27. April 2024

Kuba feiert 70. Jahrestag des Angriffs auf die Moncada-Kaserne

In Kuba ist am vergangenen Mittwoch des 70. Jahrestages des Sturms auf die Moncada-Kaserne gedacht worden, der als „Tag der Nationalen Rebellion“ in die Geschichte eingegangen ist.

Rund 10.000 Anwohner, Veteranen und circa 200 Mitglieder von Solidaritätsbrigaden versammelten sich noch vor Morgengrauen auf dem Platz vor der ehemaligen Kaserne, die heute als Schule und Museum fungiert. Die Veranstaltung, die von einem Kulturprogramm eingerahmt wurde, begann in diesem Jahr erstmals mit einer Videoprojektion auf die mit Einschusslöchern gesprengte Fassade.

Raúl Castro und Ramiro Valdés, die als 22- bzw. 21-Jähriger an dem Angriff am 26. Juli 1953 teilgenommen hatten, waren ebenfalls anwesend.

Präsident Miguel Díaz-Canel ging in seiner Rede auf die historischen Ereignisse des Jahres 1953 ein. Von den 135 Männern und Frauen waren nur sechs im Kampf gefallen, 55 wurden standrechtlich erschossen oder starben an den Folgen von Folter. „Die Moncada-Kaserne verwandelte sich in eine Werkstatt des Folterns und des Todes“, rief er in Erinnerung. „Die Aktionen am 26. Juli 1953 waren der Anfang vom Ende der letzten Diktatur, die mit der unmoralischen materiellen Hilfe der USA in Kuba installiert wurde. Deshalb vergeben sie der Revolution bis heute nicht“, fügte er hinzu. Die Gefallenen jenes Angriffs „gaben ihr Leben dem Ideal [José] Martís, Gerechtigkeit für unser Volk und die Welt zu erreichen“, sagte Díaz-Canel.

Heute sei es die Verantwortung der jungen Generationen, „das Erreichte zu erhalten und weiter voranzuschreiten.“ Solange die US-Regierung „an ihrem Versuch festhält, uns mit ihrer völkermörderischen Blockade zu ersticken, solange wir nicht für jeden Kubaner einen würdigen Grad an Wohlstand erreichen, werden wir jeden Tag, jede Stunde, jede Minute eine Moncada zu stürmen haben“, sagte der Präsident.

Der Sozialismus sei Kubas Weg „um eine gerechtere Gesellschaft für alle“ zu erreichen. Zum Ende seiner Rede ging er auf die unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verschärfte Blockade ein und verurteilte die erneute Listung Kubas als „Staatssponsor des Terrorismus“, mit der die Finanz- und Handelsbeziehungen der Insel „in fast allen Teilen der Welt“ erschwert wurden. „Kuba in dieser Liste aufzuführen drückt keine Sorge vor der Ausbreitung des Terrorismus aus, sondern ist ein opportunistischer Akt, um der kubanischen Wirtschaft zu schaden.“

„Das Volk erwartet Antworten auf Fragen, die sich um den Lebensstandard drehen, ohne auf die Aufhebung der Blockade zu warten. Die Erweiterung des Angebots zur Bekämpfung der Inflation ist eine schwierige Moncada, die wir hier und im ganzen Land angreifen müssen. Der Rückschlag kann in einen Sieg verwandelt werden!“, sagte Díaz-Canel am Ende seiner Rede. 

Im Vorfeld des 26. Juli werden traditionell neue soziale Projekte und Bauvorhaben eingeweiht. Dies konnte dieses Jahr erstmals seit Beginn der aktuellen Krise im Jahr 2020 wieder bewerkstelligt werden. So konnte nach dreijähriger Unterbrechung die Zugverbindung zwischen Santiago und Manzanillo wieder aufgenommen werden. Auch zwischen den Ostkubanischen Städten Bayamo und Manzanillo sowie Guantánamo und Holguín verkehren wieder Züge. Darüber hinaus wurden in der Provinz Santiago 784 Wohngebäude fertiggestellt, mehrere benachteiligte Stadtvierteil renoviert und Straßen asphaltiert.

Im Anschluss an den Nationalfeiertag gelten in Kuba für den Rest der Woche Ferien. (Amerika21)

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