27. Juli 2024

Pinar del Río und Havanna wieder mit Zug verbunden

Zwischen der westkubanischen Provinzhauptstadt Pinar del Río und Havanna verkehren seit Montag wieder Züge. Wie die Parteizeitung „Granma“ berichtet, wurde die Verbindung nach mehr als vierjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen, womit rund 20 Dörfer und kleinere Ortschaften entlang der Strecke erneut an das Schienennetz angebunden sind.

Haltestellen der Strecke Havanna-Pinar del Río (Quelle: X)

Die Belebung der Strecke sei möglich geworden, nachdem die Reparatur einer Lok mit Passagierwaggongarnitur fertiggestellt werden konnte. Fehlende Mittel für Wartung und Reparatur haben den Fuhrpark von Bus und Eisenbahn auf Kuba in den letzten Jahren stark dezimiert.

Darüber hinaus seien auf der Strecke neue Schweller verlegt, Gleise nivelliert, Signale gestrichen und andere Reparaturarbeiten durchgeführt worden.

Wie Antonio Alberto Miranda, stellvertretender Direktor der staatlichen Eisenbahngesellschaft Unión de Ferrocarriles (UFC) in Pinar del Río erklärte, würden zunächst vier kürzlich reparierte Waggons pro Fahrt eingesetzt, die insgesamt etwa 320 Passagiere befördern können. Zunächst wird der Zug vier Mal pro Woche verkehren. Die Abfahrt von Pinar del Río aus findet jeweils am Montag und Donnerstag um 9 Uhr morgens statt. Endstation ist der Bahnhof „19 de Noviembre“ in Havanna-Tulipán, von wo aus dienstags und freitags um 11 Uhr Vormittags die Rückfahrt in umgekehrter Richtung erfolgt. Der Preis für die gesamte Strecke beträgt 100 Pesos (ca. 24 Eurocent), während der Mindestpreis für die einzelnen Abschnitte zehn Pesos beträgt. Kinder, Studenten und Rentner zahlen den halben Preis.

Obwohl der Zug für die Strecke mehr als doppelt so lange benötigt wie der Fernbus, sei die Zugverbindung aufgrund der Anbindung zahlreicher kleiner Ortschaften, auch in den Provinzen Artemisa und Mayabeque, sehr gefragt, erklärte Miranda.

Gute Neuigkeiten gibt es indes auch für Reisende auf der Hauptstrecke Havanna-Santiago de Cuba/Guantánamo, die aktuell ebenfalls viermal pro Woche (zweimal pro Richtung) bedient wird: Bis zum Ende des Jahres sollen die Waggons auf der Strecke mit WiFi ausgestattet werden. Ein entsprechendes Projekt der UFC zusammen mit dem Informatikunternehmen Solintel hat nach einem Jahr Verzögerung begonnen.

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