      Darum wiederhole ich hier noch Mal eben meine Vision.
      Die Vision in der Ära Obama. Die Vision auch der EU.
      Den Menschen in Kuba das Leben zu erleichtern durch Sanktionen abzubauen.
      Kredite mit passenden Bedingungen zu gewähren.
      Die dortige Regierung als Gesprächspartner zu akzeptieren und so eine ganz langsame Änderung der politischen Verhältnisse zu sorgen.
      Mit China haben wir es auch schwer, wir finden aber immer Lösungen.
      Das ist Demokratie und Respekt. Free Tibet zu schreien bringt niemanden weiter, es zerstört.
      Man sollte nicht alles direkt einfordern. Mit Diplomatie kommt man weiter!
      Viele Leute fordern hier in ihren Kommentaren alles auf einmal.
      Haben keine Geduld.
      Ich verlange in meinem Leben auch nicht alles auf einmal, habe Geduld. Kann auch mit weniger schönen Zuständen zurecht kommen.
      Immer mit dem Ziel im Auge.
      Und die Haltung hat mich immer belohnt!

      1. Sehr geehrter Jan,
        obwohl wir uns ein bisschen von der ursprünglichen Diskussion über Kuba immer mehr entfernen möchte ich zu ihren Thesen gerne Stellung nehmen.
        Beginnen wir mit der Fremdbestimmung durch die Siegermächte in Deutschland bis 1989.
        Wir, die Deutschen haben von 1870 bis 1945 3 Angriffskriege geführt. Darunter 2 Weltkriege. Zum Glück für die Deutschen haben uns diese Siegermächte nach Ende des Krieges nicht im völligen Chaos versinken lassen. Das ihnen das Wohl der Deutschen nicht an erster Stelle stand, sondern Geopolitische Interessen dürfte jedem klar sein. Die Einführung einer Demokratie nach einer Diktatur kam bestimmt einem Experiment gleich dessen Ausgang offen war. Ohne den Marshall Plan, in dem faktisch eine riesige Summe an Hilfsgeldern generiert wurde, die für den Aufbau der Kriegsschäden der einzelnen Länder zu Verfügung gestellt, hätte insbesondere für Deutschland über viele Jahre eine schwere Bürde bedeutet. Und wie es für ein Experiment, in das man viel Investiert hat, mit offenem Ausgang üblich ist versucht man sich bestmöglich abzusichern. In diesem Falle durch die Besatzungstruppen. Der Vorteil für uns bestand darin das ein so“kontrolliertes“ Deutschland international wieder hoffähig gemacht werden konnte. Ein weiterer Vorteil war, das Deutschland was die Außenpolitik betrifft sich, unter dem Schutzschirm der Siegermächte stand, sich neutral positioniert hat. Von diesem damals wiedergewonnenen Ansehen profitieren wir teils heute noch. Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde uns ein Vertrauensvorschuss gewährt und die volle Souveränität zugestanden. Und was den Denkprozess im Lande betrifft waren die 68er Bewegung die logische Folge auf den immer noch teils braunen Nachkriegssumpf. Was damals von den Konservativen als linke Gefahr wahrgenommen wurde so dürfte die heutige Gefahr eher von rechts kommen.
        Aber auch die Konservativen haben ihren Zenit längst überschritten und die Zeit ist scheinbar reif für neue Ideen. Sie sehen also die Demokratie ist einem ständigen Wandel unterzogen und trotz aller Widrigkeiten nicht so schnell totzukriegen.
        Kommen wir zur Schweiz.
        Die Volksabstimmungen dort sind scheinbar ein probates Mittel zum Zweck. Ich halte eine Volksabstimmung in einer Demokratie jedoch nur in ganz wenigen Fällen für gerechtfertigt. Schließlich haben die gewählte Volksvertreter und es ist deren Aufgabe Entscheidungen zum Wohle des Landes zu treffen. Die Entscheidungsgrundlage sollte nicht vom Zeitgeist oder Pressemeinungen beeinflusst sein. Bei einer Volksabstimmung sehe ich beides als nicht gegeben.
        Die Besonderheit der Schweiz liegt in ihrer geographischen Lage. Mitten in der EU gelegen profitiert es ungemein von deren Handelswegen und Handelsabkommen. An den Kosten hingegen beteiligen sie sich nicht oder nur marginal. Gleichzeitig importieren sie nur Waren, die sie nicht selber herstellen können. Damit schützen sie Ihre Wirtschaft die sonst nicht wettbewerbsfähig wäre. Auch das jahrzehntelange Steuerparadies trug zum heutigen Wohlstand der Schweiz bei und ist moralisch zumindest fragwürdig.
        Damit möchte ich es beim Thema Schweiz belassen obwohl ich noch einige andere Aspekte erläutert hätte. Ob die Schweiz nun als demokratisches Vorbild in Frage kommt muss jeder für sich selbst beantworten.
        Noch ein Wort zu den jungen Demokratien im Osten unserer EU.
        Sicher, der Gedanke das es sich bei einigen von ihnen als autokratisch regierte Staaten mit demokratischen „Anstrich“ handelt ist offensichtlich. Demokratisch nach unserem Demokratieverständnis sind sie sicher nicht. Die Altlasten von 40 Jahren Kommunismus sind noch überall deutlich sichtbar. Teile von ihnen sind immer noch in alten Überzeugungen gefangen und verstehen die Grundsätze der EU nicht. Wir wären gut beraten ihnen die Zeit zuzugestehen ihre Herausforderungen zu bewältigen die auch uns zugestanden wurde. Ihre schnelle Aufnahme in die europäische Wertegemeinschaft sehe ich auch kritisch. Diese Aufnahme war geopolitischen Interessen geschuldet und das Risiko dadurch scheinbar kalkuliert.
        Noch ein letztes Wort zu den fehlenden Vorbildern.
        Das mit den Vorbildern ist so eine Sache. Viele sind auf der Suche nach einer Orientierung in ihrem Leben. Und was läge da nicht näher wenn es jemanden gäbe der genau diese Orientierung bietet. Ein echtes Vorbild eben! Bei genauer Betrachtung wird aber schnell klar das vermeidliche Vorbilder diese Orientierung nicht bieten können. Und im Kontext mit der Geschichte betrachtet halten nur wenige von ihnen stand. Vorbild ist das eigene Tun und die eigenen moralischen und ethischen Leitlinien. Gerne verweise ich auf Kants kategorischen Imperativ.

        Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

        B.S.

        1. Guten Abend, B.S. !

          Sie haben die Deutsche Geschichte gut zitiert. Genauso kann man sie schnell überall nachlesen und jeder sollte es eigentlich sowieso wissen.
          Ein Fehler ist die von ihnen genannte Neutralität. Deutschland hat sich schnell militarisiert und ist Mitglied der NATO geworden. Hatte Atomwaffen auf seinem Grundgebiet. Das ist weit weg von Neutralität.
          Weiter sind sie auf keine meiner, ich sage Mal philosophischen, Gedankenspiele über den jetzigen Zustand unserer realen Demokratie eingegangen. Das war mein Hauptthema, Bestandsaufnahme des Ist-Zustands.

          Auch das Thema Schweiz haben sie wirtschaftlich betrachtet und vor allem diese Verhalten als negativ gepriesen. Ich hatte es über die Demokratie und die innere Stabilität durch eine direkte Demokratie und Erziehung mündiger Bürger. Über den faktisch besseren Erfolg der dortigen Demokratie. Eine alte Demokratie, ohne Weltkriege. Außenwirtschaft und EU war kein Thema und sagt in dem Zusammenhang nichts über die Demokratie aus.
          Das ist was ganz anderes.
          Die direkte Demokratie können sie ablehnen das entscheidet jeder selbst.
          Eigentlich sollten die Volksvertreter die Aufgaben erledigen können, da liegen sie richtig. Aber wenn ein Finanzexperte Gesundheitsminister ist, eine Ministerin für Soziales und Familien, Verteidigungsministerin wird……. pffffff???
          Das ist als wenn ich mit meinem Motorrad zur Inspektion zum Bäcker gehe.
          Schuster bleib bei deinen Leisten.
          Nein, so Leute in der Politik können für mich keine Facharbeit Arbeiten liefern und mir im Fernsehen erklären was das Beste für mich und uns ist.
          Die Entscheidungen werden von nicht gewählten Beamten gemacht. Der Minister bringt sie in die richtige, politische Stimmung. Der Minister geht, die Beamten bleiben. Sie haben eigentlich die wahre Macht. Darum ändert sich auch so wenig. Egal wer regiert. Und das Volk muss eben wachten. Bis zur nächsten Wahl.
          Dann kann es nicht wählen was es will. Die Mehrheit will Herrn Söder als Bundeskanzler, nicht Herrn Laschet. Nein, es bekommt aus strategischen Gründen Herrn Laschet vorgesetzt.
          Pech gehabt, liebes Volk. Kreuzchen ist nicht. Nicht gut für Euch.
          Für mich ist Herr Laschet der bessere Kandidat. Also habe ich Glück gehabt.
          Aber das ist ja wohl gaaaaanz weit weg von Demokratie. Die Stimme des Volkes wird schon vor der Wahl völlig ignoriert.

          Meine Visionen über die zu erwartenden Zustände auf Kuba nach einer spontanen Einführung unserer Demokratie haben sie auch nichts erwähnt.
          Ein Vorbild für funktionierende, junge Demokratien mit all ihrer Energie und dem Wohlstand für die Bevölkerung habe ich auch vermisst. Ich hatte sie extra gefragt mir welche zu nennen.
          Ich hatte ihnen auch an Vorbildern genannt wie die Osteuropäischen Demokratien jetzt funktionieren. Sie antworten mir als einziges sie müssen sich von den Altlasten befreien und haben seit nötig. Tatsächlich sollten sie aber mitbekommen haben, das diese sich von Jahr zu Jahr zurück entwickeln. Die haben ihren demokratischen Höhepunkt vielleicht vor zehn Jahren gehabt.
          Also junge Demokratien sind das sicher nicht mehr. Zum Teil sind es, wie sie bestätigen, gar keine mehr.

          Zu meiner Vision wie gerne sehen würde Kuba auf die Sprünge zu helfen, haben sie gar nichts gesagt. Sie haben sich in ihrem letzten Kommentar selbst von Kuba entfernt, bei mir war Kuba ein weiterhin ein Thema, ich habe mich nicht davon entfernt.

          Und als letztes haben den Begriff Vorbild philosophisch erklärt.
          Sie sprechen von persönlichen Vorbildern.
          Sie antworten mir mit Kant. Das ist völlig aus dem Kontext gerissen.
          Ich hatte sie ganz deutlich nach Vorbildern von blühenden, jungen Demokratien gefragt.
          Wie ich ich schon erwähnt habe.

          Allem bei allem haben sind sie meine Kritik zur gängigen Demokratie völlig umsegelt.
          Das war aber mein Kerninhalt.
          Mein Kerninhalt, all die negativen Folgen unserer Demokratie nicht nach Kuba zu exportieren.

          Noch eben dann nichts von Kant, aber was ich als erstes von meiner Oma lernte:

          Deine Freiheit endet da, wo meine Nase anfängt!
          Junge, du kannst alles denken, aber nicht alles sagen!

          So hat sie mir vermittelt, das meine persönliche Freiheit in einer Gesellschaft Grenzen hat.

          Ich finde den Spruch noch heute fantastisch. Er ist sehr vielsagend, aber absolut nicht definitiv.
          Ich muss ihn immer wieder neu im Kontext anwenden. Wie weit kann ich gehen?
          Und vor allem sagt er mir sich, aus andere Angelegenheiten raus zu halten. Da wo die Nase des Anderen anfängt.
          Keine Partei ergreifen sonder die Sache nüchtern betrachten. Sein Urteil bilden uns es dabei beruhen lassen.

          Ich bin dann auch weder für oder dagegen, sondern für eine vernünftige Lösung von einem Problem auf wissenschaftlicher Basis. Nicht auf der Basis von Emotionen und Politik.

          Einen schönen Abend,
          Gruß Jan

  12. Guten Abend Jan,
    sie haben Recht das mit der Neutralität hätte ich besser beschreiben sollen. Ich meinte überwiegend die Politische. Aber auch militärisch durften wir uns trotz NATO Beitritt lange raushalten. Siehe Vietnamkrieg oder Golfkrieg.
    Die direkte Demokratie nach Schweizer Muster lehne ich per se nicht ab. Die Nachteile sehe ich aber kritisch. Sie können z.B. über die Todesstrafe für pädophile Kindermörder abstimmen lassen. Ein positives Ergebnis wäre für die direkte Demokratie fatal. Denn in einer Demokratie gibt es ja bekanntlich keine Todesstrafe. Theoretisch können sie sogar über die Abschaffung der Demokratie abstimmen lassen. Das wird nicht passieren aber ich will ihnen die Grenzen dieses Systems aufzeigen. Trotz allem ein System das in der relativ bevölkerungsarmen Schweiz mit einer speziellen Mentalität funktioniert halte ich für Europa oder Deutschland nicht übertragbar.
    Nun zu Deutschland. Sie sind mit dem Personal der Parteien unzufrieden. Das hat aber nichts mit der Demokratie an sich zu tun. Die Parteien bestimmen ihre Entscheidungsträger selber. Wir wählen die Parteien. Das Parteientscheidungen was das Personal betrifft nicht immer glücklich sind liegt in der Natur der Sache. Sie wollen gerne die „mündigen“ Bürger direkt in die Personalentscheidungen mit einbeziehen? Dann wäre das Chaos perfekt! Ich persönlich würde nicht wollen, das die ach so mündigen Bürger rein nach Sympathie entscheiden weil sie zu bequem sind ein Parteiprogramm zu lesen. Die Mehrheit entscheidet nämlich nach Sympathie und die ist subjektiv. Sie erwähnen die Herren Laschet und Söder. Ich persönlich würde von denen beiden keinen wählen. Nochmal eine Legislaturperiode mit einer schwarzen Regierung halte ich nach 3 mal Kohl und 3 mal Merkel, nur unterbrochen durch 1 mal Schröder für einen Rückschritt. Nein, die Demokratie bei uns im Lande funktioniert, ihre Umsetzung halte ich für ausbaufähig. Viel mehr Sorgen sollten sie sich über den Wertezerfall in unserer Gesellschaft machen. Wir entwickeln uns in eine gierige Ellenbogengesellschaft. Aber auch das hat mit der Demokratie nichts zu tun. Diese gibt uns nur die Möglichkeit so zu werden sowie sie uns auch andere Möglichkeiten gibt.
    Vorbildliche demokratische Staaten im Ganzen sehe ich nicht. Einzelne Teile schon wie z.B. das Rentensystem in den Niederlanden. Aber ich muss zugeben dass ich die Gegebenheiten in anderen Demokratien im Einzelnen nicht kenne. Darum kann ich nicht mehr dazu sagen.
    Ihre Vision von einem Wechsel des System in Kuba von der Regierungspartei aus teile ich nicht. Aber ich respektiere ihre Meinung. Zu Kuba habe ich zudem schon einiges geschrieben. Daraus ist meine Meinung klar ersichtlich.

    Auch Ihnen einen schönen Abend!

    B.S.

  13. Guten Tag, B.S.

    Das mit dem Golfkrieg sehen sie nicht ganz richtig.
    Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer hat die Teilnahme Deutschlands am Golfkrieg verhindert. Auslandseinsätze waren auch gar nicht zulässig. Da hätten die Gesetzte für geändert werden müssen. Zu dieser Zeit durfte Deutschland nur zur Selbstverteidigung sein Militär einsetzten.
    Es wäre peinlich gewesen Deutschland diese Entscheidung zu verwehren.Das hätte die völlige Abhängigkeit von den USA bewiesen. Und hätte Deutschland aufgefordert seine Gesetzte zu brechen die genau erst so von den Siegermächten eingefordert wurden.
    Andere Parteien waren zu dieser Zeit schon bereit die Rechtsgrundlage für den Einsatz zu schaffen.
    Also, man hat uns nichts gegönnt, wie sie es darstellen. Wir haben uns an die Gesetzte gehalten.
    Eigentlich war das dann auch paradox, diese ganze Zeit der NATO Mitgliedschaft damals.
    Wir mussten zahlen, man stationierte Waffen auf unsere Grundgebiet.
    Dafür gab es sogar extra Grenzübergänge ohne Deutsche Grenzkontrollen.
    Da habe ich direkt daneben gewohnt.
    Aber eigentlich durften wir in der NATO nicht mitmachen.
    Der einzige Vorteil von dem Kuhhandel war das man uns sog. beschützte.
    Wir haben aber eine hohen Preis dafür bezahlt. Wären das Schlachtfeld im Ost-West Konflikt geworden. Kanonenfutter!
    Und mit dem Afghanistankrieg kam die NATO auf einmal in ein Dilemma:
    Sie brauchte dringend mehr Streitkräfte, aber den Deutschen haben wir es ja verboten. Mhhhhhh, und jetzt?

    Zur Todesstrafe in der Schweiz:
    Ihre Behauptung ist völlig haltlos. Machen sie sich schlau, sie können viele Quellen aufsuchen.
    Hier ein Beispiel:
    https://www.swissinfo.ch/ger/endgueltiges-aus-fuer-todesstrafe/3320846

    In dem Artikel finden sie noch einen Link:
    https://www.swissinfo.ch/ger/swi–freedomofspeech-serie_freie-meinungsaeusserung–universell–aber-nicht-absolut/46559738?utm_content=o&utm_campaign=own-posts&utm_medium=display&utm_source=swissinfoch

    Freie Meinung, universell aber nicht absolut. Habe ich jetzt per Zufall da gesehen.
    Muss ich dann aber Mal genau analysieren. Im Überflug bestätigt das aber das Meiste worüber ich geschrieben habe. Die Krise der Demokratie, und vor allem wie sie sich in den Staaten selbst abschafft. Durch mangelnde Bildung der Bürger, sprich Unwissenheit was Demokratie bedeutet und welche Verpflichtungen sie mit sich bringt.
    Dadurch springen immer mehr Menschen auf die Züge der Populisten.
    Man will nicht selbst denken, man viel Führung!
    Mit dieser Führung versagen unsere gewählten Politiker ja Zweifelsohne.
    Da habe ich ja gestern zu geschrieben. Deren fachliche Inkompetenz.
    So schafft auch Deutschland seine Demokratie ab.
    Die AFD macht das als Programm. Sie verhindert den Rundfunkvertrag mit Zustimmung der CDU. Es gingen sich noch nicht Mal um einen Euro.
    Nein, es geht darum unabhängige Information abzubauen.

    Zum Thema Deutschland, Demokratie und Personal habe ich nichts weiter zuzufügen.
    Das habe ich erklärt. Fühle mich dann eben auch durch sie entmündigt und als Inkompetent erniedrigt einen Kandidat beurteilen zu können.
    Das fasse ich dann auch als Beleidigung meine Intellektes auf.
    Aber nicht schlimm, ich schreibe es nur hier so. Ich habe Rheinisches Temperament.
    Wenn sie verstehen was ich meine, lachhhhhhhh.

    Jetzt haben wir ja drei Kanzlerkandidaten. Je nachdem was sie Stimmen und welche Koalition kommt, stimmen sie ja für einen. Ob sie den wollen oder nicht.
    Oder sie stimmen eben auf eine Partei, die auf jeden Fall in die Oppositionsrolle zurechtkommt. Die gibt es ja.
    Das zu dem Thema Personal.

    Für mich funktioniert die Demokratie von vorne bis hinten nicht.
    Ich habe eben ein anderes Demokratieverständnis.
    Alle vier oder fünf Jahre ein Kreuzchen, ja man darf sogar mehrere machen, hahahaha, und dann zu deligieren ist nicht mein Bild von Demokratie.
    Das ist so, als wenn ich mit meinen Kindern, meine Frau zum Familienoberhaupt wähle und die entscheidet dann vier Jahre über das Wohl unserer Familie und wir haben uns dem zu fügen. Nach ihrer Amtsperiode als Familienhäuptling, vier Jahre später, dürfen wir sie dann Abwählen. Nachdem sie viel versaut und Elend gebracht hat.

    ……Wir entwickeln uns in eine gierige Ellenbogengesellschaft. Aber auch das hat mit der Demokratie nichts zu tun. Diese gibt uns nur die Möglichkeit so zu werden sowie sie uns auch andere Möglichkeiten gibt…….

    Mit dieser Aussage bestätigen sie wieder mein Bild von der Demokratie.
    Sie bestätigen auch eine frühere Aussage von Ihnen.

    Nach ihrer Aussage ist die Demokratie ohne Einfluss auf die Gesellschaft.
    Sie gibt die Möglichkeit sich in alle Richtungen zu bewegen.
    Hin zur Hochkultur und hin zum Werteverfall !!!
    Sehen sie, das ist genau mein Problem mit unserer Demokratie.
    Sie dient nicht der Fortentwicklung unserer Gesellschaft.
    Sie dient zur Fortentwicklung des Einzelnen und vor allem der Maximierung des Profits. Mit allen Folgen.
    Und dann haben wir den Schlamassel. Werteverfall, Unverständnis und eben diese Ellenbogen um sein persönliches Glück mit allen Mittel zu erreichen.
    Kostet es was es wolle.

    Damit entmachten sie die unsere Demokratie völlig.
    Darüber habe ich an anderer Stelle auch schon geschrieben.
    Sie verwaltet das Chaos, noch ein wenig abstrakter Ausgedrückt: Sie verwaltet die Anarchie.

    Aber da gibt es inzwischen die anderen demokratischen Bürger.
    Z.B. die AFD Wähler. Die sind nicht alle blöd.
    Sie suchen halt nach Führung, Umsetzung von gesellschaftlichen Werten.
    Auch in der Demokratie wollen Menschen anscheinend Führung statt Gelaber und Orientierungslosigkeit.
    Sie wolle eine Richtung. Sie haben es selbst beschrieben in ihrem Vorbilder Absatz.
    Diese Menschen können sich in der von ihnen gepriesen Demokratie nicht mehr finden.
    Sie ist Orientierungslos, Machtlos, eine Verwaltung.
    Keine Regierung wie ein Volk es sich wünscht und braucht.
    Die AFD missbraucht diese Enttäuschten Bürgen für ihren Machtausbau.
    Die Enttäuschten hören auch gar nicht hin was die sagen. Sie wollen nur noch Halt.
    Stürzen sich damit selbst ins Elend.
    Es ist gar nichts anderes als am Ende der Weimarer Republik.
    Der internationale Rahmen war ganz anders, politisch wie auch wirtschaftlich.
    Aber das Demokratieverständnis war das selbe.
    Es bot keinen halt, keine Orientierung.
    Darum sind es auch jetzt wieder immer mehr Menschen auf der Welt satt.
    Lesen sie, den oben verlinkten Artikel.

    Und das ist für mich soooooooo traurig.
    Wenn jeder bereit wäre sich nur etwas freiwillig in seiner Freiheitsfolklore einzuschränken, sich aktiv bemühen würde ein mündiger Bürger zu werden…..dann hätten wir Zukunft und viel mehr Wohlstand und Freiheit. Das hört sich paradox an. ist es aber nicht. Feuer kann man mit Feuer bekämpfen. Und Freiheit mit Freiheit! Kann wohl zu sagen.
    Sich mehr mit Sachthemen beschäftigen anstatt Gute Zeiten, Schlechte Zeiten oder sich all die unzähligen Krimis im Fernsehen rein zuziehen. Man könnte noch was retten.
    Ich habe die Hoffnung aber aufgegeben.
    Die Zeichen stehen einfach nicht danach.
    Es kommen nie gekannte Herausforderung auf Deutschland und die Welt zu.
    Klima, Robotisierung…….. Da wird und ist kaum einer drauf vorbereitet.
    Eine Demokratie mit Öffnungsklausel in jeder Richtung, als Verwaltung ist da kaum die Lösung, es ist der Untergang.
    Die Bordkapelle der Demokratie zieht im Moment all ihre Register, die Gäste tanzen sich in den Rausch der Selbstverliebtheit, in den Freiheitswahn……. aber das Schiff………ENDE.
    Bald werden unsere Kinder und Enkel sagen: Mama, Papa ihr habt doch gesehen was los war! Warum habt ihr nichts gemacht?
    Und die Eltern antworten: Wir konnten nicht, alles musste auf dem kleinsten, gemeinsamen Nenner entschieden werden. War es dann entschieden, war es auch schon gleich überholt.
    -Mama, Papa. warum habt ihr das dann nicht geändert?
    -Die Menschen wollten und konnten nicht. Sie waren in ihrem Freiheitswahn alternativlos.

    Sie geben selbst zu nicht so viel von anderen Demokratien zu verstehen.
    Dazu ziehe ich meinen Hut ab. Wer gesteht schon Schwächen ein?
    ich frage mich dann aber auch, mich selber, inwieweit kann ich über was reden und urteilen wo ich nur wenig praktische Kenntnis habe. Eigentlich nur von dem was mich täglich umgibt ist da wenig hilfreich.
    Dann wird es auch schwierig in Verbindung mit Kuba über Demokratie zu sprechen
    Ich sage auch regelmäßig, das ich was nicht weiß, das ich lernfähig bin.
    Bin dankbar wenn Menschen mir an ganz konkreten Vorbildern nenn können das ich falsch liege.
    Ich habe in der letzten Woche eine Unmenge an ganz konkreten Vorbildern zu meinen Sichtweisen dargelegt. Auf fast keine ist jemand eingegangen oder hat diese mit Fakten widerlegen können.

    Es wurde mir immer wieder mit theoretischen Gebetsmühlen geantwortet.
    Ich wurde nur belehrt was in Büchern geschrieben steht.
    Eigene Philosophien zum gelernten hat niemand gebracht.
    Es hat mich leider nicht weiter gebracht als das was ich schon wusste.

    Übrigens noch eben das Rentensystem in den Niederlanden und deren Demokratie:
    Ich habe dort mehr als die Hälfte meines Lebens gewohnt. Darum auch meine schlechte Schreibweise. Deutsche Rechtschreibung habe ich einfach verlernt so weit war ich im Niederländischen vertieft.

    Ja, es ist tatsächlich vieeeel besser. Ich profitiere jetzt in Deutschland davon und habe Mitleide mit meinen Rentnernachbarn.
    Dieses System wäre aber in Deutschland undenkbar, der Teil der Staatlichen Grundrente AOW.
    Da zahlt nämlich auch jeder über 17 Prozent von seinem Bruttolohn ein, bekommt aber nur eine gleichen, festen Betrag. Jeder Bürger bekommt so rund die 1400 Euro brutto monatlich.
    JEDER. Auch wer nie gearbeitet hat. Sozialhilfe und andere Unterstützungen enden mit dem Renteneintrittsalter.
    Dafür braucht man also schon eine Mentalität des Miteinander. In Skandinavischen Ländern findet man diese auch.
    Stellen sie sich vor Morgen würde im Bundestag entschieden, das Hartz4 Empfänger und alle die nie gearbeitet haben, ab dem 67. 1400 Euro Grundrente bekommen. Bedingungslos. Egal wie viel sie Besitzen. Es würde ein Bürgerkrieg ausbrechen.
    In den Niederlanden bekommt sie selbst der König. Er spendet sie dann für einen guten Zweck.
    Neben dieser Staatlichen Grundrente gibt es dann noch zusätzlich die Betriebsrenten, wie in Deutschland. Arbeit lohnt sich also auch dort.
    Aber es gibt eine Grundsicherung auf hohem Niveau und einen viel höheren Lebensstandard in der älteren Generation.
    Demokratie kann viel, die Leute müssen sich aber beteiligen können. Nicht durch Schilder hoch halten und Fordern oder Streiken. Durch konstruktive Mitarbeit in Vereinen, in der Nachbarschaft, im Gemeinderat bis hin in die Regierung.
    Und da ist die Niederländische Bevölkerung Spitze. Sie macht mit und warte nicht ab, wie in Deutschland. Streiks gibt es da so gut wie keine. Man setzt sich an den Tisch und findet da die Lösung. Das Wort Fordern wird in der Niederländischen Sprache nie gebraucht.
    Ik vraag om…… ich bitte um etwas.
    Und wenn ein Gesetz keinen Erfolge hat wird es schnell nicht mehr beachtet und dann abgeschafft.
    Das macht die Niederlande für Ausländer sehr kompliziert. Vieles ist Verhandlungssache, steht nicht genau fest. Man sieht mal, man macht mal. Aber man wartet nicht ab bis was geregelt ist.
    Und von Demokratie sind sie weit entfernt.
    Der Bürgermeister ist Chef der Polizei, er kann im Alleingang Verfügungen machen.
    Läden schließen. Demonstrationen verbieten usw. .Dafür braucht er keine Zustimmung vom Gemeinderat.
    Der Bürgermeister wird nicht gewählt, er wird vom König bestimmt !!!
    Man bekommt in also vor die Nase gesetzt.
    Auch kann man in den Niederlanden keine Menschenrechte und Grundrechte einklagen.
    Auch nicht auf die Verfassung. Ein von der Regierung verabschiedetes Gesetz ist unanfechtbar.
    Es bleibt ihnen als Bürger da nur den Schritt nach Straßburg.
    Das Demokratieverständnis ist in den Niederlanden komplett anders.
    Und interessiert die Bevölkerung nicht sehr. Sie will Resultate sehen, wobei die Demokratie oft auf der Strecke bleibt.

    An dem Beispiel sehen sie wie verschieden selbst Nachbarländer und Demokratieverständnis sind.
    Die Sprache, die Mentalität viel entscheidender sind.
    Das hält mich auch davon ab unsere Demokratie als Vorbild für Kuba zu nehmen.
    Wir sollten uns da raus halten. Unsere eigenen Hausaufgaben machen und den Laden in Schwung bringen um den Untergang durch allgemeine Unwissenheit zu verhindern.

    Lassen sie uns in zehn oder zwanzig Jahren hier noch Mal treffen.
    Ziehen wir dann Bilanz.
    Wer weiß und die Zeit zeigt, das ich totale Scheiße gelabert habe.
    Dann habe ich was gelernt!

    Ich wünsche Ihnen einen schönen und vor allem glücklichen Tag!
    Jan

  14. Sehr geehrter Jan,
    Joschka Fischer hatte mit der Entscheidung ob Deutschland sich militärisch am Golfkrieg beteiligt nichts zu tun. Das war in der Regierungszeit von Kohl und Genscher. Die Bündnispartner einigten sich, das Deutschland „nur“ einen finanziellen Beitrag sowie humanitäre Hilfe leistet. Genscher Scheckbuchpolitik hat uns militärisch rausgehalten. Argumentiert haben sie damals, wenn ich mich noch recht erinnere, mit der kurz vorher stattgefundenen Wiedervereinigung Deutschlands. Unsere Neubürger hätten sich bedankt wenn sie gleich in einen Krieg ziehen sollten für ein neues Deutschland.
    Die Wandlungsfähigkeit von Joschka Fischer wurde erst beim Kosovokrieg öffentlich sichtbar. Praktisch vom Paulus zum Saulus befürwortete der ehemalige Pazifist eine Beteiligung deutscher Truppen. Er kompromittierte damit seine eigene Partei und strafte sich selbst einen Lügner. Bis dahin war einer seiner Leitsätze „nie wieder Krieg“. Das unterstreicht für mich die These das das Amt den Menschen mehr verändert als der Mensch das Amt.
    Nochmal zur Schweiz.
    Mit keinem Wort habe ich gesagt das ich die Einführung der Todesstrafe in der Schweiz für möglich halte. Einen Volksentscheid darüber halte ich dennoch, zumindest Theoretisch für nicht unmöglich. Und noch ein Wort zum Wahlrecht. Die Schweiz war das letzte europäische Land das den Frauen das uneingeschränkte Wahlrecht kommunal und auf nationaler Ebene zugestand. Und da erst in den 90er Jahren. Bis dahin war die vielgelobte Demokratie in Männerhand und die Hälfte der Bevölkerung hatte kein Mitspracherecht. Pauschal fällt mir dazu das Mittelalter ein. Entschuldigen sie meinen Sarkasmus!
    Zur Demokratie
    Ich versuche jetzt mal bildlich darzustellen wie ich die Sache sehe, zumindest im groben.
    Die Demokratie ist das ideale Haus das wir versuchen gemeinsam zu bauen. Die Politik ist der Baustoff um dieses Haus zu bauen. Die Gesetze sind der Zement der bestenfalls alles fest zusammenhält. Und die Baumeister die das Haus schließlich bauen sind wir. Während wir also bauen stellen wir fest das sich die Baustoffe ändern. An der ein oder Anderen Stelle bröckelt der Zement. Der eine baut mit der andere liegt in der Sonne und tut nichts. Wiederum andere streiten darüber wie man das Haus am Besten baut. Darum geht der Bau nur langsam vorwärts. Aber der Wille zum Hausbau ist bei den Meisten ungebrochen obwohl jeder weiß das bei der Baugeschwindigkeit gleichzeitig das schon gebaute renovierungsbedürftig ist. Jetzt stellt sich die berechtigte Frage wer hat mehr Einfluss auf die Baugeschwindigkeit die Baustoffe, der Zement die Baumeister oder gar das Haus selber.
    Demokratie, also das Haus ist so gut und stabil wie wir Menschen, also die Bauarbeiter es errichten und welche Baustoffe, also Politik wir dafür verwenden. Sollten wir die falschen Baustoffe verwenden wird daraus niemals ein Haus werden. Soviel dazu, wie gesagt nur ein grober Umriss wie ich die Sache sehe.
    Nun zum Einfluss der Demokratie auf unsere Gesellschaft.
    Ich bleibe bei unserem Beispiel. Die Bauweise des Hauses trägt zum Wohlbefinden des Einzelnen. Da sind zum Beispiel die Anzahl und Größe der Zimmer. Es muss Platz für alle Personen haben und die Zimmer sollten groß genug sein. Sprich also die Demokratie muss für alle sein und die persönliche Freiheit des einzelnen muss gegeben sein. Daher nochmal die Frage wer entscheidet über die Anzahl und Größe der Zimmer, die Baumeister also wir oder das Haus, die Demokratie. So könnte ich weitermachen aber ich bin sicher sie wissen auf was ich hinaus will.
    Entwicklung unserer Gesellschaft
    Unsere entwickelt sich durch kulturelle Einflüsse oder Einflüsse von Außen. Zum Beispiel der Atomunfall in Tschernobyl. Die führte zum Erstarken der Umweltbewegung, zum Atomausstieg, hin zu erneuerbaren Energien. Ich kann mir sogar vorstellen das die einstige Umweltbewegung Bestandteil der nächsten Regierung wird. Das bedeutet das das vor 30 Jahren undenkbare mittlerweile zum Standard wird. Der Klimawandel trägt ebenfalls zu einer rasanten Gesellschaftsentwicklung bei. Die Politik hinkt oft der Gesellschaftsentwicklung hinterher und hat alte Antworten auf neue Herausforderungen. Es ist also die Politik die unmittelbare Auswirkung auf die gesellschaftliche Entwicklung hat……nicht die Demokratie.
    Und noch was allgemeines.
    Ich versuche hier sachliche Beiträge zu schreiben. Es ist mir auch bewusst das ich bei dieser Komplexität viele Dinge verallgemeinern muss. Diese sind dann quasi frei interpretierbar. Schade fände ich es aber wenn neutral geschriebene Textpassagen negativ ausgelegt, oder sich jemand dadurch genötigt sieht sich persönlich rechtfertigen zu müssen. Auch besitze ich genug menschliche Größe und den Anstand meine Ansichten zu revidieren sollten die Fakten gegen mich sprechen.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

    B.S.

  15. Guten Abend, B.S.

    Das mit dem Golfkrieg habe ich verwechselt mit dem Irakkrieg.
    Das darf ja Mal passieren. Wie ich schon schrieb, bin ich lernfähig und mache Fehler. Meine Information zum diesem war aber richtig.
    Deutschland durfte laut Grundgesetz keine Agressionskriege führen. Dieser war durch die USA sowieso Völkerechtswidrig begonnen. Und Schröder und Fischer haben das dann verhindert. Mehr weiss ich zu dem Sachverhlat nicht. Alles bei allem war die ganze Kriegsführung, egal ob Golfkrieg, Balkan, Afghanistan oder Irakkrieg für mich unfassbar. Eine Mehrheit der Menschen war dagegen.
    Sind wir wieder bei der scheinheiligen, realen Demokratie.
    Vieles ist ohne Absprache mit der UN gemacht worden.

    Ja und wie wandlungsfähig die meisten Politiker sind hatte ist ja jedem Bekannt.
    Ist es nur von ein in das andere Ministerium zu wandern… hatte ich schon.

    Zur Schweiz brauche ich nichts mehr zu sagen. Sie kommen doch nur mit neuen Fakten, die ich auch weiß. Habe ich als erster über die Schweiz erwähnt. Sie hat auch ihre Probleme.
    Sie sind von derer Demokratie eben nicht so begeistert wie ich. Das können wir so stehen lassen.
    Ich sehe eben das Resultat und das ist eben dort besser.

    Ihre lange Erklärung des Hausbaus war sehr gut.
    Jeder gibt seinen Senf dazu und redet mit. Es wird nie fertig. Die Architekten hatten ganz andere Pläne. Die Bauleitung ist Inkompetent und verschwendet so Unmengen an Geld. Kaum ist was gebaut, bröckelt überall der Putz.
    Die Handwerker sind ungelernte Kräfte und die Renovierungskosten übersteigen bei weitem den Wert des Hauses.

    Nebenan baut ein gut organisiertes Bauunternehmen mit straffer Leitung zum selben Preis eine ganze Stadt. Die nächste ist schon in Planung und wird die kleine Baustelle mit dem nie fertig werdenden Haus einfach überrollen.. Es war nicht mehr wettbewerbsfähig. Jetzt können sie mieten.

    Zu ihren sachlichen Beiträgen habe ich auch was geschrieben.
    Es sind nur Fakten, nichts Neues. Keine eigenen Ideen. Alles einfach nachzulesen.
    Schade, das sie eigene Ideen als Rechtfertigung ansehen.
    Und wenn man immer wieder vom Thema ablenkt, sprich bewusst Neue hinzufügt kann man sich letztendlich wegen der Komplexität hinter Verallgemeinerungen verstecken.
    Völlig aus dem Kontext, wie z.B. die Niederländische Rentenversicherung, das ist am Wirkungsvollsten.
    Ablenkung und Verallgemeinerung war ihr Ziel. Alles eben noch komplexer zu machen.
    Den guten Schein der realen Demokratie um jeden Preis aufrecht zu erhalten.
    Sie haben ein gutes Training durchlaufen!

    Dann bekomme ich noch gelehrt das unsere Politik die Auswirkungen auf unsere gesellschaftlichen Entwicklungen hat, nicht die Demokratie.

    Ahhhhhhh ja. Jetzt soll ich total verwirrt werden.

    Also bitte…….es ist unglaublich was sie hier verkaufen wollen. Schon im ersten Kommentar wo ich meine entsetzen über sie geäußert habe.

    Das ist jetzt wieder zurückgekehrt. Eigentlich beleidigen sie mich immer wieder aufs neue.
    Nee, das ist echt schon Verarschung um Mal auf Bildniveau zu sinken.

    Die Politik ist also undemokratisch, wie ich schon am Beispiel Laschet/Söder und den Beamten erklärte. Politik hat nichts mit Demokratie zu tun?
    Aber…… wir leben in einer Demokratie…..denken die Bürger…..
    DENKEN!

    Dann wird es Mal Zeit, das wir die Demokratie einführen!

    Die, der Gesellschaft hinter laufenden Politik eine Ende machen.
    Es ist dann ja unglaublich das die Politik, von uns beauftragt, uns lähmt!
    Das Management ist also unfähig der Lage zu folgen.
    Damit bestätigen sie wieder meine Aussagen zur realen Demokratie.

    Das zeigen sie auch an Tschernobyl!
    Die Politik kommt in Aktion wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

    In weiser Voraussicht handelt sie nicht. Erst muss es in die Hose gehen. Dann wird gehandelt.
    Obwohl Fachleute rechtzeitig gewarnt haben.
    Oh mein Gott, mit so einer Arbeitsweise kann kein Betrieb erfolgreich sein!

    Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und verabschiede mich.
    Es war sehr interessant.
    Ihren ständigen Widersprüchen auf eigene Aussagen zu folgen. Und auch ihre
    Verarschung meines Verstandes. Ganz höflich verpackt!
    Das muss man schon können, Hut ab!

    Und seit sie mit mir schreiben sind die erst so Zappeligen, Unhöflichen so ruhig. Tanzen die dann doch Zumba?

    Haben sie deren Aufgabe übernommen? BpB? War schon sehr auffällig dieses, plötzliche Sehr geehrter Herr Jan.
    Ihr ganzer Schreibstil.
    Und die Stille hier.
    Auf jeden Fall wäre das was für sie da!
    Sie sind in der Lage 99% der wenig Wissenden höflich zum Schweigen zu bringen.
    Das können die Zappeligen nicht!

    Nichts ist unmöglich, sicherlich nicht auf so einer Website wie Cubaheute.

  16. Guten Morgen Jan,
    Ihre offensichtlichen Anschuldigungen gegen mich möchte ich so nicht stehen lassen, daher auch von mir noch ein paar Worte zum Abschluss unserer Diskussion.
    Ja, die Fakten die ich hier schreibe kann man nachlesen. Das, das einem vorgeworfen wird ist an sich schon grenzwertig. Die Faktenlage aber so zu verbiegen das sie einem in sein Konzept passen geht gar nicht. Gerade jemand wie sie, der schon im europäischen Ausland gelebt und gearbeitet hat profitiert von unserem politischen System. Auf was sich ihre pessimistische Grundhaltung stützt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es entsteht der Anschein das sie grundsätzlich Probleme mit Regeln oder den Rahmenbedingungen haben. Aus ihrem emotionalen, teils aggressiven Schreibstil, versuchen sie zu polarisieren. Vielleicht mag das bei einigen wenigen gelingen. Mich beeindrucken sie damit nicht. Sie sollten sich in unserem Land politisch engagieren dann wird die Machbarkeit ihrer Theorien sehr schnell an eine Grenze stoßen.
    Des Weiteren kommt angeblich nichts Neues von mir. Ich habe meine Vision von einem künftigen System in Kuba beschrieben. Alles was ich von ihnen dazu hörte war entsetzen und Unverständnis. Sie haben scheinbar nicht nur mit Regeln Probleme sondern auch damit eine andere Meinungen zu akzeptieren die mit Ihrer nicht einhergeht. Sie sitzen also hier in Deutschland und plädieren für einen sanften Wandel. Nur nicht Zuviel, es soll ja möglichst lange im Grunde so bleiben wie sie es gerne hätten. Für mich hingegen gleicht das dem Prinzip mit vollen Hosen ist gut stinken. Gestehen sie den Menschen die gleichen Vorzüge zu die sie selbst genießen in einem ach so schlimmen Deutschland.
    Und ja, ich bin ein überzeugter Demokrat immer bereit sich für unsere Grundrechte einzusetzen.
    Trotz allem wünsche ich ihnen persönlich alles Gute und, so wie sie es gerne sagen, viel zumba den sie scheinbar nötig haben.
    Für mich persönlich ist das nichts denn Kuba ist, durch meine Frau und meinen Sohn, sowie den kubanischen Teil meiner Familie ein fester Bestandteil meines Lebens.

    B.S.

    1. Guten Morgen B.S.

      Ihre Antwort inde ich sehr gut und richtig. Daraufhin kann ich wieder mit ganz konkreten Beispielen antworten.
      Sie haben eben eine ganz andere Lebenserfahrung in unserer Gesellschaft gemacht als ich.
      Die Schere ist nun Mal sehr groß und wird ja nachweislich immer größer.

      Ich antworte dann auch ganz konkret auf meine pessimistische Grundhaltung, die Machbarkeit meiner Theorien, das Engagieren in der Gesellschaft und mein, zuletzt, etwas aggressiver Schreibstil. Nachdem sie äußerst unfreundlich wurden.

      Ich schreibe jetzt nicht für sie, sondern für die Leser, die unsere Unterhaltung vielleicht gefolgt haben. Unser Gespräch hatte ich ja beendet.

      Ich war von jung an in Jugendvertretungen der Gewerkschaft aktiv. Selbst Jungendsprecher.
      In der Politik war ich auch sehr aktiv. Parteimitglied im In- und Ausland.
      Ich hatte beratende Funktionen in Stadträten.

      Jetzt eben was meine Erfolge waren: Ich habe dafür gesorgt das ein ganzer Stadtteil mit günstigen Mietwohnungen renoviert wurde. Es sollte abgerissen werden, teure Einfamilienhäuser gebaut werden. Den armen Bewohnern konnte man nur viel teurere Mietwohnungen anbieten.
      Letztendlich habe ich es im Alleingang geschafft! Die Mieter hatten sich zurückgezogen.
      Die Wohnungsbaugesellschaft hat einfach nicht mehr mit denen geredet.
      Mich hat man mit privaten Telefongesprächen das Leben versauert. Man wollte mich aus dem Stadtteil entfernen. Hat mir andere Wohnungen angeboten. Man wollte mich bestechen und Mundtot machen. Die beteiligten der Gemeinde hatten sich entgegen Versprechungen schon ganz früh zurückgezogen.
      Letztendlich kam dann ans Licht, das genau diese Gemeinde den Abriss unterstützt hat.
      Man wollte durch teure Wohnungen mehr Steuereinnahmen erzielen, neue Einwohner anlocken.
      Ohne für neue, günstige Mietwohnungen zu sorgen.
      Schauen sie sich unseren Wohnungsmarkt jetzt, zehn Jahre später an. Die Vorgehensweise ist ja inzwischen normal.
      Das hat mir einen tiefen Einblick in den Mechanismus der Entscheidungen gegeben.
      Wie die Politik den Bürgern verspricht und die Lobby bedient.
      Durch mein Projekt sind den Bauunternehmen, der Wohnungsbaugesellschaft und der Gemeinde Millionen entgangen.
      Sie können sich vorstellen was ich da ein rennen mitgemacht habe.
      Aber es hat sich gelohnt, für die Bewohner. Ich habe dafür gesorgt das sie in Würde weiter mit ihren kleinen Einkommen leben können.
      Aber die hässlichen Fratzen der Beteiligten, deren aggressive Verlogenheit.
      Das begleitet mich mein Leben. Das ist die Politik und Wirtschaft wie sie real funktioniert und so wie sie viele Bürger als Bauchgefühle erfahren ohne direkt solche Erfahrungen machen zu müssen.

      In einem großen Betrieb mit mehr als 5000 Mitarbeitern habe ich dafür gesorgt, das nach einem Produktionsstopp 65 älter, vorwiegend ausländische Kollegen, in den vorher abgesprochenen Vorruhestand gingen.
      Im letzten Moment bekamen diese vom Betriebsarzt zu hören, man würde ihre körperliche Leistungsfähigkeit in einem speziellen Zentrum an Maschinen testen wollen.
      Sie hätten ja sicherlich noch Fähigkeiten und könnten noch irgendetwas in einem anderen Betrieb machen. Es ging sich dann meistens so um drei Jahre.

      Ich saß als Betriebsratsmitglied in dieser Versammlung. Keiner hat das Maul aufgemacht.
      Obwohl eigentlich alles geregelt war. Die älteren Mitarbeiter waren empört.
      Ich war entsetzt. Menschen die ihre Leben harte, körperliche Arbeit verrichtet hatten, gebückt liefen…
      Man will an Maschinen noch ihre letzte Leistungsfähigkeit testen.

      Ich habe den Betriebsarzt so was von zur Sau gemacht. Wegen seiner Profitgier, asozialem Verhalten. Und auch meine Betriebsratskollegen habe sofort wegen ihres Stillhalten den Marsch geblasen.
      Nachdem die Kollegen anfingen wollten Stühle in Richtung von Arzt und Mangement zu werfen, hat der Betriebsarzt eingelenkt.
      Die 65 Kollegen konnten mit direkter Wirkung in den vorher abgesprochenen Ruhestand gehen.
      Für mich hatte das keine Folgen. Ich hatte mich an die Regeln gehalten.
      Nur dieses perverse System an den Pranger gestellt.

      Ich war jahrelanger Mitarbeiter bei der Tafel.
      Nachdem ich einer kranken, älteren Frau nach Hause gebracht habe, hat man mir gekündigt.
      Wer nicht selber kommen kann hat keine Recht auf ein Paket.
      Damit war ich nicht einverstanden, weil ich habe es ihr nach der Arbeit mit meinem eigenen Auto gebracht. Ich fuhr sowieso dort vorbei.
      Weil ich nicht einverstanden war und keine Reue zeigte konnte ich gehen.
      Da arbeiteten auch der Vorsitzende der Partei wo ich politisch sehr aktiv war.
      Er gab mir den Rat in Zukunft mein Maul zu halten.
      Ich käme ja aus einem ganz anderen Kulturkreis.

      So, lieber Herr B.S. das sind nur ganz wenige Beispiele wie unsere Gesellschaft in der Praxis funktioniert. Gerade wenn man sich aktiv für seine Grundrechte einsetzt und die von anderen.
      Geht es sich dabei noch um viel Geld wird man bedroht, schikaniert, beleidigt.
      Das sind die alltäglichen Skandale, jeden Tag im Fernsehen zu folgen.
      Und da sehen sie nur die Spitze des Eisbergs. Der große Rest bleibt verborgen.
      Ich könnte noch unzählige Beispiele aufzählen was ich in der Praxis mitgemacht habe.
      In unserer praktischen Demokratie.
      Gerade wenn sie mit Herz und Seele an der Basis aktiv sind, bekommen sie die Zähne der gierigen Kreaturen aus Politik und Wirtschaft zu sehen!!!
      Die Ausnahmen werden immer weniger!
      Begegnet man diesen Menschen nicht mit verbaler Aggressivität, erreicht man gar nichts.
      Man wird für dumm verkauft.

      Hören sie sich das Lied von Reinhard Mey an. Aktueller den je!
      SEI WACHSAM !!!
      Jedes Wort habe ich persönlich am Leibe erfahren!
      Auf meinem Motorrad hatte ich lange den Aufkleber: Wer die Wahrheit erzählt braucht ein schnelles Pferd!

      Ich könnte ein ganzes Buch von Vorbildern schreiben.
      Durch aktive Teilnahme an der Gesellschaft entstanden.
      Jetzt bekomme ich Schweigegeld.
      Ich werde von gewissen Institutionen als gefährlich eingestuft.
      Durch mich konnten Menschen sehen wo der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist.
      Man sperrt nicht ein, man zahlt.

      So, das war mein Beitrag auf Cubaheute und was die Kubaner nach dem Systemwechsel höchstwahrscheinlich erwartet.

      ARMUT WIRD DURCH ELEND ERSETZT !!!
      WENIGE WERDEN SICH BEREICHERN !!!

      Jetzt wird für alles die Regierung verantwortlich gemacht.
      Später wird der einzelne Bürger verantwortlich gemacht: Die Leute sind faul, sie können nichts als in der Sonne liegen. Hättest du dich mal anstrengen sollen.
      Genauso, wie es bei uns ist.
      Ich habe selbst erlebt wie wenig oft Menschen für ihre eigenes Schicksal verantwortlich sind.
      Und dann wird noch auf sie eingetreten anstatt ihnen zu helfen und ihnen würdige Perspektiven zu bieten.

      Demokratie, was gibt es schöneres und besseres?
      Aber nicht mit dieser Politik und Wirtschaft!

  17. Die momentanen Zustände sind grauenhaft! Viele Leute machen wieder Jagd auf Baumratten (Hutía). Mein Freund mag das Fleisch zwar nicht. Aber er schrieb, es ist besser, als nichts auf dem Tisch. 30 Eier kosten zwischenzeitlich 12 Euro. Ein Päckchen Spaghetti 100 Pesos..Das sind 4 Euro oder 2 Dollar. Eine Dose „Tomato frito“ 150 Pesos. Umgrechnet 3 Dollar (Schwarmarktpreis des Dollars) oder 6 Dollar Offizialkurs zu 24 Pesos/Dollar. Entnervendes Schlangstehen nach BROT! Selbst die Grundnahrungsmittel verteuern sich und bringen die Menschen in größte Not!

    Mein Freund schrieb: Die Kinder weinen um ein Schokobonbon, und die Eltern einen, weil sie es den Kindern nicht kaufen können. Alles verteuert sich zusehends und Tag für Tag wird ein Supermarkt nach dem anderen in einen Devisenladen umgewandelt. Das Land ist in einer gigantischen Dollar-Abhänigkeit gefangen, da es viele Waren des täglichen Bedarfs nur gegen Dollar zu kaufen gibt. Es wird natürlich betrogen wo es nur geht, denn der Staat hat es jahrzehnteland vorgemacht. Kein Wunder, dass jeder Cubaner nach Schlupflöchern sucht, um den nächten Tag finazieren zu können. Sie nehmen jedes Arbeit an, und wenn sie nur ein paar Pesos für das „tägliche Brot“ bringen.

    Wenn die großartige Revolution nicht mehr erreicht hat, dann ist sie – zu gut Deuscht gesagt – einen Scheißdreck wert. Und komm mir keiner mit der Schuld der USA! Mitschuld vielleicht. Hauptschuld – nein. Da müssen sich die alten Herren on Habana die Nasen reiben, dnn sie haben den Anschluss an die Welt verpasst.

    Angesichts dessen sind die politischen Labereien über – was könnte, wenn? – völlig unnütz sind und helfen keinem Menschen in der Not. Man hat gut reden, wenn man nicht in der Scheiße sitzt!

    Einer meiner Bkannten ist vor ein paar Taggen illegal in die USA geflüchtet, weil er sich für seine Familie dort ein besseres Leben erhofft. Jetzt sitzt er in USA erst einmal in Haft. Es ist die große Frage, ob er zurückgeschickt wird. Denn dann wandert er in Cuba punktum in den Knast -und zwar für eine ganze Zeitlang! Dort gibt es sie nämlich noch, die aus der DDR bekannte „Republikflucht“! Doch an allem erkennt man die Verzweiflung. Viele sind arbeitslos. Die Hilfe vom Staat ist dermaßen lächerlich, dass man sich schämt, darüber zu reden. Es gibt auch
    kaum mehr Medikamente. Die Suche nach einem Päckchen Aspirin ist eine abenteuerliche Reise.

    Wer, wie ich, fast täglich telefoniert und WhatApp-Nachrichten und Bilder bekommt, kann vom Leben auf Cuba mitreden. Ich bin sehr traurig und demprimiert über den Niedergang, der sich täglich mehr und mehr abzeichnet. Aus La Habana kommen große Reden – aber sonst nichts!

    Dies alles ist nicht meiner Phantasie entsprungen, sondern ich zeichne hier ein Bild des cubanischen Alltagslebens!

    1. Das kann ich nur so bestätigen. Auch ich stehe täglich im Kontakt mit Freunden. Die größte Dreistigkeit ist, dass sie mittlerweile auch Lebensmittel aus UNICEF-Spenden in den Bodegas verkaufen, so z.B. vor ein paar Tagen 1 Liter Öl aus einer russischen Spendenlieferung für 36 Pesos auf denen groß geschrieben steht „Not For Sale“. Das ist viel Geld vor diesem Hintergrund, die man nicht mal mehr mit Transportkosten rechtfertigen kann. Aber da Öl auf dem Schwarzmarkt auch schon mal für 300 Pesos über den Tisch geht, schluckt man das eben.
      Einige sagen, dass sie gern weg wollten, aber nicht wisse wie. Am Ende wollen sie auch oft die Familie nicht im Stich lassen.

  18. Sehr geehrter Harald,
    die Zustände in Kuba wie die sie beschrieben haben entsprechen der Wahrheit. Meine Frau, gebürtige Kubanerin, und ich telefonieren regelmäßig mit unseren kubanischen Familienangehörigen. Die wohnen alle in Santiago de cuba. Die haben sogar Probleme ausreichend arroz y frijoles für ihren congris zu bekommen. Das gleiche gilt für Speiseöl, Käse, Butter und noch vieles mehr. Um diese Grundnahrungsmittel überhaupt zu bekommen ist man den ganzen Tag unterwegs. Wenn man Glück hat reicht die Menge die man gefunden hat 2 Tage. Dann geht die Suche von neuem los. Spaghetti haben die zum letzten Mal gegessen als wir zu Besuch waren. Muslo de pollo oder carne de cerdo kann man momentan nicht mal für USD oder Euro kaufen. Der, der ein Schwein besitzt verkauft es nicht.
    Bei den Medikamenten sieht es noch schlimmer aus. Bei meiner Schwiegermutter wurde eine schwere Grippe diagnostiziert. Eigentlich hätte sie Antibiotika gebraucht. Das gibt es schon seit Wochen in der ganzen Stadt nicht mehr. Nicht mal auf dem Schwarzmarkt. In der leeren Apotheken haben sie ihr gesagt sie soll stattdessen Tee trinken.
    In der Stadt herrscht coronabedingte Ausgangssperre ab 22:00 Uhr. Bei geringstem überschreiten werden 100 pesos Strafe fällig. Bei 350 pesos Lohn im Monat kann sich jeder vorstellen was das bedeutet. Die Stadt ist voll Polizei die die Leute ständig überwacht. Selbst kleinste Verfehlungen ziehen drakonische Geldstrafen nach sich. Es entsteht der Eindruck der Staat braucht unbedingt Geld, egal woher. Die Gefängnisse in Santiago sind übervoll mit Menschen die das einfach nicht bezahlen können. Die Leute wollen nur noch weg. So schlimm war es nicht mal während der Sonderperiode. Und da war es schon schlimm genug.
    Aber jetzt wird ihnen auch noch Ihre Würde genommen.

    Wenn ich dann die ganzen Kommentare hier lese über die Errungenschaften des Sozialismus, und über die Blockade der estados unidos usw. steigt mein Blutdruck.
    Jeder der familiäre Bindungen zu Kuba hat weiß was wirklich los ist, und wieviel Unterstützung ihre Regierung bei Menschen noch hat.

    Gruß
    B.S.

  19. Um die besondere Not, welche durch die Coronakrise entstanden ist, zu lindern, kann man sich hier für die Bedürftigsten einsetzten.
    Die vertrauenswürdigen Organisationen wie Adveniat und Caratitas sorgen für einen vernünftigen Einsatz der Mittel!
    HELFEN STATT REDEN !!!
    Von Notlagen sollte man keinen Missbrauch machen um diese für politische Machtkämpfe zu missbrauchen.
    http://www.kuba-hilfe.de/?dir=index

    1. Warum das Eine das Andere ausschließen soll, bleibt dein Geheimnis.
      Ich helfe Menschen in Kuba schon länger ganz konkret und direkt. Aber tatsächlich ist die Bernhard-Adolph-Stiftung ein seriöser Weg, konkrete Hilfe zu leisten.

      1. Mein Geheimnis liegt im Spiegel-Artikel im Kontext der Coronapandemie.
        Aber das hatten wir ja schon.
        Da hat jeder seine Sichtweise, seine Informationen zu und kann sich seine Meinung bilden..

        Es freut mich, das sie die Stiftung als gute Option für besonders Betroffene sehen.
        Direkte Hilfe ist schwierig.
        Nicht jeder hat Freunde auf Kuba und kann vielleicht so ein kleines Stück von seinem Wohlstand teilen.

    2. Ich halte grundsätzlich nichts von Spendenaktionen, da ich nicht weiß, wo mein Geld verschlupft. Bedürftig ist in Cuba jeder – außer ein paar Herren in La Habana. Heutzutage kann jeder eine „Spendenaktion“ ins Leben rufen und sich die Taschen füllen. Bilder und Berichte vom Elend öffnen die Geldbeutel.

      Rettet die Eisbären, die Nashörner, die Gletscher, rette ein Kind vor dem Hunger, biete einem Kind die Patenschaft, gib Brot für die Welt, die UNICEF, den SOS-Kinderdorf und .. und .. und …

      Die Spendomanie ist gigantisch und die Bereitsschaft dazu ziemlich groß. Ebenso groß ist die Gerfahr, das ein bedeutender Teil der Spenden als „Verwaltunsgkosten“ versickert. Und daher bleibt mein Geldbeutel zu für solche Aktionen.

      Ich helfe dort, wo ich weiß das mein Geld ankommt, es mir bestätigt wird, und ich möchte die Freude darüber spüren. Ich kann nicht die ganze Welt, die Eisbären, die Gletscher und sonstwas retten. Da dürfte ich ja Tag und Nacht arbeiten, um dem Spendenmarathon gerecht zu werden.

      1. Ich bemitleide sie!
        So etwas hier im Kontext zu schreiben!
        Wie wenig sie differenzieren können!
        So sollten anderen gegenüber wenigstens ein Mindestmaß an Respekt zeigen.

        Selbst die Caritas und das Projekt Adveniat durch den Dreck zu ziehen, ist schon dreist.
        Menschen die sich unter schwierigsten Bedingungen für die Ärmsten der Armen einzusetzen mit Hife für Eisbären gleichzusetzen ist einfach eine Frechheit.
        Na ja, Weisheit und kommt irgendwann im Leben.
        Oder auch nicht!
        Das entscheidet jeder selbst!
        Ich hoffe sie werden nie von Armut bedroht ohne Angehörige und Freunde zu haben.
        Gott sei mit Ihnen!

        1. Hallo Jan,

          ich ziehe kein Projekt „in den Dreck“ und habe weder die Caritas noch den Namen Adveniat in den Mund geniommen. Vielleicht spielen Sie auf „Brot für die Welt“ an? Ich weiß nicht wer diese Aktion leitet. Verunglimpfen möchte ich keine Namen. Das sei einmal klargestellt. Ich habe meinen Standpunkt dargestellt, der erklärt, warum ich von „Spendenvereinen“ allgemein wenig halte. Ich versuche, jedem Menschen mir Respekt gegenüberzutreten und jede Meinung zu akzeptieren. Ich bin kein Mensch, der auf seiner Meinung beharrt, sondern ich hinterfrage die Meinumng, mit der man wir entgegentritt. Daher kann es durchaus vokommen, dass ich etwas revidieren muss, wenn meine Annahme sich als falsch herausstellt.

          Es ist oft schwer zu überprüfen, wieviel von den Spenden bei den „Armsten der Armen“ ankommt. Oft es nur ein Bruchteil dessen, was gespendet wird. Ich bin das äußerst skeptisch. Aus diesem Grunde unterstütze ich in Cuba dort, wo ich sehe wie und wann es ankommt.

          Ich finde, dass ist auch etwas, das seinen Wert hat! Was ich da tue, ist nicht zu knapp. Es biebe mir gar kein weiterer Raum an finanziellen Möglichkeiten!

          Dabei rede ich gar nicht von den vielen Betrügern, die auf diesem Gebiet unterwegs sind. Mich ärgert auch, dass mit schrecklichen Elendsbildern Reklame gemacht wird. Ganz sicher ist das alles furchtbar, und es ist ebenso sicher auch Hilfe nötig. Wenn Nestlé in Afrika das Grundwasser anzapft, so dass die Brunnen austrocknen und das Wasser in Flaschen teuer – beispielsweise an Touristenhotels in Ägypten, teuer verhökert, dann sollte die Weltgemeinschaft diesen Leuten auf die Finger klopfen, dann wäre es sicher eine Spendenaktion weniger. Aber da haben eben ein paar Politiker die Pfoten im Dreck und fürchten um ihren Profit. Und ganz sicher hockt jeder Menge der Proftgeier in der UNO. Daher lässt man das Elend auch zu.

          Sonst gäbe es die unrechtmäßige und – von der UNO selbst – als kriminell eingestufte Blockade nicht. (Die nicht die alleinige Schuld an Cuabas Wirtschaftselend ist!)

          Und ich wie schon sagte: Die Welt kann ich nicht retten, und wollte ich überall spenden, wo es Elend in dieser Welt gibt, wäre ich selbst bettelarm. Da sollte man mal besser bei den Millionengehältern der Manager anfangen, die zu gut deutsch gesagt, nicht verfressen und versaufen können, was man ihnen jeden Monat in den Rachen schmeißt. Und selbst auf der Anklagebank können sich die Herren mit ein paar Millionen freikaufen. Das spricht sehr gegen unser Rechtssystem und löst in mir große Zweifel aus.

          Aber das ist ein anderes Thema!

          1. Dann ist es ja gut!
            Ihr Kommemtar war aber äußerst destruktiv auf meinem konkreten Hilfevorschlag.
            Dann hätten sie diesen schon präzise kritisieren sollen anstatt ihren allgemeinen Frust zu verbreiten.

            Ich kritisiere ihr Spendenverhalten auch nicht.
            Und da könnte ich auch was zu sagen!

            JEDE Hilfe zählt!!!

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