Die Russische Föderation und das sozialistische Kuba haben neue bilaterale Investitionen im Wert von rund einer Milliarde Euro vereinbart. Auch ein Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin steht bevor.
Zu den Vorhaben zählt unter anderem die Modernisierung der kubanischen Eisenbahninfrastruktur, die „das größte Projekt zwischen Kuba und dem modernen Russland“ sei, berichtet die Tageszeitung der Kommunistischen Partei Kubas, Granma. Im vergangenen Oktober hatte die kubanische Zuggesellschaft UFC ein Abkommen mit der russischen RZD über die Modernisierung des Schienennetzes auf der Insel unterzeichnet. Dabei wird vor allem die Ost-West-Hauptachse auf einer Strecke von über 1.000 Kilometern umfassend erneuert und mit moderner Signaltechnik ausgestattet. Die Arbeiten hierzu haben im Januar begonnen.
Darüber hinaus soll das Investitionsprogramm, das auf der Umwandlung kubanischer Altschulden basiert und rund zur Hälfte über russische Bankkredite finanziert wird, auch anderen Branchen zu Gute kommen. So will Russland das Stahlwerk „Antillana de Acero“ modernisieren und mehrere Kraftwerke aus sowjetischer Zeit erneuern. Damit würde sich die Energieeffizienz bei der Stromproduktion signifikant verbessern, was Kuba unabhängiger von Erdölimporten machen soll. Derzeit generiert die Insel rund 80 Prozent der elektrischen Energie mit fossilen Brennstoffen. Die Grundlast wird mit russischen Schwerölkraftwerken getragen.
Neben den Infrastrukturvorhaben will Russland zudem in mehrere Textilfabriken auf Kuba investieren, wie die Nachrichtenagentur Sputnik berichtet.
Auch die militärische Kooperation wird verstärkt. Kubas Streitkräfte setzen vor allem auf sowjetisches Rüstungsmaterial, das in die Jahre gekommen ist.
Um die Zusammenarbeit auf kulturellem Niveau zu erweitern und kubanische Fachkräfte für die gemeinsamen Projekte vorzubereiten, wurde im Februar eine neue russische Sprachschule in Havanna eröffnet.
Wie Russlands Botschafter in Havanna, Andréi Guskov, gegenüber der Granma bestätigte, hat Präsident Wladimir Putin eine Einladung für einen baldigen Staatsbesuch in Havanna angenommen. Diese hatte sein kubanischer Amtskollege Miguel Díaz-Canel vergangenen Oktober ausgesprochen. Wann genau der Termin angesetzt wird, steht derzeit noch nicht fest. (A21)
Wie finanziert Kuba diese Projekte?