19. März 2024

Western Union nimmt Geldsendungen aus allen US-Bundesstaaten wieder auf

Wie der Finanzdienstleister Western Union ankündigte, werden ab sofort wieder Überweisungen nach Kuba aus allen 50 US-Bundesstaaten entgegengenommen. Am 4. Januar begann Western Union nach dreijähriger sanktionsbedingter Pause wieder Überweisungen nach Kuba zu senden, allerdings nur durch Filialen im Großraum Miami. Diese Einschränkung laufe nun mit dem heutigen Ende der Testphase aus, die die Firma.

Geldsendungen von Familienangehörigen und Freunden aus dem Ausland waren bis 2020 die zweitwichtigste Devisenquelle Kubas. Im Kontext der aktuellen Wirtschaftskrise ist der Andrang weiterhin groß, gleichzeitig wurden Geldüberweisungen in der Vergangenheit immer schwieriger. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte das Kuba-Geschäft der Firma im November 2020 mit neuen Sanktionen gegen den vom kubanischen Militär geführten Finanzdienstleister Fincimex zum Erliegen gebracht. Fincimex war vorher jahrzehntelang der wichtigste Partner von Western Union auf der Insel. Mit der Einstellung von Western Union mussten damals alle 400 Filialen des Anbieters auf der Insel schließen.

Im Zuge der Ankündigung kleinerer Lockerungsschritte durch die Biden-Administration am 16. Mai 2022 wurden die bis dahin geltenden Sperren für private Geldsendungen aufgeweicht und Limits wieder angehoben. Kuba hatte zuvor mit Orbit S.A. eigens einen neuen staatlichen Finanzdienstleister geschaffen, der nicht mit dem Militär verbunden ist.

Das Überweisungslimit beträgt 2000 US-Dollar pro Transaktion. Mit der Öffnung für alle Bundesstaaten können Überweisungen auch wieder per Website und App in Auftrag gegeben werden. Momentan ist der Dienst nur in den Vereinigten Staaten verfügbar, Geldsendungen aus Drittstaaten sind mit Western Union nach wie vor nicht möglich. Info: Für eine Liste der Anbieter, die von Europa aus Geld nach Kuba überweisen, siehe den Artikel: Geld nach Kuba senden, aber wie?

Wie das staatliche Nachrichtenportal „Cubadebate“ berichtet, können Western-Union-Sendungen wieder auf den gewohnten Kanälen empfangen werden, darunter die Überweisung auf Devisenkonten der Banken BPA, Bandec und der Banco Metropolitano (Banmet).

Weitere Sanktionen, über deren Abschaffung diskutiert wird, bleiben nach den Lockerungen vom vergangenen Mai in Kraft. So wurde Kuba nach einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht mit Bezugsjahr 2021 erneut als „Staatssponsor des Terrorismus“ gelistet, was Kuba vom weltweiten Finanzsystem ausschließt. Es ist unklar, ob angesichts der erneuten Nennung in der US-Liste eine Streichung auch per Präsidialdekret in diesem Jahr noch möglich wäre. Kubas kritisierte die unter Trump erfolgte Wiederaufnahme als Willkürmaßnahme.

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