19. März 2024

Kuba genehmigt die ersten KMU

Auf Kuba ist die Gründung der ersten 35 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) genehmigt worden. Die neue Rechtsform wurde am 20. September eingeführt und entspricht in etwa einer deutschen GmbH. Wie das Nachrichtenportal „Cubadebate“ berichtet entstammen drei Betriebe dem Staatssektor, die übrigen sind privat.

Die Zulassung der neuen Akteure wird entsprechend der gesamtwirtschaftlichen Erfordernisse priorisiert und erfolgt in mehreren Runden. 13 Unternehmen der „ersten Welle“ sind in der Lebensmittelherstellung verortet, sechs in der herstellenden Industrie. Drei stammen aus der Recyclingbranche während sich die übrigen an Havannas Technologiepark gründeten. Dieser wurde im Sommer 2020 an der Informatikuniversität (UCI) eröffnet und soll Privat- und Staatssektor zusammen mit ausländischen Investoren an einen Tisch bringen. Unter den Neugründungen des Privatsektors befinden sich bekannte Projekte wie „AlaSoluciones“: Das Startup beschäftigt sich mit der Entwicklung und Fertigung von Drohnen, die unter anderem in der Landwirtschaft eingesetzt werden. 20 der 35 Betriebe sind ehemalige Selbstständige, die sich in die neue Rechtsform umwandeln, 15 sind gänzlich neu entstanden. Das Spektrum reicht von der Fischerei bis zur Softwarebranche. Zu den KMU-Neugründungen im Staatssektor zählt die Firma „Serlovem“, welche sich dem Groß- und Außenhandel widmen will. Staatliche KMU genießen analog zum Privatsektor vollständige Autonomie in der Geschäftsführung.

KMU (auf Kuba: „MIPYMES“) dürfen bis zu 100 Angestellte beschäftigen, ihre Inhaber zahlen gegenüber dem bisherigen Rahmen deutlich weniger Steuern. Über die Rechtsfigur soll die Verzahnung mit anderen Akteuren und der Zugang zum Außenhandel einfacher werden. Auch Produktions- und Dienstleistungskooperativen, die bisher nur als Pilotprojekte existierten, können sich jetzt konstituieren. Von ihnen befindet sich allerdings noch keine unter den ersten Zulassungen. Am ersten Tag nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes sind 75 Anträge eingegangen, von denen die meisten noch in der Schwebe sind. Bisher wurde allerdings kein Antrag abgelehnt, wie Kubas Wirtschaftsministerium betont. Laut Angaben des Ministerium sollen zwischen Einreichung des Antrags und formeller Gründung nicht mehr als 25 Tage verstreichen.

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